The Other Hell

      The Other Hell

      THE OTHER HELL
      (L´altro inferno)
      Italien 1980
      Regie: Bruno Mattei
      LZ: 89 Minuten
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:
      In einem Konvent zeigen Nonnen plötzlich Anzeichen dämonischer Besessenheit oder kommen auf mysteriöse Weise ums Leben. Den zur Hilfe gerufenen Exorzisten dämmern bald zwei Dinge: 1.) die Mutter Oberin scheint etwas zu verbergen haben und 2.) in diesem Kloster geht wahrlich der Teufel um! –

      REVIEW:
      Mal ganz unter uns: Ob einzeln oder im Doppel, Regisseur Bruno Mattei und Drehbuchschreiber Claudio Fragasso haben schon so manchen filmischen Käse verzapft. Aber im Falle von THE OTHER HELL funktioniert dieses Duo infernale überraschend gut.

      In Sachen Musikklau wurde Mattei hier allerdings zum Serientäter und wieder ist die Band Goblin Objekt seiner kleptomanischen Neigungen. Nachdem er bei HELL OF THE LIVING DEAD sich schamlos bei deren DAWN OF THE DEAD – Score bedient hat, muss in THE OTHER HELL das BUIO OMEGA – Thema dran glauben.

      Inszenatorisch stand Fulci Pate. Der episodenhafte Erzählstil erinnert an dessen EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL und auch so manche Kameraperspektive und der Soundeffekteinsatz gemahnt an den Gore – Maestro.
      Es wäre vermessen zu behaupten, dass THE OTHER HELL auf Augenhöhe mit einem L´ALDILÀ steht, aber Mattei hat hier unbestritten eine ziemlich düstere Atmosphäre hingekriegt.

      Letztere ist sogar so ausgeprägt, dass auch manch hölzerne Darstellerin oder jene roten Glühbirnen, die uns als des Teufels Glutaugen verkauft werden sollen, dem kruden Vergnügen keinen Abbruch tun. Außerdem wird sich hier der Italo – Horrorhound ehe wie auf einer Party unter Freunden finden.
      Franca Stoppi, die in D´Amatos Splatterkracher BUIO OMEGA die Haushälterin mit den guten Tischmanieren und der Begabung zur Leichenentsorgung mimte, spielt die Mutter Oberin und Carlo De Mejo, madengeduschter Psychologe in EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL, ist der Exorzist – was will man mehr? Den zweitdümmsten der dummen Bullen aus HELL OF THE LIVING DEAD als Gärtner vielleicht, sagt ihr? Den gibt´s auch!
      Aber viel wichtiger ist, dass es in THE OTHER HELL auch ein kleines Feuerwerk kruder Ideen und böser Twists gibt, das besonders im stimmigen Finale lodert und dem Freund derber 80er Kost aus Italien gar keine andere Wahl lassen als dieses sehenswerte Filmchen auf seine Wunschliste zu setzen.
      Denn dieser Nunsploiter spricht aufgrund fast gänzlich abstinenten Sleaze und vollem Setzen auf die Horrorkarte den Personenkreis an, der Sachen wie die erwähnten Fulci – Sachen und PATRICK LEBT! gut findet.
      In seligen VHS – Tagen hätte THE OTHER HELL gut in Astros Schwarze Serie gepasst.

      7,5 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights