Watch me when I kill (aka Die Stimme des Todes)

      Watch me when I kill (aka Die Stimme des Todes)

      WATCH ME WHEN I KILL
      (Il gatto dagli occhi di giada)
      Italien 1977
      Regie: Antonio Bido
      LZ: 93 Minuten
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:
      Nachtclubtänzerin hört die Stimme eines Killers unmittelbar nach begangener Tat, was nicht nur Rückschlüsse auf den deutschen Titel des Bido – Debüts DIE STIMME DES TODES zulässt, sondern auch zur Folge hat, dass der Mörder fortan an ihren hübschen Hacken klebt… -

      REVIEW:
      Die Handlung des Streifens ist in etwa dieselbe von 56 anderen Gialli, die seit Bavas BLUTIGE SEIDE aus dem Jahr 1966 über die Bildschirme geflimmert sind. Warum hätte sich Bido 1977, als er sich mit WATCH ME WHEN I KILL an sein Filmdebüt machte, also die Mühe machen sollen, das Erfolgsrezept der glorreichen Vorreiter zu ändern; zumal das Genre zu diesem Zeitpunkt sowieso bereits seinen Herbst erreicht hatte?
      Nun, da fallen mir ad hoc schon ein paar Gründe ein. Einer der wichtigen ist sicherlich der, dass der Film mit ein paar frischen Ideen mehr im Gepäck nicht so verdammt vorhersehbar geworden wäre.

      Doch auch in anderen Dingen hat sich Bido sehr viel bei den Meistern abgeguckt. Der Patenonkel dieses Films heißt ganz klar Dario Argento. Aber auch wenn man die Hauptrolle an eine Frau vergibt, die Daria Nicolodi auffallend ähnlich sieht, erzwingt man damit keinen zweiten DEEP RED. Andererseits kommt selbst in einem starken Genre wie den italienischen Thriller nicht alle Tage eine Göttergabe wie das Opus Magnum von Dario Argento vor und von daher ist ein direkter Vergleich von WATCH ME WHEN I KILL und DEEP RED Bido gegenüber nicht gerade fair.

      Trotzdem muss sich der Regisseur den Vorwurf gefallen lassen, dass unsaubere Szenenwechsel und der ein oder andere zu tosende Moment im ansonsten feinen Goblin – mäßigen Score dem Style des Films schon mal ins Bein schießen. Und auch die Auflösung ist ein Schuss in den Ofen, obgleich so etwas leider schon als genretypischer Makel zu bezeichnen ist.

      WATCH ME WHEN I KILL hat trotzdem atmosphärische Lichtblicke wie etwa den ersten Anschlag auf die Heldin zu bieten; und zumindest zwei gelungene Mordszenen:

      Eine garstige Backofenszene, die Annie Belles derbes Ableben in D´Amatos vier Jahre später entstandenen Splatterfiesling ABSURD vorwegnimmt und ein Badewannenmord, der mit „Dies irae“ aus Verdis Requiem untermalt wurde, das auch im Soundtrack von BATTLE ROYALE zu hören ist.

      Was nette Szenen angeht, werden Fans auch bei diesem insgesamt gesehen eher durchschnittlichen Giallo fündig werden. Bidos zweiter Thriller italiana BLOODSTAINED SHADOW ist da schon mehr vom guten, alten Genre – Spirit beseelt und somit sicherlich der bessere von seinen beiden Genrebeiträgen.

      5,5 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights