Ein Videofilm hing am Glockenseil

      Ein Videofilm hing am Glockenseil

      1. Teil


      Ein Videofilm hing am Glockenseil

      Einleitung

      Lieber Nutzer des dieses WebZine. Über mysteriöse Kanäle, die wir hier nicht nennen werden, erreichte uns folgendes Tagebuch. Wir möchten euch diese wirklich schrecklichen Aufzeichnungen nicht vorenthalten, tragen sie doch dazu bei, euch über die Gefährlichkeit von Horror- und Splatterfilmen aufzuklären. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, denn dieses Tagebuch spricht eine eindeutige, schreckliche und teilweise widerliche Sprache. Rechtschreibfehler wurden übernommen :)


      Donnerstag, 2.2.2007

      Liebes Tagebuch. Nachdem ich dich die letzten Jahre mit meinem Liebesschmerz, Alltagsproblemen und Psychiaterbesuchen gequält habe, ist mir am vergangenen Wochenende eine wirklich geniale Idee gekommen. Gemeinsam mit meinem Kumpel Brüllkapsel werde ich mich am Samstag in meiner Gartenlaube, einer geräumigen 30 qm Bude mit Küche und Bad, und schön abseits in einer Laubenkolonie außerhalb der Stadt, einschließen und die gefährlichsten Horrorfilme der letzten 30 Jahre ansehen, solange wir durchhalten. Von meinen gesammelten Erfahrungen während dieses recht gewagten Experimentes, werde ich dir an dieser Stelle berichten.
      Als erstes besorgte ich mir das Standardlexikon des Horrorfilms mit dem Namen Die Angst sitz neben dir in sechs Bänden. Eine unentbehrliche Hilfe. Über 5000 Filme mit Angabe des Härtegrades jener. Die Splatterskala geht von 0 bis 10. Unterstes Limit soll die 6 sein.

      Der liebe Vermieter meiner Wohnung wird wohl nächsten Monat leer ausgehen. Auch ist mit dem Abschalten des Stroms zu rechnen. Ich habe in den letzten Stunden unzählige Filme zusammengetragen und dabei mein Konto leer geräumt. Darunter auch eine Menge verbotenes Zeug. Natürlich auch alle Klassiker und eine Menge B-Filme. Ich bin gespannt.
      Auf folgende Spielregeln haben wir uns zum ansehen der Filme geeinigt.

      1.Nur ungeschnittene, wenn möglich deutsche Fassungen.
      2.Nur die Originalversionen. Keine Director Cuts und keine dämlichen Neuverfilmungen.
      3.Falls Filme wirklich nerven, darf nach 15 Minuten abgeschaltet werden. Wir wollen ja nicht völlig verblöden.
      4.Keiner von uns hat vorher einen der Filme gesehen. Eigentlich haben wir noch nie so etwas angeschaut. Über Lassie und Flipper sind wir nie hinausgekommen. Die Spannung steigt.

      Re: Ein Videofilm hing am Glockenseil

      "subhero" schrieb:

      Über Lassie und Flipper sind wir nie hinausgekommen. Die Spannung steigt.


      *lach* Und dann macht er sich Gedanken ums Verblöden.. Wie gehts weiter? Noch mehr Einblicke ins Kinderzimmer? :D

      Re: Ein Videofilm hing am Glockenseil

      2. Teil

      Samstag, 3.2.2007

      Wir haben heute Morgen mit den ersten Filmen begonnen. Von 10.00 Uhr bis 23.00 Uhr haben wir fünf Filme gesehen. Los ging es mit einem so genannten Klassiker. Freitag der 13. Nur um am Ende festzustellen, was für ein Blödsinn das doch ist. War ganz schön schwer, bei diesem Dreck nicht ein zu schlafen.
      Drehbuch und schauspielerische Leistungen siedeln sich im unteren Feld an. Den jugendlichen Darstellern kann man gut ansehen, dass sie mit diesem Gedöns ihr Taschengeld aufbesserten, da alle Babysitterjobs belegt waren. Der Drehbuchautor hatte sicher seinen Spaß beim Verfassen und Austüfteln dieses Films. Umso größer muss dann seine Freude gewesen sein, als der Film völlig zu Unrecht ein Erfolg wurde. Sicher hat er sich da noch mehr schlapp gelacht. Freitag der 13. ist einfach der zum Klischee gewordene Horrorfilm, der alle nur erdenklichen Vorurteile in sich vereint. Keine sinnvolle Handlung, die Aneinanderreihung dumpfer Morde, miese Darsteller und eine wenig inspirierte Umsetzung all dieser Elemente. Hier wird Langeweile zum Kult erklärt. Hier wird Spannung mit Leere verwechselt.
      Und so soll es dann auch nicht verwundern, dass im Laufe der Zeit nicht die dahin zu metzelnden Darsteller die Stars dieser Art von Film sind, sondern jene, die metzeln.
      Wir sortierten sofort alle weiteren Teile aus. Kapsel musste ich mit leichten Schlägen auf den Hinterkopf munter halten. Nicht zuletzt deswegen, weil er schon um 10 mit dem ersten Bier angefangen hatte.
      Den Film Der Exorzist fanden wir beide geil. Sicher weil er uns geil gemacht hat. Sex mit Kruzifixen ist schon spitze. Leider ist die Hauptdarstellerin noch minderjährig. Ebenso wie wir, dürften das aber nur die wenigsten Zuschauer dieses Kassenschlagers registriert haben. Viel Spaß bereitet uns das kunstvolle Dahinscheiden diverser Angestellter der Kirche.
      Danach kommt Die Rückkehr der Zombies. Was für ein Stinker. Lahmes Zombiegemetzel mit Brustwarzen abbeißen! Logik sucht man vergebens. Die ersten Bier flossen recht gut die gelangweilte Kehle hinunter. Währenddessen verspeisen die Zombies einen Professor mit angeklebtem Bärtchen, dessen Innenleben aus Roter Beete und Gemüsesaft besteht. Immer mehr Zombies stehen wieder auf, was ziemlich einfach ist, sind die meisten von ihnen doch direkt unter dem feinen Golfrasen verbuddelt. Glücklicherweise haben die noch lebenden zwischen den Angriffen der nicht mehr lebenden noch genügend Zeit für ausgiebige Sexpielchen. Nicht genügend Zeit hatten die Macher anscheinend für die Masken der Zombies. Hier gibt es einiges zu lachen. Wir saufen weiter. Die erste Flasche Pfeffi wird hingerichtet.
      Verdammt, die Zombies kommen folgte. Einfach nur herrlich witzig. Auch der zweite Teil Toll treiben es die wilden Zombies wusste verdammt gut zu unterhalten. In beiden Fällen verursacht das Militär durch chemische Unfälle die Rückkehr ungezählter Untoter. Wir werden uns ab Morgen aber dem angeblich härteren Stoff zuwenden.

