The Boston Strangler

      The Boston Strangler

      Produktionsland: USA
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Michael Feifer
      Darsteller: David Faustino, Andrew Divoff, Kostas Sommer, Joe Torry, Corin Nemec, Jen Nikolaisen, Johnny Liska, Caia Coley, Tara Shayne, Sonia Curtis, John Gorman, Timothy Oman, Michelle Tomlinson u.a.




      Inhalt:

      Sein Vater schlug ihn, früh beging er Verbrechen, saß im Knast wegen eines Einbruchs. Doch in ihm brodelt es. Er schlägt zu am helllichten Tage, hinterlässt keine Spuren, dafür aber brutal erdrosselte Frauenleichen. Und obwohl sein Hirn nicht richtig tickt, ist er doch zu clever, die Polizei tappt im Dunkeln, während er – der Boston Strangler - umher streicht und weitere Opfer sucht…



      Meinung anhand der erhaltenen Presse DVD: von KSMfilm.

      Bud Bundy ist unter die Serienmörder gegangen, der Spitzbube aus "Eine Schrecklich Nette Familie" wird natürlich auch hier von David Faustino gespielt, jener mittlerweile auch zum reifen Früchtchen herangewachsen ist, naja etwas babyfaceig sieht er noch aus und in Grunde genommen könnte es auch schwer werden dieses schmales Mennicken als Massenmörder glaubhaft rüberzubringen.
      Jetzt muss ich allerdings zugeben, in den letzten Jahren keinen besser agierenden Massenmördercharakter gesehen zu haben, als unseren Bud, der ja damals in der TV Shoap sich immer sehr schwer getan hat, eine Frau ins Bett zu bekommen, all zu lustig waren seine Auftritte dort und bei "The Bosten Stangler" ist es sogar ähnlich ausgefallen. Zumindest spielt David Faustino diese Rolle verschmitzt frech, auch als prolliger Frauenheld, wenn gleich er eine Frau mit Kind hat, wobei das irgend wie nicht ganz passen will, aber gut.
      Was mich doch ziemlich überrascht hat ist, dass David Faustino richtig bedrohlich schreien kann, aber ebenso mit gekonnter Mimik und Gestik darf er sich bei den Frauenmorden präsentiert. Warum musste man Hünen wie "Kane Hodder" und andere, ständig jahrelang mäßig spielende Serienmörder Hauptrollen geben, wenn diese Faustino-Schmalbrust hier, viel intensiver zu Werke gehen kann.
      Die anderen Darsteller sind auch ganz ordentlich, wenn gleich ich mir von Wishmaster "Andrew Divoff" etwas mehr Präsens gewünscht hätte, der gute Mann kommt wahrscheinlich auch schon in die Jahre, zumindest fällt trotz mäßiger deutscher Synchronisierung niemand der Darsteller unten durch, dass hat man bei Filmen mit der Serienmörderthematik ach so selten.
      Die Story setzt mehr auf Kriminal & Knastfilm, so gibt es zwar auch ein paar intensive Morde, aber darauf ist dieser Film doch eher weniger aus, mit etwas Gore hätte man hier sogar einen richtigen Knaller landen können, da es dies nicht gibt, wird der Film aber nur oberes Mittelmaß bleiben.
      Zumal die Story zwar nie gross langweilig wird, aber auch keine Hochspannung erzeugen kann, wie man es bei einem guten Psychothriller nicht missen möchte.
      Der Serienmörder Filmfreak darf ruhig mal einen Blick rein werfen, mir hat er gefallen und dies kommt nun wirklich bei dieser Thematik ja nicht so oft vor, allerdings viel Action sollte man nicht erwarten.

      6/10

      Re: The Boston Strangler

      Was einem an diesem Film zu allererst auffällt, ist der smarte Schauspieler, den vielen noch als Bud Bundy aus der Schrecklich netten Familie her kennt. Wie damals hat er auch hier versucht die Frauen scharenweise ins Bett zu krigen - nur hier ist das nicht immer glimpflich abgelaufen! Man braucht erstmal eine ganze Zeit, um sich mit seiner Rolle so richtig anzunehmen, da er es von der damaligen Sendung noch relativ schwer hat und mehr als Komiker gesehen wird. Aber dafür setzt er sich gekonnt in Szene und fungiert sehr überragend in dem Streifen und so kann er durchaus zu einem fiesen Serienmörder mutieren. Mit Andrew Divoff hat man auch noch ein altbekanntes Gesicht aus dem Horrorgenre verpflichten können, da ihn viele noch als Wishmaster kennen. Hier spielt er einen Polizisten, der dem Boston Strangler auf der Spur ist. Seine Rolle fällt aber ein wenig blass aus und man hätte sich durchaus noch etwas mehr Präsenz wünschen können, aber so wird das Hauptaugenmerk also mehr auf David Faustino gelegt.

