Jack Ketchum's The Lost

      Jack Ketchum's The Lost






      Jack Ketchum's The Lost
      (The Lost)
      mit Marc Senter, Shay Astar, Alex Frost, Megan Henning, Robin Sydney, Michael Bowen, Ed Lauter. Dee Wallace, Misty Mundae, Ruby Larocca, Tom Ayers
      Regie: Chris Sivertson
      Drehbuch: Jack Ketchum (Roman / Chris Sivertson (Drehbuch)
      Kamera: Zoran Popovic
      Musik: Tim Rutili
      SPIO / JK
      USA / 2005

      Als Ray (Marc Senter) vor einem Toilettenhäuschen im Wald der nackten Lisa begegnet, ist er zunächst entzückt. Kurz nachdem er Lisa jedoch eng umschlungen mit ihrer Freundin sieht, wird Lisa erschossen und ihre Freundin Elise fällt durch eine Schussverletzung ins Koma. Vier Jahre später: Elise stirbt und der Polizei ist längst klar, dass Ray Urheber der brutalen Morde war. Das Problem ist nur, dass die einzigen Augenzeugen eingeschüchtert schweigen. Aber der psychisch labile Ray wird, als er von der hübschen Katherine abgewiesen wird, zu neuen Untaten getrieben...


      Endlich gibt es diesen fantastischen Film, der auf einem Roman von Jack Ketchum basiert, auch in deutscher Sprache. "The Lost" stammt schon aus dem Jahr 2005 und Regisseur dieses Werkes ist Chris Sivertson. Mittlerweile ist der Film schon zu einem richtigen Festival-Kracher mutiert und wenn man ihn gesehen hat, dann kann man das auch durchaus nachvollziehen. Allerdings hat es hier nur zu einer Veröffentlichung auf DVD gereicht, obwohl der Film es ganz sicher verdient hätte, auch in den Lichtspielhäusern zu laufen.

      Sivertson ist es hier gelungen, ein knallhartes Drama zu schaffen, das sich hauptsächlich mit dem psychopathischen Charakter des Ray auseinandersetzt, der hier übrigens durch Marc Senter absolut perfekt gespielt wird. Selten hat mich eine schauspielerische Leistung so sehr beeindruckt, wie diese hier. Wenn man es nicht besser wüsste, dann könnte man wirklich zu der Ansicht kommen, das der Mann sich hier selbst gespielt hat, denn seine darbietung wirkt absolut überzeugend und mehr als nur authentisch. Marc Selter geht so in der Rolle auf, das er sie spürbar lebt, wodurch der gesamte Film auf den Betrachter noch viel intensiver wirkt. Auch die anderen Darsteller machen einen wirklich guten Job, stehen jedoch absolut im Schatten des Hauptdarstellers, der alle förmlich an die Wand spielt. Allein dieses brillante Schauspiel ist es schon wert, das man sich "The Lost" anschaut.

      Auch die Dramaturgie des Filmes ist mehr als gelungen, nach einem doch ziemlich heftigen Start beruhigt er sich doch sichtlich, ohne jedoch auch nur eine Sekunde lang so etwas wie Langeweile aufkommen zu lassen. Vielmehr bekommt man eine sehr tiefgehende Charakterstudie des psychopathischen Ray zu sehen, der durch seine unberechenbaren Launen seine Mitmenschen und sogenannten Freunde mit Angst erfüllt. Niemand traut sich gegen ihn aufzulehnen, was unwillkürlich sein von Haus aus übersteigertes Ego noch um ein Vielfaches ansteigen lässt. Ray hält sich für den Nabel der Welt und für absolut unwiderstehlich, seiner Meinung nach scheint er ein Geschenk Gottes für die Frauen zu sein.

      So kommt es dann, das er sich in Katherine verliebt und ihr sogar sein großes geheimnis verrät. Als Katherine in schließlich ablehnt, kann sein Ego das nicht vertragen und er startet einen unglaublichen Amoklauf, der anscheinend nicht zu stoppen ist.

      Gerade die letzten Minuten des Films sind extrem hart geraten, die aufgestaute Wut bricht explosionsartig aus Ray heraus und endet in einem wirklich furiosen Finale. Generell sind die wirklich härteren Szenen lediglich am Anfang und am Ende des Films zu sehen und besonders zum Schluss scheppert es so richtig. Wenn man bei anderen Filmen oft der Meinung ist, das man die Härte besser über den Film hätte verteilen können, so ist das hier absolut nicht der Fall. So, wie diese geschichte umgesetzt wurde, ist es ganz genau richtig und perfekt gemacht worden. Und auch, wenn der Großteil der Laufzeit sich mit der Charakterisierung der Hauptperson beschäftigt, hat man nie das Gefühl, etwas zu vermissen.

      "The Lost" ist ein perfekt in Szene gesetztes Drama, das durchgehend sehr spannende Unterhaltung bietet und mit einem brillanten Hauptdarsteller aufwartet, der den Betrachter durch sein Schauspiel fesselt und fasziniert. Ein Film, der ein Ende beinhaltet, das an Intensität und Härte kaum zu überbieten ist und einen nachhaltigen Eindruck im Kopf eines jeden Zuschauers hinterlässt.


      Die DVD:

      Vertrieb: KSM
      Sprache Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Bild: 2.35:1 (16:9)
      Laufzeit: 116 Minuten
      Extras: Audiokommentar (Englisch), Trailer, Biograpkien, Bildergalerie
      Jack Ketchum`s "The Lost", habe ich gestern noch gesehen. Bei dem Film bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits hat er echt gute und interessante Momente, andererseits gabs auch vieles was mir überhaupt nicht gefallen hat. Im Gegenteil zu vielen anderen Meinungen fand ich Marc Senter als Ray nicht besonders gut. Eher guter "Seriendarsteller-Durchschnitt", aber so richtig gut fand ich sein Darstellung nicht. Auch die deutsche Synchro-Stimme von ihm fand ich schrecklich nervig, aber da kann er ja auch nichts für. Ich hatte irgendwo schon mal geschrieben das ich befürchte die Verfilmungen von Ketchum werden das gleiche Schicksal wie die Stephen King Verfilmungen haben, billig und schnell gedrehte Produktionen auf TV-Niveau. Das sehe ich leider auch bei "The Lost" so. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl einen billig gedrehten TV-Film zu sehen...Obwohl der Anfang des Films mir echt gut gefallen hatte...die Kamera-Einstellung die die Cowboystiefel auf staksigem Gang durch den Wald zeigen, ist echt gut gelungen. So gabs auch öfters mal Szenen im Film die mir gut gefallen haben, aber auch genauso viele, die ich total blöde fand. Den Anfang fand ich gut in der mitte des Films verfängt sich der Film in bummsereien und seine "Spielchen" mit seinen Freundinnen, das fand ich nicht mehr so interessant. Erst im letzten drittel wo so langsam klar wird das er durch seine Drogenkonsum und seinen gestörten Geist wieder ausrasten wird, gabs echt gute Szenen. Auch das Ende ist echt Krass, wenn auch nicht "viel" sichtbare Gewalt gezeigt wurde, mußte ich schon schlucken...

      Das Buch ist bestimmt der Knaller, ich kenne es nicht, kann mir aber vorstellen das einiges im Film gefehlt hat, irgendwie kam mir die Story teilweise "unausgegoren" oder so als ob irgendwas fehlen würde vor.

      Ich gebe eine 6,5/10

      Mehr seh ich bei dem Film nicht.

      Gruß,
      deo