Der Mann, der niemals lebte

      Der Mann, der niemals lebte

      Originaltitel: Body of Lies

      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Ridley Scott
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Leonardo DiCaprio, Russell Crowe, Mark Strong, Golshifteh Farahani, Oscar Isaac, Ali Suliman, Alon Abutbul, Vince Colosimo, Simon McBurney, Mehdi Nebbou, Michael Gaston, Kais Nashif






      Inhalt:

      Roger Ferris (Leonardo DiCaprio) ist der beste Mann des US-Geheimdienstes: Er bewährt sich in Situationen, in denen das Leben eines Menschen nicht mehr wert ist als die Information, die man aus ihm herausholt. Bei seinen weltweiten Einsätzen im Spannungsfeld zwischen dem Nahen Osten und Washington hängt Ferris Leben oft von der Stimme am anderen Ende einer abhörsicheren Telefonverbindung ab: Sie gehört dem mit allen Wassern gewaschenen CIA-Agenten Ed Hoffman (Russell Crowe). Hoffman führt seinen Krieg per Laptop im Wohnzimmer eines Einfamilienhauses: Er jagt eine neue Leitfigur der Terrorszene, die den Erdball mit einem Bombenteppich überzieht und dabei selbst dem ausgeklügelsten Geheimdienst-Network der Welt immer wieder Schnippchen schlägt. Um diesen Terroristen aus der Reserve zu locken, muss Ferris sich in dessen finstere Welt einschleusen. Doch je näher er sich an sein Ziel heranarbeitet, desto deutlicher spürt er: Vertrauen ist ein äußerst gefährlicher Luxus aber auch seine einzige Chance, diesen Einsatz zu überleben.



      Kinostart in Deutschland: 20.11.2008
      Deutsche DVD Fassung: 27.03.2009 (Verleih: 20.03.2009 )
      Blu-Ray (Kauf: 27.03.2009)


      Meinung:

      Wer nach dem lesen des Titels nun einen schmierige Soap Beitrag erwartet, der wird überrascht sein, dass es sich hierbei um einen Polit-Thriller handelt, wobei der deutsche Titelname völlig deplaziert gewählt wurde, könnte man meinen.
      Leonardo DiCaprio als CIA Ermittler ist ganz brauchbar gewählt und Russell Crowe als der Mann hinter den Aktionen, jener oft am Telefon als Vorgesetzter Anweisungen gibt, ist etwas blass geblieben so wie auch der Rest der mimiklosen Darsteller, allerdings will der Schwung in diesem Werk allgemein nie wirklich aufflammen, somit ist das erste gut 20 Minütigen Intermezzo, mit dem Ausheben einer Terrorzelle auch das Interessanteste an diesem Werk, danach stellt sich Langeweile pur ein, da nur noch öde Dialoge abgewickelt werden und die Actionknarre wird sogar ganz aufs Abstellgleis gelegt.
      Ein typisches aktuelles Agentenspiel wird somit aufgezogen, wobei ich mich Frage für wen diese Schlafpillen eigentlich gedacht sind, da gibt es ja plötzlich so einige aktuelle von, wenn ich mal einen davon sogar im Kino erspähen würde, dann käme aber die Popkorntüten nach vorn geflogen, damit mal was bei diesem Kaffeeklatsch passiert. Die noch vorhandenen etwas temporeicheren Szenen werden dann von der Kamera recht verwackelt präsentiert und man wird das Geschehen nicht mal ganz Verfolgen können, selbst wenn nicht viel passiert, wie rasante Autofahrten oder Stunts, so etwas gibt es trotz gelegentliche Wackeloptik nicht. Zudem wirkt die Liebsschnulze zwischen DiCaprio und der unpassend ausgewählten, akzentreichen Golshifteh Farahani völlig belanglos.
      Die CIA geht recht brutal vor und somit lässt dieses Werk auch ein paar wenige Amerika kritische Szenerien zu.
      Der Film ist kein Alien, Hannibal, Blade Runner oder Black Hawk Down der Marke Ridley Scott, war mir auch schon aufgrund dessen klar, dass ich nichts zuvor von den Film gehört habe, aber das mich hier nicht mal bedeutlungsloses Mittelmass erwartet, hat mich dann doch sehr enttäuscht. Zum Schluss habe ich sogar die Erklärung für den Filmtitel gefunden, der passt nämlich bestens zu diesem sehr dicht am TV-Soap verlaufenden Film, wo nur die ersten 20 Minuten einen echten Thriller bieten.

      3,5/10