      Der Film fängt recht spannend an und es werden erstmal nach und nach die ganzen Morde gezeigt. Diese sind natürlich größtenteils sehr unblutig ausgefallen, da die Opfer (in dem Fall Frauen) nur erwürgt werden. Die Atmosphäre wird hier richtig schön aufgebaut und wächst von Szene zu Szene immer mehr, doch dann kommt abrupt ein Wechsel von der Geschichte und als dann gegen Mitte erstmal die ganze Polizei Arbeit im Mittelpunkt steht, dann fällt diese gleich wieder rapide ab. Gegen Ende wird der Film dann noch einmal ganz unterhaltsam und im Gefängnis ominöse Pläne geschmiedet werden. So passt auch das böse Ende sehr gut rein.

      Im großen und ganzen ein recht ansehnlicher Film über die Geschichte eines Serienkillers, doch wie schon in vielen Filmen diesem Genres wird hier kein Meisterwerk abgeliefert. Wenigstens hat David Faustino ein wenig von seinem alten Image loswerden können und als seriöser Darsteller viel dazugewinnen können.

      6 / 10

      Re: The Boston Strangler

      David Faustino, der vielen noch aus der Kult-Serie "Eine schrecklich nette Familie" bekannt sein dürfte, als wahnsinniger Serienmörder, das wirkt am Anfang schon etwas befremdlich. Doch nach Sichtung dieses Films muß man ganz ehrlich sagen, das er diese Rolle wirklich sehr gut und überzeugend verkörpert hat. Man würde eigentlich nie auf die Idee kommen, das sich hinter dieser unscheinbaren Fassade einer der bekanntesten Serienmörder in der Geschichte der USA verbirgt.

      Dieses True Crime-Story zeichnet die Geschichte des Stranglers nach, wobei aber auf Rückblenden in die Kindheit verzichtet wird. Die Geschichte beginnt also bei den ersten Morden und zieht sich bis zur Ermordung De Salvos in seiner Gefängniszelle.

      Wer jetzt aber einen harten Film erwartet, in dem die Morde reisserisch dargestellt werden, der wird sicherlich enttäuscht sein, denn vielmehr wird die Story eigentlich sehr ruhig, aber dennoch zu jeder Zeit spannend erzählt. Regisseur Michael Feifer versucht das hauptaugenmerk auf die Polizeiarbeit und die Person De Salvo zu richten, was ihm meiner Meinung nach auch sehr gut gelingt.

      Der Mörder hinterlässt keinerlei Spuren, so das die Polizei jahrelang einem Phantom nachjagt und sich bei einigen Beamten schon eine Art Resignation breitmacht. Hinzu kommt ein Staatsanwalt, der lediglich um seine Karriere besorgt ist, aber anscheinend kein echtes Interesse hat, wer nun eigentlich wirklich der Würger von Boston ist. Der Druck, der auf allen Beteiligten lastet, ist phasenweise richtig spürbar. Vor allem Andre Divoff, der einen der ermittelnden Beamten spielt, ist die Anspannung besonders anzumerken, so das es auch zu Streitigkeiten mit Kollegen und dem Staatsanwalt kommt.

      Am eindruckvollsten jedoch ist die schauspielerische Leistung von Faustino, der es sehr gut versteht, den anscheinend vorhandenen geistigen Deffekt von Albert De Salvo in den Vordergrund zu stellen. Nicht anders ist es zu erklären, das er zusammen mit einem Mitgefangenen und einem Anwalt einen Plan entwickelt, der in reich und berühmt machen soll, in dem er ein Geständnis für alle Morde des Stranglers ablegt, die er ja vielleicht gar nicht begangen hat. Jedenfalls scheint ja bis zum heutigen Tag nicht eindeutig bewiesen zu sein, wer der wirkliche Boston Strangler ist.

      Ein eindrucksvoller True Crime-Krimi, der eine sehr spannende und interessante Geschichte erzählt, aber auch einige Fragen offen lässt.


      6,5/10