      Re: Ein Videofilm hing am Glockenseil

      Teil 3

      Sonntag, 4.2.2007

      Nach dem highlight-armen Tag gestern, sind wir gespannt was uns heute erwartet. Wir beginnen mit Saw. Na ja. Ist zum Glück einer der letzten Filme des neuen Jahrtausends die auf dem Plan stehen. Wir wollen ja nicht nur schlafen. Deshalb geht es über zu Angriff der Killertomaten. Yippie! Was für eine Schwarte. Mutierte Tomaten greifen Amerika an! Eine wirklich schöne Vorstellung. Danach veranstalten wir in der Küche ein Tomatenmassaker, welches in einem leckeren Salat gipfelt. Weil’s so schön war, gibt’s zum Essen gleich noch Die Rückkehr der Killertomaten. Da wir essen, können wir nicht schlafen, uns aber ganz schrecklich langweilen. Ein wirklich grausiger Film.
      Der Abend hält mit Maniac das erste Highlight bereit. Ein wirklich widerliches Teil. Kapsel bekommt einen Ständer. Ich stemple ihn angesichts der gezeigten Abartigkeiten als pervers ab. Weiterhin ist der Film eigentlich ziemlich öde und ich komme zu dem Schluss, dass der Film nur von seinem Verbot in Deutschland lebt. Die Splattereffekte sind sehr realistisch. Aber das kann den Film nicht vor dem Untergang retten. Kapsel findet das Skalpieren von Frauen lustig. Ich nicht. Kapsel geht nach dem Film kacken. Ich glaube aber, er wichst sich einen. Jedenfalls braucht er ganz schön lange.
      Es geht aber noch härter. Mit Zombies unter Kannibalen, die man auch in Deutschland verboten hat! Die Story ist möglichst kompliziert gehalten, entpuppt sich dann aber doch als totaler Blödsinn. Eine Expedition muss auf eine Insel und sich da gegen Zombies und Kannibalen erwehren. Super. Einem Zombie wird die Fresse mit einem Außenbordmotor zerlegt. Ein echtes Highlight. Ansonsten ist alles ziemlich wirr aber immerhin witzig anzusehen. Kapsel sabbert die ganze Zeit. Ich räume erst mal die Schere vom Tisch. Als ob Kannibalen nicht schon abartig genug sind.
      Wir bekommen Hunger und machen uns über Kapsels fettige hausgemachte Blutwurst her.
      Pfui Teufel – Daddy ist ein Kannibale folgt dem wurstigen Mahl. Der deutsche Titel ist geil! Der Film auch und der Titel hält was er verspricht. Was auch für Die Rückkehr der lebenden Toten gilt. Der entpuppt sich als echter Scheißdreck. Nackte Zombiemädchen mit Gummimasken aus der letzten Kölner Karnevalsveranstaltung morden Umweltverschmutzer dahin. Die Botschaft des Films in Ehren. Nie wieder will ich dieses Ding sehen. Da werden schwangere Frauen unter der Dusche zerschnippelt. Das ist nicht schön und kann bleibende Schäden beim Betrachter hinterlassen. Am Ende entpuppen sich die Zombiemädchen nicht einmal als Zombies, sondern als eben jene Gummimasken tragenden Mädchen aus der Nachbarschaft. Ein echter Dreck!



