The City of the Dead

      The City of the Dead

      THE CITY OF THE DEAD
      (The City of the Dead)
      Grossbritannien 1960
      Regie: John Moxey
      LZ: 77 Minuten
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:
      Die Studentin Nan will in den Semesterferien Nachforschungen über die Geschichte der mittelalterlichen Hexenverfolgung in ihrem Land anstellen. Aus diesem Grunde fährt sie in das entlegene Dörfchen Whitewood, wo man im Jahre des Herrn 1692 die Hexe Elizabeth Selwyn dem Feuer überantwortet hat. Doch die Hexe hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und der wird heute noch gepflegt… -

      REVIEW:
      Im selben Jahr wie PSYCHO produziert mutet THE CITY OF THE DEAD fast wie eine okkulte Variante des Hitchcock – Klassikers an. Hier wie dort bezieht eine hübsche, junge Frau eine düstere Herberge im Nirgendwo. Während in der einen Unterkunft ein mörderisches Muttersöhnchen lauert, ist es in der anderen ein ganzer Zirkel von Hexen und Teufelsanbetern.
      Und unsere Identifikationsfigur in der CITY OF THE DEAD teilt das Schicksal mit ihrem duschenden Pendant in Bates´ Motel.

      Als letzte Parallele zwischen den beiden Filmen ist dann noch die stimmige Schwarz/Weiß-Fotografie zu nennen.
      Ansonsten spielt Moxeys Werk natürlich in der Liga der Gruselfilmklassiker und dort Champions League gemeinsam mit Machttiteln wie THE TERROR OF DR.HICHCOCK, DIE STUNDE WENN DRACULA KOMMT, BLACK SABBATH oder BIS DAS BLUT GEFRIERT.

      THE CITY OF THE DEAD ist des weiteren Beleg dafür, dass große Horrorfilme aus dem Vereinigten Königreich der Sechziger nicht zwangsläufig in den Hammerstudios geschmiedet worden sind. Zwar hat Moxey für diese Shipperton – Produktion mit Christopher Lee einen Hammer – Halbgott angefordert, aber Lee allein ist nicht der Grund für die Klasse dieses grandiosen Gruselstreifens.

      Da darf man nicht die dichte Atmosphäre des feindseligen Dörfchens außer Acht lassen. Oder den in Hüfthöhe wabernden Bodennebel, der in jeder Außenaufnahme omnipräsent ist. Die Grabkreuze. Die vermummten Teufelsanbeter. Die schaurig drapierten Leichen. Das tadellose Gespür des Regisseurs für die großen, düsteren Szenen.

      Das sind die Faktoren, warum sich jemand, der auszieht, um das Fürchten zu lernen, sich im HORROR HOTEL (so ein Alternativtitel) pudelwohl fühlen wird. Das Vergnügen mag bei nur 77 Minuten Laufzeit zwar kurz sein, aber es ist majestätisch.

      FAZIT: Wie steht es so treffend auf dem Frontcover der DVD? - „The Thrills – The Chills of Witchcraft today“ Und genau dies erwartet den Zuschauer – bei ausgesucht stimmungsvoll – gruseligen Bildern – in THE CITY OF THE DEAD. Eine vergessene Perle, die den Großen Alten des Schauerfilms in Wirkung und Qualität kaum nachsteht.

      8,5 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: The City of the Dead

      Ich habe "City of the Dead" zum ersten Mal letztes Jahr auf dem FFF im Kino gesehen und mittlerweile hat er in meiner kleinen Sammlung auch einen Platz bekommen.

      Meiner Meinung nach ist es ein unterhaltsamer Film mit stimmungsvollen Bildern und einer guten Portion Humor. Der Film nimmt sich selbst nicht ganz ernst und erinnert teilweise irgendwie an Edgar Wallace Folgen.
      (@cl: Deshalb bin ich nicht ganz deiner Meinung was den Gruselfaktor betrifft.)

      Würde dem Film grundsätzlich jedem und jeder, der/die gegenüber "Schwarz-Weiß-Schinken" nicht abgeneigt ist, empfehlen.
      Wer einen Grusel-Klassiker erwartet, wird wohl eher enttäuscht werden.
      -Gone to Midian-

      Re: The City of the Dead

      @ p.
      Hmh, den Trashappeal eines Edgar Wallace-Streifens hab ich persönlich bei COTD eigentlich nicht ausgemacht. Da kam bei mir gestern Nacht eher Bava-Stimmung auf, etwa bei der Hexenverbrennung oder als die Leiche der Dienerin unserem Helden aus dem Dunkeln entgegenkippt oder beim Friedhofsfinale und der Endsequenz. Das alles wirkte (gemessen am stattlichen Alter des Films) relativ grimmig auf mich...
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