The Broken

      The Broken

      ...oder: Mirrors made in Frankreich.
      Dieses oder so ähnliches lönnte kleingedruckt auf dem Backcover der DVD stehen und schön wüsste man bescheid, was der Film zu bieten hat. Dennoch folgt eine kurze :arrow:

      Inhaltsangabe

      "UCI KINOWELT" schrieb:

      The Broken
      Regie: Sean Ellis
      Stimmungsvoller Psychohorror aus Frankreich. Radiologin Gina geht es gut: Sie hat einen guten Job, einen netten Freund und eine Familie, die sie liebt – bis zu dem Zeitpunkt, als sie einer Doppelgängerin von sich begegnet. Sie folgt der Fremden, findet in deren Wohnung ein Foto von sich und ihrem Vater und baut einen Autounfall, der ihr partiell das Gedächtnis raubt. Von da an entgleitet ihr zunehmend die Realität. Ein düsterer Albtraum beginnt...


      Bewertung:
      Sehr seicht startet der Film und sehr verstörend. Verstörend im Sinne absurder Bilder, Szenen und Handlungsstränge; seicht im Sinne von harmloser Einführung in den Plot und ruhigem Umgang mit komischen Ereignissen, welche sich in The Broken die Klinke in die Hand geben: ständig zerbrechen irgendwo Spiegel, Personen huschen schemenhaft oder nur teilweise erkennbar durch die Szenerie, Morde geschehen. Gina, die Hauptactrice, fühlt sich verfolgt von einer Frau, die ihre eineiige Schwestzer sein könnte, doch bald erkennt der Zuschauer, daß es noch mehr dieser ominösen Doppelgänger gibt - welche charakterlich spiegelverkehrt zum 'Original' erscheinen.
      Warum? Nun, das kann vielleicht nur der Regisseur bzw Drehbuchautor beantworten... The Broken ist ein sehr ruhiger Film, was diesmal leider kein Vorteil ist: erst spät stellt sich mal leichte Spannung ein und die wenige Action, die passiert, erscheint total belanglos und kann nicht zur Dramatik beitragen. Auch habe ich oft Dialoge vermisst, die ein wenig zur Identifikation mit dem Film hätten beitragen können. Manche Szenen werden richtiggehend totgeschwiegen.
      Ziemlich schade, denn Potenzial ist definitiv vorhanden und interessant ist der Film allemal, auch bis zum Schluss! Leider haperts gewaltig mit der Auflösung, da bin ich leider nicht dahintergestiegen. Wie werden die Doppelgänger ins Leben gerufen? Warum erscheinen sie überhaupt und was ist ihr Motiv, ihr Ziel? Anfangs könnte man denken, daß der Film auf einem hochinteressanten psychologischen Krankheitsbild aufbaut, das scheint aber dann doch falsch zu sein. :?:

      Fazit
      Die vielen Andeutungen zum Hintergrund, die im Filmgemacht werden, werden leider nicht näher ausgeführt und verbleiben im Dunkeln. Somit gehts dem Zuschauer wie Gina im Film: man bekommt Fragmente serviert und muß sich mit diesen zurechtfinden - was mir nicht gelungen ist.
      Ganz wenig Grusel & Blut, reichlich Spannungspotenzial, aber leidder keine Komplettlösung. Würde The Broken gerne mehr als 5 Punkte geben, aber mir war der Film etwas zu ruhig und ich mags nicht, wenn man völlig im Dunkeln tappt, was die Umstände angeht.
      Dateien
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      Re: The Broken

      THE BROKEN
      (The Broken)
      Großbritannien, Frankreich 2008
      Regie: Sean Ellis
      LZ: 88 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      INHALT:
      Wenn in THE BROKEN ein Spiegel zerbricht, tritt das kaltherzige, böse Ich eines Menschen in unsere Welt. Die Radiologin Gina trifft eines Morgens auf ihre Doppelgängerin und wird kurz darauf in einen beinahe tödlichen Verkehrsunfall verwickelt. Als sie kurz darauf aus dem Krankenhaus entlassen wird, muss sie feststellen, dass sich manche ihr nahe stehenden Menschen auf unheimliche Art und Weise verändert haben… -