      Montag, 5.2.2007

      Gestern Abend noch reichlich getrunken. Irgendwie schaffen wir erst gegen 14 Uhr den ersten Film. Der nennt sich The Gore Gore Girls und gilt als Klassiker des Splatter. Die Effekte sind scheiße billig. Irgendwie Porno. Die Jokes im Film sind aber geil. Ansonsten ist das echter Dreck. Danach geht es weiter mit Muttertag. Gilt auch als Klassiker. Die Regel sagt, nach 15 Minuten darf ausgemacht werden. Wir schaffen 18 und wechseln zu Nackt und zerfleischt, der auch als Cannibal Holocaust bekannt sein soll. Wie tief kann Mensch eigentlich sinken um solch einen Scheißdreck zu produzieren? Spätestens bei den ekeligen Szenen mit den Tieren muss ich kotzen. Ich glaube, wenn es einen Film gibt, der für alles Schlechte im Menschen steht, dann ist es dieser. Prima. Kapsel hat Steaks gebraten. Irgendwie sind die aber nicht mal im Ansatz durch. Egal. Wir schlagen unsere Hauer in das rohe Fleisch und lassen Lebendig gefressen folgen. Noch so ein Kannibalenschocker aus der letzten Reihe. Das Beste am Film sind noch die vielen nackigen Mädchen. Beunruhigend an der Sache, Kapsel fixiert die ganze Zeit meinen rechten Unterarm. Ich räume Messer und Gabel weg und hoffe, dass als nächstes ein vegetarischer Splatterfilm kommt. Aber nix da. Blood Feast entpuppt sich als billiges krankes Machwerk in Pornomanier. Was haben wir gelacht. Blöder Typ mit dem Namen Ramses (!) will mit Körperteilen von jungen Frauen (nein, keine Jungfrauen), alberne Göttin wieder auferstehen lassen. Der Film gilt allerdings als erster Splatterfilm überhaupt. Mir wurscht. Schlimmer ist, das ich nach dem absolut unterbelichteten Film Das Gehirn, in dem ein Papphirn auf Rädern durch die Gegend kullert, meinen Hamster Brain vermisse. Normal kommt er um diese Uhrzeit aus seiner Hütte. Vielleicht hält er ja ein verlängertes Schläfchen?


      Dienstag, 6.2.2007

      Heute stehen wir schon um 11 auf und beginnen gleich mit Die Nacht der Zombies. Is wohl eher was für unsere Kameraden der Nationalen Front oder so. Die verhalten sich manchmal wirklich so wie diese Nazizombies die sich im Wald verirren und glauben, immer noch für Volk und Führer kämpfen zu müssen. Zeit für ein Nickerchen.
      Kapsel weckt mich zu Die Hölle der lebenden Toten. Aha, die Untoten haben also heute Einzug in unsere Laube gehalten. Mussten es aber gleich zwei solche Scheißfilme sein. Ich versteh den Kack hier gar nicht. Völlig wirrer Müll. Ebenso Großangriff der Zombies, die eher einen Großangriff auf unseren Magen veranstalten. Wir bekommen bei soviel rohem und blutigem Fleisch auf dem Bildschirm Hunger. Der Kühlschrank ist allerdings leer. Bier ist auch keins mehr da. Brain auch nicht. Ich habe heute früh noch mal nachgesehen.
      Also erst mal einkaufen fahren. Wir beladen uns mit kiloweise rohen Steaks und Hackepeter. Blutwurst und Schweinesülze, rohe Leber, Nierchen und Herz dürfen ebenfalls mit an die Kasse. Bier nicht vergessen. Kapsel zahlt. Ich bin blank.
      Zurück in der Laube geht es weiter mit Zombie Nightmare. Der Film ist kacke. Dafür gibt’s gute Heavy Metal Musik und Tia Carrer, die ich spätestens seit Waynes World mal flach legen wollte. Aber außer wichsen war nichts.
      Kapsel will ficken. Ich setze mich etwas weiter weg von ihm. Die Eckcouch ist groß genug. Kann seine Geilheit von den zweihundert Gramm Hackepeter kommen, die er gerade ungewürzt und roh verdrückt hat?
      Er will noch Lady Dracula schauen. Er meint, laut Lexikon ist das Ding in Deutschland verboten. Aber das sind viele Filme, die wir uns hier anschauen. Und die meisten sind Müll. Wie auch dieser französische Langweiler. Die nackigen Damen halten uns für exakt dreißig Minuten munter, dann schalten wir ab und gehen schlafen.

      Re: Ein Videofilm hing am Glockenseil

      Diese Tagebucheinträge belegen eindeutig:

      Splattermovies machen Hunger auf rohes Fleisch! :twisted: Man siehts ja deutlich an Kapsel, der einen immer größer werdenden Drang nach rohen Fleisch bekommt (mache mir Sorgen um den armen Hamster....)

      Finde die Reaktionen vom Schreiber sehr geil - vegetarische Splatterfilme, Messer & Gabel weg räumen.. :axe:

