Die brennenden Augen von Schloss Bartimore

      Die brennenden Augen von Schloss Bartimore

      DIE BRENNENDEN AUGEN VON SCHLOSS BARTIMORE
      (The Gorgon)
      Großbritannien 1964
      Regie: Terence Fisher
      LZ: 80 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      INHALT:
      In einem vorigen Jahrhundert in Vandorf, Germany werden immer wieder mal versteinerte Leichen in den Wäldern um Schloss Borski (das Titel gebende Schloss Bartimore findet sich nur in der deutschen Tonspur) aufgefunden. Der Arzt Dr. Namaroff fingiert die Totenscheine und vertuscht die unheimlichen Vorfälle als gewöhnliche Mordfälle. Das bringt dem Sohn von Professor Heitz eine posthume Verurteilung als Mörder ein, was der Vater so natürlich nicht stehen lassen will. Er beginnt nachzuforschen und kommt zum Schluss, dass in Vandorf eine Gorgone ihr Unwesen treibt… -

      REVIEW:
      1964 – im Entstehungsjahr von den BRENNENDEN AUGEN VON SCHLOSS BARTIMORE – war das Genre noch fest im Griff der Hammer Studios und die Briten saßen zur Rechten einiger großer Italiener wie Bava, Freda oder Margheriti im gothischen Olymp.
      Entsprechend routiniert spielt THE GORGON die Klaviatur klassischer Schrecken und das daraus entstandene Schauerstück dürfte keinen Freund nostalgischer Gruselfilme enttäuschen.

      In DIE BRENNENDEN AUGEN VON SCHLOSS BARTIMORE hat ein findiger Drehbuchschreiber ein Scheusal aus der griechischen Mythologie ins gotische Deutschland gepflanzt und als besondere Würze den Vollmondaspekt des Werwolfgenres ins Spiel gebracht.
      Selbstredend wurde die originelle Geschichte vom alten Könner Fisher mit viel Gespür für schaurig – schöne Bilder aufbereitet.
      Perseus´ alte Gegenspielerin sieht auch hübsch gruselig aus. Zumindest in ihren wohldosierten Einsätzen in den ersten beiden Dritteln der Laufzeit. Wenn sie am Ende aus den Schatten tritt und Gummischlangen in der wilden Frisur offenbart, relativiert sich der gute Eindruck leider. Aber hey, der Film hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Bevor wir uns über den etwas in die Binsen gegangenen Medusa – Effekt hämisch totlachen, sollten wir nicht vergessen die Mimik der Gorgone zu honorieren. Und die ist ganz großes schwarzes Theater.
      Zumal DIE BRENNENDEN AUGEN VON SCHLOSS BARTIMORE auch mit einem düsteren UnHappy End aufwarten können.

      Weniger zu Begeisterungsstürmen reißt der…ähm…jugendliche Held des Ganzen hin. Eine ganz blasse Figur. Aber Zeus sei Dank ist ja auch das Hammer – Dreamteam Lee und Cushing am Start und rettet die Show.
      Auch wenn manches etwas und die im Plot enthaltene Lovestory sogar im besonderen Maße kitschig wirkt, sind DIE BRENNENDEN AUGEN VON SCHLOSS BARTIMORE für Hammer – Liebhaber eine sichere Bank für einen netten Gruselabend.

      7 / 10
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