Near Dark

      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 1987
      Regie: Kathryn Bigelow
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Adrian Pasdar, Jenny Wright, Lance Henriksen, Bill Paxton, Jenette Goldstein, Tim Thomerson, Joshua John Miller, Marcie Leeds, Kenny Call, Ed Corbett, Troy Evans, Bill Cross, Roger Aaron Brown, Thomas Wagner, Robert Winley





      Inhalt:

      Eine handvoll blutsaugender Vampire zieht durch den mittleren Westen. In gestohlenen, abgedunkelten Autos durchstreifen sie das Land auf der suche nach neuen opfern, auf der Flucht vor dem Sonnenlicht - eine ewige Odyssee im Schutze der Nacht. Auf einem dieser Streifzüge lernt Mae den jungen Cowboy Caleb kennen. Ihr erster Kuss macht sie unzertrennlich; jetzt ist auch er vom täglichen Blut abhängig. Doch Caleb ist noch zu sehr Mensch, um der täglichen Notwendigkeit des Tötens nachzukommen. Auseinandersetzungen mit den Herren der Nacht sind unausweichlich.




      Meinung:

      Near Dark ist ein Vampirfilm der mich doch streckenweise recht beeindruckt hat, zwar fehlt es dem Film etwas an konstanter Spannung und Knutschszenen sind insbesondere in der ersten Filmhälfte recht häufig eingesetzt worden, wobei das ganze nicht kitschig wirkt und der Film kann im weiteren Verlaufe doch mehr überzeugen, als es der Anfang versprechen wird.
      Das Werk spielt meistens bei Nacht, wo auch eine unheimliche Leere und atmosphärische Ausstrahlung auf den abgelegenen leicht nebeligen Strassen herrscht.
      Die elektronische Sounduntermalung von "Tangerine Dream" ist herausragend und wird für Stimmung sorgen.
      Man merkt "Near Dark" allerdings an, dass er doch recht stark für den Mainstream ausgelegt war, wo ein amerikanischer Held den eigentlich viel zu starken Vampiren überraschend leicht Paroli bietet, zudem ist er selbst als Vampir noch vollends gutmütig, wo die anderen doch recht blutrünstig erscheinen. Das Finale ist dann stark auf Happy End getrimmt, so dass die Glaubwürdigkeit sogar in Frage gestellt wird. Auch die Bluttransfusionen sind nicht unbedingt nachvollziehbar, warum sind die anderen Vampire da nicht schon mal eher drauf gekommen?
      Der Härtegrad ist zwar recht überschaubar, viel Blut hätte allerdings nicht so recht zum Ablauf gepasst. Die zahlreichen Verbrennungsszenen werden zudem noch überzeugend wirken.
      Die stärken des Filmes sind insbesondere 2 Szenarien, die sich stark Richtung Roadmovie orientieren, wo es auch mal schön actionreich wird in einer versifften Kneipe oder bei einer Einigelungen in einem finsteren Haus, wo es zu einigen Schusswechseln kommen wird. Der Humor ist wohldosiert und gelegentlich reißerisch sowie sarkastisch eingesetzt.
      Das Wort Vampir oder dergleichen Klischees wie umgedrehte Kreuze und Knoblauch werden zu keinem Zeitpunkt erwähnt. Die Erscheinung wird also als unbekannt abgehandelt, was auch den Charme des Filmes ausmacht, wenn gleich dann eine Erklärung dieser Erscheinung natürlich fehlt. Auf die Hauptcharakter wird stark eingegangen und ihnen auch je etwas eigenes gegeben, zudem schauen die Vampire eher aus wie typische 80er Rocker als richtiger Vampire, was aber die eigene Vampirtheorie unterstützt. Die Darsteller an sich sind ganz ordentlich, wo lediglich die Dramatik unseres Liebespaares nicht vollends rübergebracht werden kann, ich habe im Verlauf nach dem Geknutsche am Anfang noch mehr Intensität erwartet, aber so richtig erreicht hat es mich nicht.
      Insgesamt ein Vampirfilm der recht ungewöhnlich ist, aber doch auch recht viele Fragen hinterlassen wird, jenem zudem etwas das Tempo fehlt, aber auf der Charakterebene und mit der ansprechenden ruhigen Atmosphäre, sowie der geilsten Vampiren (Jenny Wright) die ich bis jetzt gesehen habe, konnte mich der stark im 80er Style versunkene Near Dark doch ansprechen.
      Wir verduften lieber, da kommt sie! (gemeint ist die Sonne)

      7/10