      Re: Ein Videofilm hing am Glockenseil

      Teil 4

      Mittwoch, 7.2.2007

      Am Morgen gibt es Bier und Ilsa – She Wolf of the SS. Nazihorrofilme sind scheiße! Wir quälen uns trotzdem durch 90 Minuten Sex, Gewalt und bescheuerter deutscher Faschisten. Auf den Müll damit, aber ganz schnell. Weiter geht’s mit Man Eater - Der Menschenfresser, ganz wie man will. Verboten ist das Teil auch. Warum nur? Der Film ist ein echter Stinker, der außer purer Aggression keine Gefühle in uns wecken kann. Und langweilig ist die Sache auch noch.
      Kapsel macht was zu futtern und wir schauen bei den drei oder vier gleichmäßig über nicht ganz 90 Minuten verteilten billigen Splatterszenen rein. Wir panschen uns einen Salat aus Speckwürfeln und Zwiebeln mit Bohnen zusammen. Beim essen läuft Ein Zombie hängt am Glockenseil. Ein irrer Film. Keine Handlung, nur Körpermatsch und Gedärm. Aber das Ganze macht Spaß. Deshalb gleich noch ein Zombieschocker hinterher. Die Nacht der reitenden Leichen! Vor lachen müssen wir ständig furzen und schon bald stinkt es gewaltig in der Laube. Um einen möglichst originalgetreuen Gestank reitender Leichen hinzubekommen, lassen wir die Fenster geschlossen. Zwiebeln, Bohnen, Speck. So riechen Untote!
      Black Past nennt sich ein deutsches Amateurfilmchen, welches auch wirklich der erste Film ist, der uns fesseln kann. Wer hätte das gedacht?
      Danach gibt es Die Gruft. Der Film ist eine Qual und Kapsel donnert die Kassette gegen die Wand. Wir entschließen uns, mit einem weiteren verbotenen Klassiker weiter zu machen. Im Blutrausch des Teufels ist so berauschend, wie ein Spaziergang durch den nächtlichen Wald. Alles was man sieht, ist tiefste Dunkelheit, die schon recht bald zur Langatmigkeit verkommt. Im Gegensatz zu den Zensoren, die diesen Scheiß verboten haben, schlafen wir nach der Hälfte des Films ein.


      Donnerstag, 8.2.2007

      Bier zum Frühstück. Kapsel ist irgendwie abwesend. Ich frage mich, ob es ihm gut geht. Auf meine Nachfrage nickt er nur beiläufig. Sollte ich Angst bekommen? Lieber nicht. Angst ist nur ein Gefühl und heute stehen noch mehr Italo-Splatterkracher auf dem Plan. Zuerst Über dem Jenseits. Ich bin verwirrt. Muss man den Film verstehen? Auch wenn es etwas Handlung gibt, verirre ich mich zwischen den Zombies und unverständlichem übernatürlichem Kram. Irgendetwas passiert hier.
      Noch mehr Zombies stapfen in Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies durch unsere Laube. Ich habe mittlerweile mitbekommen, dass der Regisseur mit dem Namen Fulci, ein ganz Großer des italienischen Horrors sein muss. Die schnellsten und logischsten Filme dreht er aber nicht wirklich. Die Krönung des Films ist allerdings ein Zombie, der sich unter Wasser einen Messerkampf mit einem Hai liefert. Sachen gibt es.
      Und noch ein Fulci – Film. Das Haus an der Friedhofsmauer setzt die Reihe der fehlenden Filmlogik fort. Aber auch hier wird gematscht was die Glibberkiste an Spezialeffekten hergibt. Aber so richtig dahinter steigen tut niemand von uns. Irgendwie verwirren diese Filme einen völlig.
      Bier und Kippen sind alle. Wieder in den Supermarkt. Fleischtheke. Wir ordern drei Liter Schweineblut. Ich muss Brüllkapsel zurückhalten, als er in die Kiste mit Pansen springen will. Dafür greift er sich einen Schweinekopf aus der Auslage und rennt grunzend damit quer durch den Supermarkt bis ihn die Security überwältigen kann. Er quiekt wie ein Schwein und pisst mitten in den Supermarkt. Wir werden raus geschmissen. Unsere Beute, bestehend aus Fleisch, Bier, Kippen, Wein und Pfefferminzlikör dürfen wir vorher aber noch bezahlen. Wir haben diesmal soviel eingepackt, dass wir nicht so schnell noch mal los müssen. Kapsel ist jetzt auch pleite.
      In der Laube angekommen ordern wir erst einmal bei Quelle eine 100 l Tiefkühltruhe per 24 Stunden Lieferservice. Kapsel hat die Kundennummer seiner Mutter. So das sie die Rechnung bekommt. Fein gemacht. Allerdings fragen wir uns, warum wir die Kühltruhe bestellt haben. Es herrscht etwas Ratlosigkeit. Welche auch nicht von El Topo, einem wirklich merkwürdigen Splatterwestern oder so was ähnlichem beseitigt werden kann. Der Film macht mich ganz schön fertig. Nicht nur wegen seiner gnadenlosen Trägheit. Auch das ganze Gemetzel ist anstrengend anzusehen. Aber so fällt es auf alle Fälle leicht, den Pfeffi zu konsumieren. Wir bleiben tapfer.
      Nach diesem zweistündigen Massaker sind wir platt. Und doch schieben wir uns noch Redneck Zombies in den Videorekorder. Endlich etwas Partystimmung. Kiffende Hinterwälder und toxisch verseuchte Zombies. Scheint, als ob hier Wagenladungen an Hippies am Dreh beteiligt gewesen sind. Die Hinterwälder brennen aus dem toxischen Abfall Schnaps und mutieren zu Zombies. Man muss es gesehen haben, um es zu glauben. Wir beschließen etwas von dem Schnaps besorgen zu wollen und in die nächste UN – Versammlung einzuschleusen. Der Film ist ein einziges LSD – Experiment.
      Wir grunzen uns die ganze Zeit über an und spielen im Suff George W. Busch und Angela Merkel auf der Schweinefarm.