      REVIEW:
      Spiegel waren seit jeher eine morbide Inspirationsquelle für Autoren, die unheimliche Geschichten für die Literatur oder das Medium Film geschrieben haben. Und meistens brachte das, was hinter den Spiegeln lauerte, nichts Gutes mit sich. Denn die Welt hinter den Spiegel ist seitenverkehrt. Was draußen gut ist, ist dort böse.

      Auch in THE BROKEN spielen Spiegel eine wesentliche Rolle. Sie werden als Passagen von etwas Bösem benutzt; als Tor in unsere Welt. Die Hintergründe dieser unheimlichen Invasion bleiben jedoch nebulös. Und so auch die Story. Man hört zwar stets und ständig KÖRPERFRESSER trapsen, aber Regisseur Ellis lässt das Geschehen undurchsichtig genug, um den Film bis zum Kracher – Ende spannend zu halten.

      THE BROKEN zelebriert den Horror nicht mit dem Hackebeil. Subtilität ist Trumpf. Hier machen die kleinen Dinge Angst: Der stete von der Zimmerdecke fallende Wassertropfen, zerbrechende Spiegel, die langsam sich öffnende Scheißhaustür, beunruhigende Traumsequenzen. Nach 57 Minuten kommt dann eine Duschszene der besonderen Art. Hier legt der Film die zuvor stilvoll zelebrierte Subtilität ab und macht für ein paar Minuten Horror mit dem Dampfhammer. Bevor es wieder ruhiger, aber immer bedrohlicher werdend dem End-twist entgegengeht. Und das ist einer der „Böse und clever“ – Klasse. Einer, den man selbst als alter Genrehase nicht unbedingt erwartet hätte.
      THE BROKEN ist ein perfekt auf düster getrimmtes Alptraumszenario, das zudem mit seinen gut herausgearbeiteten (und gespielten) Figuren zu überzeugen weiß.

      FAZIT: Unsere (bösen) Spiegelbilder wollen unseren Platz einnehmen... – THE BROKEN ist der Geheimtipp für die DÄMONISCHEN / KÖRPERFRESSER – Fraktion. Ellis beweist echten Style in der düsteren, tiefgekühlten Bildersprache und ein Händchen für subtilen, aber effektiven Schrecken. Und ab und zu platzt sogar eine Schockbombe. Beeindruckend!

      8 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: The Broken

      Hab ich vergessen vorzustellen oder ist der Thread Flöten gegangen? 8)

      Nicht nur der hier mit gelieferte Filminhalt wird einem Aufzeigen, dass nach einem Frontalunfall mit einem Auto durch Gehirnschädigung anschließend geistige Umnachtung geliefert wird, sondern ein Regisseur scheint hier ebenfalls etwas ähnliches zugestoßen sein, was er zumindest mit diesem fantasievoll Dahingezauberten Thriller uns Aufzeigen möchte.
      Wer auf Rationalität/Logik bei einen Film setzt, wird hier nicht durchsteigen können, trotz allem Bemühens des Zusehers.
      Was eigentlich auch schade ist, denn die ausgewählten Darsteller sind doch recht überzeugend und die moderne Kulisse gibt durchaus was her, wo auf Abwechslung gesetzt wird und nach etwas langatmigen Beginn auch das Tempo noch anziehen darf.
      Zumindest kann man "The Broken" schon allein beim durchlesen der Inhaltsangabe Bescheinigen, etwas anderen Stoff angeboten zu bekommen, als einen weitern "The Ring" Clown zu liefern, somit wird der Film auch seine Fans finden, da bin ich mir ganz sicher und ich möchte von "The Broken" auch nicht grundsätzlich Abraten, zu den Fans wird man mich aber nicht Zählen dürfen, denn derart viel Reininterpretieren in nicht gezeigter und erklärbarer Strukturierung kann ich einfach nicht Aufbringen.
      Vielleicht ist das Geistige meinerseits auch zu Fantasielos geraten für solch einen Film, jedenfalls fühlte ich mich hier ziemlich vorgeführt. Bei mir ist der Film aufgrund starker Inhaltlicher Verwirrung trotz sehr guter Rahmenbedingungen sogar komplett durchgefallen. Rätsel in Filmen sind zwar immer mal schön, aber sie sollten nicht nur für Intellektuelle erschaffen sein, sondern auch der Masse lösbar gemacht werden oder eine Auflösung am Ende anbieten, jene hier unabdingbar war, mit wenigstens mal einen Schwenk noch in die Realität.

