Ghosthouse 4 - Haus der Hexen

      Ghosthouse 4 - Haus der Hexen

      Originaltitel: La Casa del sortilegio

      Produktionsland: Italien
      Erscheinungsjahr: 1989
      Regie: Umberto Lenzi
      Länge: ca. 85 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Andy J. Forrest, Sonia Petrovna, Susanna Martinková, Marina Giulia Cavalli, Paul Muller, Maria Stella Musy, Alberto Frasca, Maria Cumani Quasimodo





      Inhalt:

      Luke Palmer wird seit Monaten von schrecklichen Albträumen heimgesucht. Um ihre Ehe zu retten, lädt seine Frau Martha ihn in ein abgelegenes Landhaus ein. Mit Entsetzen muss Luke feststellen, dass dies der Ort aus seinen Schreckensvisionen ist. Schon in der ersten Nacht beobachtet er einen Mord. Niemand außer Sharon, die Nichte des blinden Hausbesitzers, will ihm glauben. Es scheint, als ob eine leibhaftige Hexe ihr Unwesen treibt. Nach weiteren Vorfällen beschleicht Luke eine grausame Ahnung. Kann es sein, dass seine eigene Frau diese Hexe ist?





      Meinung:

      Umberto Lenzi (Canibal Ferox, Eaten Alive/Lebendig Gefressen) versucht sich also ein 3. mal an seinen "Ghosthouse" wobei dieser von der Story her erneut nichts mit den Vorgängern gemeinsam hat, außer vielleicht der Keller samt Treppengang, jenes stetig ähnlich ausschaut und auch aus selbiger, leicht schräg von unten eingesetzter Perspektive gefilmt wird.
      Die Kulisse des abgelegenen Geisterhauses schaut wieder sehr alt aber kunstvoll aus, vielleicht sogar schöner und abwechslungsreicher als je zuvor, anhand berauschende Landschaftsbilder bei Tage, zudem setzt Lenzi nun auch auf mehr Atmosphäre seiner Geisterhaus-Reihe, insbesondere anhand einiger Nebelschwaden im Garten und stetig nächtlichem Gewittertreiben, während man sich im Spuckhaus bewegt.
      Trotzdem darf man diesen Ghosthouse vielleicht sogar als den Schwächsten sehen, zumindest was die Unterhaltung angeht, denn ein Spannungsbogen kann überhaupt nicht aufgebaut werden, da man bis gegen Ende alles viel zu voraussehbar gestaltet hat, das kittet die schon viel zu spät eingesetzt Wendung auch nicht mehr.
      Die stetigen Eingebungen und Vorahnungen der Charaktere, die alles im voraus wissen wollen und denen dann auch noch alles recht egal ist, darf zudem ziemlich nervig ausgefallen und erklärt wird dies auch nicht am Ende, sondern eher widersprochen,
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      wenn die eine vermeintliche Hexe angeblich nur Schlafwandeln kann.
      Die übersinnlichen Effekte sind diesmal zurückhaltend eingesetzt wurden, im Vergleich zu den anderen Ghosthouse Filmen wird man kaum Schockeffekte bekommen. Dies ist auch der Knackpunkt hier, dass ganze Specktakel wirkt eher sehr zurückhaltend und verstaubt langweilig, könnte ohne die 2 Splatter und dem allerletzten Akt, was man dann kürzen könnte, auch Locker als öder Gruselschinken im deutschen TV Programm Laufen. Zudem sind die Darsteller anhand einiger verfehlter Mimiken auch eher der schwächeren Sorte.
      Die alte Hexe als mordendes Biest sieht zumindest scheußlich aus und ein paar spärlich eingesetzte Mordszenen, wie Heckenschere in den Rücken gibt es noch zu sehen, dieser erste Splatter oder die erste Szene wo überhaupt mal was los ist, wenn man von dem Autounfall am Anfang absieht, benötigt geschlagene 42 Minuten, auch ansonsten baut sich nie wirklich ein Spannungsbogen auf und der Film plätschert bis zum Abschluss nur so dahin.
      Bis auf die schon kaum noch für möglich gehaltene, neue Aufschlüsslung des ganzen halt, da bekommt man das alte und beste italienische Horrorfilmkino noch mal auf makaberster und witzigster Weise zu gleich geliefert, dass ist echt ein Reißer noch mal, wenn man den Film überhaupt bis dahin durchgestanden haben sollte, jenes rettet dieses sehr schwache Werk gewiss nicht mehr, aber mein Gott, nur für diese Schlussszenario samt überraschendem Kopf-ab-Splatter hat sich das lange Vegetieren bis dato durchaus noch gelohnt, sogar insgesamt noch besser als das aktuelle, sehr langweilige Gruselkino aus den USA, für jenes wesendlich mehr Budget zur Verfügung steht.

      4/10