      Freitag, 9.2.2007

      Wir werden von Kapsels Handy geweckt. Verpennt und knurrig geht er ran. Irgendeine Lucy will was von ihm und will vorbeikommen. Kapsel murmelt was von ficken. Wir machen uns jeder eine Flasche Pfeffi auf und beginnen den noch jungen Tag mit Plegda Night, ein in Deutschland verbotener Film. Fragt sich nur warum. Auch wenn der Streifen herb ist, bleiben nur Fragezeichen zurück und die Feststellung, dass das Leben an amerikanischen Highschools genauso tödlich ist wie Rauchen.
      Und weil verbotene Sachen anscheinend Spaß machen, ziehen wir uns auch gleich noch Madhouse rein. Der Film deprimiert uns beide. Hier geht’s ans Eingemachte. Kein Fun! Viel Gewalt, viele Morde. Sinnloses Gemetzel auf der ganzen Linie.
      Es klopft gegen Mittag an der Tür. Lucy steht draußen. Sie setzt sich zu uns. Ich kenne sie nicht. Auch sind wir jeder nach einer halben Flasche Pfeffi und mehreren Bier schon gut dabei bzw. kaum noch ansprechbar. Ich sabbere. Kapsel scheint geil zu werden. Schon wieder. Er will das Experiment abbrechen und lieber ficken gehen. Nix da! Wer Sex will, muss Absurd – Ausgeburt der Hölle ansehen. Ein widerliches und langweiliges Machwerk, welches nicht nur den deutschen Zensoren sondern auch uns schwer im Magen liegt. Ein Mitarbeiter eines Atomkraftwerkes, welcher verstrahlt und fast unsterblich ist, läuft total sinnlos Amok. Die Morde sind abartig. Wie wäre es Lucy in den Backofen zu schieben?
      Lucy muss aber erst mal kotzen. Lucy schafft es gerade noch so aufs Klo. Kapsel folgt ihr.
      Nach zehn Minuten kommt er wieder. Allein. Ich frage ihn wo Lucy ist. Er kontert mit der Gegenfrage, wann denn die Kühltruhe endlich kommt. Das Fleisch muss gefrostet werden, bevor es anfängt zu stinken.
      Alles in Ordnung also. Es folgt Sado – Stoß das Tor zur Hölle auf. Ein derber Streifen zum Thema Nekrophilie. Der Regisseur ist derselbe wie bei Absurd. Der Kerl hat echt nen Schaden. Hier wird gehackstückelt was das Schlachterbeil hergibt. Allerdings zieht der Film sich. Die Ekelszenen gehen an die Grenze. Ich beginne, mir mit einem Bierdeckel Muster in den Arm zu ritzen. Kapsel schiebt sich Nadeln durch seine Brustwarzen.
      Nach diesem „Brutalo“ sind wir gut abgefüllt. Ich muss pissen
      Im Bad liegt Lucy in der Dusche. Morgen sollte die Kühltruhe da sein.
      Wir schauen uns noch The Dentist an. Ein Zahnarzt mit dem Namen Feinstone dreht durch und schraubt so manchem Patienten auf recht unfeine Art die Zähne heraus. Der Film ist die beste Werbung für tägliches Zähneputzen. Dann passiert so was nämlich nicht.

      Re: Ein Videofilm hing am Glockenseil

      Teil 5


      Samstag, 10.2.2007

      Wir werden zum Mittag vom Klopfen an der Tür geweckt. Die Kühltruhe ist da. Wir lassen sie hinter der Laube aufstellen und decken sie mit einer grünen Abdeckplane ab.
      Vor dem ersten Film zerlegen wir Lucy und packen sie in die Kühltruhe.
      Zum Essen gibt es heute Steaks und Nekromantik 1 & 2 im Doppelpack. Nervenaufreibende Kost aus der Heimat, fast vier Stunden lang Leichengeficke und blutiges zerschneiden menschlicher Körper. Kapsel merkt an, dass wir Lucys Torso hätten ja aufheben können. Zu spät. Jetzt liegt er als Rippchen in der Kühltruhe.
      Dafür führen wir uns Lucker – The Necrophagus zu Gemüte. Ein französischer Leichenfickfilm ohne erkennbare Handlung, außer Leichenficken eben. So scheiße der Film ist, irgendwie fangen wir an, den völlig kranken Psychopathen darin sympathisch zu finden. Weil’s so schön war, geht es gleich mit dem deutschen Leichenschänderfilm Mosquito – Der Schänder weiter. Wir kapieren diesen deutschen Kunstmüll nicht. Sehr langweilig. Aber die eine oder andere nette Szene gibt es trotzdem. Selten so was Mieses gesehen. Aber, können wir das nach einer Woche noch beurteilen?
      Kapsel ist völlig apathisch. Ich habe Durchfall und schaffe es bei drei Durchmarschattacken nur einmal bis aufs Klo.
      Hotel zur Hölle hat dann nichts mit Leichen ficken zu tun. Eher mit Leichen fressen. Auf einer Farm schlachtet eine sehr sympathische Familie Tramper ab und macht Wurst aus ihnen. Ist aber auch so ein kranker, unterhaltsamer Streifen mit Kettensägenduell. Kapsel findet die Schweinsmaske im Film geil und rennt wieder grunzend mit dem mitgebrachten Schweinekopf aus dem Supermarkt durch die Laube. Ich hoffe, der Kopf gehört nicht mehr all zu lange zum Inventar der Laube. So langsam fängt das Ding an zu stinken.
      Ich stinke auch. Verdammte Diarrhöe.