      3/10

      Re: The Broken

      "Crystal Lake" schrieb:

      Wenn in THE BROKEN ein Spiegel zerbricht, tritt das kaltherzige, böse Ich eines Menschen in unsere Welt.

      Das hört sich so an, als ob die böse Seite nur dann in unsere Welt passieren kann, wenn mal zufällig ein Spiegel zerbricht, allerdings hatte ich eher den Eindruck, daß die Spiegel mutwillig vom bösen Zweit-Ich zerbrochen werden?
      Das einzige krachige am Ende war das höllengeile industrielle Lied am Schluß, das muß ich haben!! Ansonsten fand ich den Film komplett zu schweigsam, zu nebulös, zu offen. zu verworren.

      Re: The Broken

      Nee, die Zeilen sollten ohne tiefere Wertung nur ausdrücken, dass das Böse in diesem Film durch den Spiegel kommt.
      Okay, THE BROKEN erklärt nicht das Wieso, Weshalb, Warum, aber ich persönlich brauche nicht immer Erklärungen in Horrorfilmen. Die dürfen meiner Meinung nach auch gerne mal ein irrationales Alptraumszenario aufbauen. Auch wenn BROKEN natürlich nicht viel mit Fulci gemein hat, aber der alte Maestro hat sowas auch ganz gerne gemacht - siehe HAUS AN DER FRIEDHOFSMAUER oder EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL. Das sind auch irrationale Alptraumszenarien.
      Bei BROKEN hab ich einfach die mysteriöse Atmosphäre genossen. Und bevor ich irgendeine hanebüchene Erklärung auf Biegen und Brechen serviert bekomme, hab ich lieber gar keine. Aber das ist jetzt wirklich nur meine rein persönliche Sicht. Ich versteh natürlich auch eure Standpunkte... :D
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: The Broken

      Die 'mysteriöse Atmosphäre' fand ich in der zweiten Hälfte auch super, finde halt, daß das ganze durch die lahme erste Hälfte bisi zunichte gemacht wird... Aber Du kannst ja nicht immer meine unfehlbare Meinung teilen :D

      Re: The Broken

      "DeadGod" schrieb:

      Die 'mysteriöse Atmosphäre' fand ich in der zweiten Hälfte auch super, finde halt, daß das ganze durch die lahme erste Hälfte bisi zunichte gemacht wird... Aber Du kannst ja nicht immer meine unfehlbare Meinung teilen :D

      Ab und an müssen die Meinungen ja auch mal auseinander gehen. :lol: . Bisher ist ja nur SO FINSTER DER NACHT eines der seltenen Beispiele, wo sich scheinbar wirklich alle einig sind...
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: The Broken

      Naja im Schnitt haben wir schon recht dichte Übereinstimmungen bei den äteren Horror Filmen, aber bei den neuen gehen unsere Geschmäcker wirklich stark auseinander, dass ist bei den "The Broken" auch von mit vornherein und allgemein so gesehen wurden. :D