Frankensteins Fluch

      Frankensteins Fluch






      Frankensteins Fluch
      (The Curse of Frankenstein)
      mit Peter Cushing, Hazel Court, Robert Urquhart, Christopher Lee, Melvyn Hayes, Valerie Gaunt, Paul Hardtmuth, Noel Hood, Fred Johnson, Claude Kingston, Alex Gallier, Michael Mulcaster, Andrew Leigh, Ann Blake, Sally Walsh
      Regie: Terence Fisher
      Drehbuch: Jimmy Sangster (Drehbuch) / Mary Shelley (Roman)
      Kamera: Jack Asher
      Musik: James Bernard
      FSK 16
      Großbritannien / 1957

      In dem unheimlichen Labor unter Baron Frankensteins Schloss tun sich erschreckende Dinge. Besessen von der Idee, tote Menschen wieder zum Leben zu erwecken, beginnt Frankenstein Leichenteile zusammenzutragen. Doch anstatt eines denkenden Menschen konstruierte er ein unberechenbares Monster. Vergeblich versucht sein Assistent Paul, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Geschockt verlässt Paul das Schloss. Als er zurückkehrt, hat das Verhängnis seinen Lauf genommen. Frankensteins Monster ist ausgebrochen...


      Es gibt einfach einige Filme, die zu den ganz großen Klassikern gehören, "The Curse of Frankenstein gehört ganz eindeutig dazu. Diese neuverfilmung der Frankenstein-Thematik, die 1957 unter der Regie von Terence Fisher entstand, war der Auftakt einer mehrteiligen Frankenstein-reihe, die von den britischen Hammer Studios produziert wurde und die heute schon längst Kultstatus erreicht haben.

      Bei dieser Neuinterpretation des Stoffes, der 1931 von James Whale verfilmt wurde, ist der Focus nicht so stark auf das Monster gerichtet, wie es in der Universal-verfilmung der Fall war. Hier steht die Figur des Baron Frankenstein ganz eindeutig im Mittelpunkt, die von keinem geringeren als dem unvergesslichen Peter Cushing gespielt wird und das absolut überzeugend und mit Bravour. Doch auch in der Rolle des Monsters ist eine weitere Schauspieler-Legende zu sehen, die durch die Hammer Studios weltberühmt wurde, nämlich Christopher Lee. Letztgenannter war dann ja auch schließlich noch in der Rolle des Dracula-Reihe zu sehen, die ebenfalls aus den britischen Studios hervorging.

      Das Besondere an dieser Verfilmung ist wohl die Tatsache, das hier nicht das Design von Universal verwendet wurde, das sich die Firma auf alle ihre Monster ( Frankenstein, Dracula, Wolfsmensch) hatte patentieren lassen. So kann es schon vorkommen, das ein erstes Zusammentreffen mit C. Lee als Monster für manchen betrachter etwas gewöhnungsbedürftig ist, denn das Gesicht des Monsters ist hier nicht so "maskenhaft", sondern es wirkt viel menschlicher und einfach nur verunstaltet.

      "Frankensteins Fluch" ist ein Film, der auch dramaturgisch ganz hervorragend in Szene gesetzt wurde, die Spannung ist phasenweise förmlich greifbar und hält den Betrachter in Atem. Auch eine sehr dichte und teilweise Atmosphäre trägt hier zu einem insgesamt ausgezeichneten Gesamteindruck bei. So kann man also insgesamt von einem nahezu perfekten Horror-Klassiker reden, der auch nach über 50 Jahren nichts von seiner Faszination eingebüsst hat und immer wieder beste Grusel-Unterhaltung auf hohem Niveau bietet.



      9/10

      Re: Frankensteins Fluch

      REVIEW:
      Peter Cushing als Van Helsing in den Hammer´schen DRACULA-Verfilmungen – zweifelsohne ein Mann in seiner Paraderolle.
      Aber die Rolle des genialen wie skrupellosen, des eloquenten wie psychopathischen Godfather aller Mad Scientisten ist ihm praktisch wie auf den Leib geschnitten.
      Cushing brilliert als Frankenstein in jeder Einstellung.
      Selbst wenn die erste von sieben Frankenstein-Verfilmungen der britischen Hammer Studios ein viel schlechterer Streifen wäre; Cushing hätte ihn allein mit seiner Präsenz gerettet.

      Aber FRANKENSTEINS FLUCH ist freilich kein Rohrkrepierer. Eher das Gegenteil davon.
      Jimmy Sangster hat aus dem Shelley-Stoff ein zeitloses Skript gezimmert, das den alten Klassiker selbst heutzutage nicht altbacken wirken lässt. Und Terence Fisher, einer von Hammers First Class-Regisseure, hat das Ganze hochatmosphärisch mit allem gewohnten gotischen Glanz und Gloria umgesetzt.

      Leichenfleddereien im Namen des Größenwahns, Basteln am Homunculus und dazu ein intensives Psychoduell zwischen dem Mad und dem good Scientist – zwischen Cushing und dem Russell Crowe-Lookalike Robert Urquhart, der den Assistenten mit Gewissen Paul spielt.
      Das sind 80 Minuten lang FRANKENSTEIN Gothic de luxe und fürwahr einer der ganz großen Klassiker aus dem Hause Hammer.
      PS: Ach, das Monster spielt übrigens niemand Geringeres als Christopher Lee. Aber angesichts von Cushings Überspiel hier, hätte ich das fast vergessen, zu erwähnen...

      9 / 10
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