      Sonntag, 11.2.2007

      Haha. Kung Fu Zombie bürgt für Spaß mit hüpfenden Karateuntoten aus Hongkong. Die Dialoge sind der Wahnsinn. In selbigen treibt uns dann fast Blood Beat – Pulsschlag des Todes. Ein fieser Samuraigeist metzelt in einer USA–Kleinstadt den einen oder anderen Bewohner dahin. Auf Ideen kommen die Leute.
      Massaker in Klasse 13 steht als nächstes auf dem Plan. Der Film nervt, ist aber schön fies, hier und da, aber kein Blut. Und wir lechzen nach Blut. Wir wollen Blut. Kapsel hat sich heute früh das Gesicht in dem dickflüssigen, stinkenden Schweineblut aus dem Supermarkt gewaschen. Er meinte, er macht das, weil ich so stinke. Jetzt stinken wir beide.
      Shoking Heavy Metal hat einen schönen Namen und taugt nicht viel. Blödsinn aus der untersten Schublade. Demon Warrior gehört da auch hinein. Oder was soll man von einem Untoten Indianer halten der mit Pfeil und Bogen harmlose Wanderer abschlachtet und skalpiert? Bisher haben wir wirklich nur langweiligen Dreck erwischt.
      Immer noch kein Blut. Kapsel mischt sein Bier mit Schweineblut und bohrt, den Schweinskopf auf dem Tisch, in der Nase rum.
      Zum Essen gibt es heute Lucy – Schenkel.
      In Re-Animator – Der Tod ist erst der Anfang gibt es endlich wieder Zombies, Gedärme und Gemetzel. Wir lachen uns ziemlich schlapp, der Film soll ja auch wirklich lustig sein. Deshalb auch gleich noch Bride of the Re-Animator hinterher. Der setzt dem ersten Teil noch eins drauf. Wir schlagen uns mit Lucys Oberschenkelknochen auf die Köpfe. Als sich bei mir die erste Platzwunde einstellt, lassen wir das Spielchen.
      Werewolf Woman entpuppt sich als sinnloser B-Film. Wir brechen mit unserer Regel und schalten nach 12 Minuten ab um mit Bell mir das Lied vom Tod weiter zu machen. Ein Kampfhundterrier erzählt seine Lebensgeschichte. Wir sind fasziniert und richten Baxter, dem Terrier, einen Schrein aus dem Schweinekopf, Kerzen und den Oberschenkelknochen ein.
      Der Suff neigt sich dem Ende. Morgen ist Montag. Lokalverbot im Supermarkt. Aber es gibt ja nicht nur den einen. Ähm, wir haben kein Geld mehr.


      Montag, 12.2.2007

      Kein Suff mehr da. Das scheint heute morgen unser größtes Problem zu sein. Aber erst mal gibt es Blutgericht in Texas – The Texas Chainsaw Massacre. Ein berühmt berüchtigter Film. Leatherface heißt der völlig wahnsinnige Kettensägenfetischist. Wir sind geplättet von diesem Terrormachwerk und voller Tatendrang. Wir haben keine Kettensäge in der Laube, aber die elektrische Heckenschere tut es auch. Dazu gibt es The Texas Chainsaw Massacre 2 hinterher. Wir haben eine elektrische Heckenschere. Der Typ im Film hat eine Kettensäge, deren Sägeblatt mindestens zwei Meter lang ist. Köpfe werden zersägt. Die Familie in den beiden Teilen wünschen wir uns als Führungsriege im Bundestag. Das wäre bestimmt lustig. Der Degenerationsgrad im Bundestag ist aber der gleiche wie in diesen Filmen.
      Wir bestellen beim Lieferdienst 2 Kästen Bier, 4 Flaschen Korn, 4 Flaschen Wein, 5 Flaschen Pfeffi. Niemand will die Laube verlassen. Lieber Mit Motorsägen spaßt man nicht anschauen. Wir erklären den Film zu unserem Kultobjekt. Eine Sekte, bestehend aus halbnackten Frauen mit Kettensägen und ihrem Chef, metzeln sich durch menschliche Körper und huldigen so ihrem Kettensägengott. Total debil.
      Der Lieferservice kommt. Ich öffne und ziehe den Typen in die Laube. Kapsel steht mit der Heckenschere bereit. Das Gerät springt nicht an. Kein Benzin? Ähm, Strom! Wir haben vergessen den Stecker in die Dose zu stecken. Das wird schnell nachgeholt und der Liefertyp versucht zu fliehen. Kapsel hat ihm aber schon eins mit dem Sägeblatt über den Kopf gezogen. Dann springt die Säge an. Fleischfetzen und Blut. Eine riesige Sauerei.
      Wir stopfen den Typen in die Kühltruhe.
      Dann fahren wir den LKW, nachdem wir uns mit genügend Getränken eingedeckt haben, auf einen Parkplatz, etwas weiter weg und zünden das Ding an.
      Zur Feier des Tages gönnen wir uns Das deutsche Kettensägenmassaker. Grandios. Sie kamen als Ossis und gingen als Wurst. Wir fassen Pläne, das Spiel in Zukunft umzudrehen. Sie kamen als Wessis und wurden zu Pansen. Sicher ein Exportschlager nach Russland. Oder nach China. Da essen sie ja auch Hunde.
      Mit Pieces gibt es einen weiteren Kettensägenfilm an diesem Tag. Leider entpuppt der sich als Stinker. Zumal die Morde in der deutschen Fassung mit einem Milchglaseffekt verfremdet sind. Taugt aber auch so nicht viel. Wir sind etwas sauer von diesem Scheiß. Die Idee, mit Heckenschere in die Stadt zu ziehen scheitert am Alkoholkonsum. Die Tatsache, dass wir da gar keinen Strom haben, haben wir auch völlig ignoriert.

      Re: Ein Videofilm hing am Glockenseil

      Teil 6


      Dienstag, 13.2.2007

      Der Tag beginnt mit Zombie IV – Das Böse ist wieder da. Ein herrlich schrecklich schlechtes Zombiegematsche. Wir amüsieren uns köstlich bei Rippchen aus der Kühltruhe. Die Masken sind so was von lächerlich. Leider wird so was heute gar nicht mehr gedreht.
      Hätte man sich Zombie 3 vor Zombie IV ansehen sollen? Nö! Außer den beschissenen Masken und Effekten haben beide Filme nichts miteinander zu tun. Aber der Film sollte als Warnung verstanden werden. Denn hier werden die Zombies durch einen Reaktorunfall wiederbelebt.
      Zombie Nosh amüsiert uns dann wieder prächtig. Ein herrlich kleines Filmchen mit spaßigen Effekten wie heraus gerissenen Herzen und ähnlichen Witzigkeiten. Schön blöd das Ganze.
      Saufen und Insel des Schreckens – Todesmonster greifen an. Das funktioniert. Auch wenn der Film absolut lächerlich ist. Eine Schildkröte vermehrt sich durch Zellteilung und frisst am liebsten Menschen. Mir ist irgendwie nach Fischbrötchen. Kapsel pennt mit einer halben Flasche Korn ein. Ich schiebe ihm Nadeln in seinen Pimmel. Jetzt ist er wieder wach und kann sich Kosmokillers – sie fressen alles mit ansehen. Außerirdische Spurenelemente bekommen auf der Erde einen Wachstumsschub und fressen alles!
      Wir fressen schon wieder Schenkel. Diesmal von unten.
      Den absoluten Blödsinn des Tages stellt Macabra – die Hand des Teufels da. Eine abgehackte Zombiehand killt sich durch ein Bauunternehmen. Nur blöd, das die Filmcrew öfters im Bild rumsteht. Kein Witz! Ist echt so.
      Nackt unter Kannibalen, was für ein Knaller. Eine Journalistin macht sich auf, um die letzten Kannibalen zu interviewen. Im Laufe des Films wird ihre Crew gepfählt und gefressen. Ansonsten wird viel gefickt, oder zumindest so getan. Wir pennen ein. Vielleicht liegt das auch an dem vielen Schnaps, den wir uns inzwischen eingeflößt haben.


      Mittwoch, 14.2.2007

      Der tödlich langweilige Tag gestern, lässt uns den Plan fassen, heute die Laube zu verlassen. Aber erst zum Abend. Vorher gibt es Cannibal Terror. Ein französischer Film der sich als absoluter Hirnfick herausstellt. Soll im Dschungel spielen. Ich wette, wenn man genau hinsieht, kann man hinter den europäischen Laubwäldern noch den Eifelturm sehen. Auch die bleichgesichtigen Kannibalen sehen sehr europäisch aus. Die Fressorgien erinnern uns an unsere Kühltruhe. Das Fleisch darin sieht echter aus, als dieses Gummizeug, welches sich die Protagonisten in diesem Film in die Fressbretter schieben.
      Wir machen uns Geschnetzeltes und sehen uns dazu Deadbeat at Dawn an. Der Film heizt das Vorhaben, die Laube zu verlassen an. Wären wir fiese, gemeine Hooligans hätten wir hier sicher unseren Kultfilm gefunden. Vietnamveteran dreht durch und schlachtet was das Zeug hält. Das man ja mal nie so wird wie der Hauptdarsteller.
      Danach folgt Muttertag 2. Wir kommen uns verarscht vor. Der Film hat keinen Bezug zum ersten Teil. Das Ganze sieht sich dann aber so an. Fotomodel kommt in die finnische Einöde. Der Dorfdepp kriecht sabbernd hinter der holden Maid her. Die will aber nicht. Dorfdepp holt seine bekloppten Brüder. Dorfdepp wird gekillt. Alle heulen mit dem Mond um die Wette. Man muss es gesehen haben, wenn man auf Filme steht, in denen es in 80 Minuten ganze 5 Minuten Dialoge gibt. Der Streifen ist wirklich nur was für Black Metal Misanthropen. Wir haben tapfer bis zum Schluss durchgehalten!
      Guinea Pigs! Ich kann euch was sagen. Dieses Kombifilmchen, aus völlig sinnlos aneinander gereihten Widerwärtigkeiten kann einen echt zum kotzen bringen. 90 Minuten lang, werden Menschen gefoltert, gequält und zerstückelt.
      Aber wir sind inzwischen abgehärtet und machen ne ordentliche Party. Zum Glück hält sich jetzt im Februar kaum jemand in der Laubenkolonie auf.
      Wir schauen uns noch Henry – Portrait of a Serialkiller an und erklären den Typen zu einem unserer Idole. So scheiße muss man erst mal drauf sein. So was wollen wir auch mal machen und greifen die Idee, die Laube zu verlassen, wieder auf. Es ist kurz vor Mitternacht. Der Winter ist mild.
      Wir haben in der Stadt zwei nette Mädchen kennen gelernt. Die sitzen jetzt neben uns auf der Couch und müssen sich Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies ansehen. Ein merkwürdiger Film voller Zombies, die unter drei Zentimeter Laubschicht verbuddelt liegen und viel nacktem Fleisch sowie blutsaugenden Ladys. Leider ein Langweiler erster Güte.
      Wir beschäftigen uns mit den beiden Mädchen.


      Donnerstag, 15.2.2007

      Die Kühltruhe ist voll. Soviel können wir gar nicht fressen, wie da jetzt drin ist. Auch ist uns mal nach was anderem außer Fleisch. Der Pizzadienst wird bemüht, welcher auch schnell da ist. Wir halten allerdings die Rechnung für übertrieben hoch. Die Heckenschere kommt zum Einsatz. Der Lieferwagen brennt am Rande der Stadt aus. In unserer Laube stapeln sich Kartons mit lecker Pizza. Leider können wir davon nichts mehr einfrieren. Wie gesagt, die Kühltruhe ist voll. So fressen wir, bis wir kotzen müssen und schauen uns dabei Stuff – Ein tödlicher Leckerbissen an. Einfach nur herrlich. Eine leckere Speiseeiscreme entpuppt sich als heftige Droge die ein Eigenleben führt und sich lustig durch die Gegend killt.
      Autopsy steht als nächstes an. Ein echter Drecksfilm. 45 Minuten nichts und 30 Minuten Leichenöffnung, die allerdings sehr gut aussieht. Wir können das inzwischen beurteilen.
      Danach gibt es Der lange Weg nach Eden. Ein Pathologe berichtet aus seinem Leben und wir dürfen ihm bei der Arbeit zuschauen. Alles ist echt, nichts ist gestellt.
      Das Wesen auf dem Stuhl in der Ecke findet den Film nicht gut und kotzt, was es uns durch heftiges blaues Anlaufen im Gesicht symbolisiert. Ich nehme ihr den Knebel aus dem Mund. Sie schreit. Knebel wieder rein. Ich bin Henry. Kapsel ist Leatherface. Er beschäftigt sich eingehender mit allen lebenserhaltenden Organen der Frau, die eigentlich die Chefin vom Laubenverein ist. Unglücklicherweise musste sie genau in dem Moment hereinplatzen, als Kapsel und ich mit Pizzas auf dem Kopf Außerirdische in der Laube gespielt haben. Jeder war mit einem Arm des Pizzaboys bewaffnet, die wir wie Berserker durch die Luft schwangen.
      Während wir uns Nightmare in a Damaged Brain anschauen, segnet sie das zeitliche. Der Film ist echt krank. Ein Irrer richtet ein Blutbad in seiner Heimatstadt an. Das man ja nicht mal so wird wie der! Dann wird man sicher auch noch verboten, genau wie dieser Film. Behauptet zumindest das Lexikon. Ansonsten ist der Film aber echt öde.
      In der Kühltruhe ist kein Platz mehr. Wir buddeln ein Loch im Garten.
      Danach folgt Nightmare Concert. Wieder ein Film von diesem Fulci, der aus Schnipseln seiner anderen Filme zusammengebastelt ist. Echt krank das Ding. Es gibt wieder Kettensägen, Titten, Blut, Gedärme, inhaltliche Verwirrung. Der Typ hatte echt einen an der Waffel. Nie zuvor haben wir so viele Brutaloszenen aneinander gereiht gesehen.
      Da hilft echt nur noch saufen und Das Engelsgesicht – drei Nächte des Grauens. Also ich find ja Horrorfilme mit Kindern meist scheiße. Kinder sind ja auch scheiße. Da sich das Kind hier aber als gar fürchterlich mutiertes Monster, weil Mama von einem vergewaltigt wurde, entpuppt, geht der Kram in Ordnung. Wir feiern die gelungenen Effekte dieses Splatterfeuerwerks gebührend ab.
      Schon wieder Geschnetzeltes.
      Der Pizzaservice ruft an und fragt, ob unsere Lieferung angekommen ist. Nein, natürlich haben wir keine Pizza bekommen. Der Lieferant entschuldigt sich und verspricht sofortige Nachlieferung. Wir lehnen dankend ab. Die Laube liegt voller Pizzakartons.
      In Mondo Brutale beißt eine gepeinigte Frau beim Blow Job den Pimmel ihres ungeliebten Geschlechtspartners ab und spuckt diesen in den Pool. Aber das ist noch nicht alles, was dieser durch und durch brutale Streifen zu bieten hat. Es gibt auch ein hübsches Kettensägenfinale und jede Menge menschlicher Abgründe zu bestaunen. Die Schauspieler tun einem schon echt leid, so was darstellen zu müssen.
      Army of Zombies lässt uns dann mit offenem Mund einfach vor Ehrfurcht erstarren. Der Film ist eigentlich der zweite Teil von Muttertag 2, der ja eigentlich gar keine Fortsetzung zu Muttertag war, sondern nur so genannt wurde. Hier haben wir also wieder die finnischen Dorftrottel aus der letzten Reihe. Mit Hilfe einer Super-Sauna werden die Toten aus dem quasi ersten Teil wieder Lebendig gemacht. Einer der Untoten muss nach Helsinki um dort Geld zu verdienen damit die heimische Bande was zu beißen zwischen die Zähne bekommt.
      Wir gründen einen finnischen Zombiesaunafanklub und begießen das mit ordentlich Pfeffi und Korn.
      Wir versuchen das Schlafen so weit wie möglich einzustellen um möglichst viele Filme sehen zu können.