Im Kino: Britische Horrorfilme der 60er und 70er Jahre

      Im Kino: Britische Horrorfilme der 60er und 70er Jahre

      Liebe Freunde des schrägen Films,
      von Januar bis März zeigen wir in unserer neuen Reihe HAMMERFRAUEN britische Horrorfilme der 60er und 70er Jahre: Jeden Mittwoch um 21.30 Uhr im Berliner Kino Babylon-Mitte, immer auf Zelluloid. Ausführliche Infos weiter unten.

      Die Reihe im Überblick:

      TUNNEL DER LEBENDEN LEICHEN / DEATH LINE (GB 1972, R: Gary Sherman) (7.1.)

      HELL’S GROUND / ZHIBAKHANA (Pakistan 2007, R: Omar Ali Khan) (14.1.)
      THE LIVING CORPSE / ZINDA LAASH (Pakistan 1967, R: Khwaja Sarfraz) (14.1.)

      STIEFEL, DIE DEN TOD BEDEUTEN / BLIND TERROR (GB 1971, R: Richard Fleischer) (21.1.)

      COMTESSE DES GRAUENS / COUNTESS DRACULA (GB 1970, R: Peter Sasdy) (28.1.)

      DIE NACHT DES KALTEN GRAUENS / FRIGHT (GB 1971, R: Peter Collinson) (4.2.)

      IM BANNES DES DR. MONSERRAT / THE SORCERERS (GB 1967, R: Michael Reeves) (11.2.)

      NACKT UNTER KANNIBALEN (Italien 1978, R: Sergio d’Amato) (18.2.)

      ZARDOZ (GB 1973, R: John Boorman) (25.2.)

      DR. JEKYLL UND SISTER HYDE (GB 1971, R: Roy Ward Baker) (4.3.)

      TÖDLICHE FERIEN / AND SOON THE DARKNESS (GB 1970, R: Robert Fuest) (11.3.)

      EIN TOTER SPIELT KLAVIER / SCREAM OF FEAR (GB 1961, R: Seth Holt) (18.3.)

      FRANKENSTEINS HORRORKLINIK / HORROR HOSPITAL (GB 1973, R: Anthony Balch) (25.3.)

      Wir freuen uns auf Mittwoch!
      Jürgen Dittrich und Philipp Stiasny


      immer mittwochs - immer 21.30 Uhr - immer Kino babylon berlin:mitte
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      Eintritt: 5,50 Euro
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      info: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.babylonberlin.de/schraegefilme.htm">http://www.babylonberlin.de/schraegefilme.htm</a><!-- m --> ; Newsletter: <!-- e --><a href="mailto:schraeg@babylonberlin.de">schraeg@babylonberlin.de</a><!-- e -->
      (Falls der Bezug des Newsletters stört, einfach eine kurze E-Mail mit entsprechender Betreffzeile zurück an den Absender.)
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      immer mittwochs - immer 21.30 Uhr - immer Kino babylon berlin:mitte
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      Die Freunde des schrägen Films: Januar-März 2009

      Neu: Beginn um 21.30 Uhr

      HAMMER-FRAUEN. Britische Scream Queens der 60er und 70er Jahre


      England kann stolz sein auf die Erfindung der Dampflok, die Rolling Stones und seine wunderbaren Scream Queens. Um die Pflege dieser im Horrorfilm und im Thriller beheimateten weiblichen Figur hat sich wiederum keine andere englische Produktionsfirma so verdient gemacht wie die legendäre „Hammer Film Production“. Seit den 50er Jahren lieferte sie den Liebhabern des fantastischen Films die nötige Augennahrung: Psychothriller, Science Fiction-Abenteuer und vor allem bluttriefenden Gothic Horror. In den Filmen von „Hammer“ erwachten Dracula, Frankenstein und allerlei gefährliches Getier zu neuem Leben, schufen Monster und heulten in modrigen Kellern. Was diese Werke auszeichnete, war neben ihrem unverwechselbaren Stil und der nächtlich-traumartigen Stimmung die Anziehungskraft von Peter Cushing und Christopher Lee in den Hauptrollen, inszeniert von alten Recken wie Terence Fisher, Roy Ward Baker und Freddie Francis. Der internationale Erfolg der Hammer-Produktionen belebte den Markt und führte dazu, dass sich auch andere englische Firmen auf diese Form des Genrefilms spezialisierten und dabei neue Trends setzten. Das alles ist lange her. Immerhin: 30 Jahre nach dem letzten Kinofilm von „Hammer“ wurde für 2009 ein neues Werk angekündigt.

      Unsere neue Reihe HAMMERFRAUEN widmet sich besonders den englischen Horrorfilmen und Thrillern der frühen 70er Jahre, als eine ganze Fülle hervorragender Filme entstand. Sie sind härter, goriger und teilweise komischer als ihre Vorgänger, sie zeigen mehr Gewalt und mehr Haut, und mitunter verschwimmen die Genregrenzen. Wir konzentrieren uns auf die weiblichen Figuren in ihrem Zentrum und begegnen hier bösen, listigen, unbeirrbaren Frauen, Verführerinnen und Unschuldslämmern, Opfern, Tätern, fabulösen Inselwesen. Mit dabei sind eine historische Serienmörderin, die „Blutgräfin“ Bathory, ein ungeheuer weiblicher Mr. Hyde, die Herrin der Unsterblichen und eine schweizerische Dschungelgöttin. Wir fiebern mit jungen Frauen, die lernen, dass hilfloses Herumschreien kein Mittel gegen verrückte Männer mit Messern ist und deshalb andere Saiten aufgezogen werden müssen.

      Der Titel HAMMERFRAUEN ist etwas irreführend, weil wir nur drei Hammer-Produktionen ausgewählt haben. Er drückt gleichwohl unser Erstaunen aus: Zuallererst ist unsere Reihe nämlich eine tiefe Verbeugung vor all den Scream Queens und Traumgestalten, die uns von der Leinwand herab anlächeln, anfauchen und anflehen. Etwas überrascht stellen wir fest, dass diese verehrten Geschöpfe reihenweise aus England stammen. Einigen davon – Barbara Steele, Suzy Kendall, Caroline Munroe – haben wir bereits bei anderer Gelegenheit unsere Referenz erwiesen: Nun kommen weitere dazu. Zwar sind nur zwei von ihnen, Martine Beswick und Ingrid Pitt, typische Hammer-Girls, doch haben z.B. auch Pamela Franklin und Ursula Andress wichtige Rollen in Hammer-Filmen gespielt. Kein Wunder, dass viele dieser Schönheiten auch öfter in einem anderen Markenprodukt aus England auftauchen, der James Bond-Serie. Das gilt ebenfalls für die zwei bei uns vertretenen männlichen Horrorikonen Christopher Lee alias Scaramanga und Donald Pleasance und natürlich für Sean Connery: Dessen knappes Kostüm in „Zardoz“ nimmt es locker mit der enthüllenden Verhüllung der Hammerfrau Andress auf. Gewissermaßen ein Hammermann.


      Die Filme:

      Mittwoch, 7. Januar 2009, 21.30 Uhr
      TUNNEL DER LEBENDEN LEICHEN / DEATH LINE
      (GB 1972, R: Gary Sherman, D: Donald Pleasance, Christopher Lee, 35mm, deutsche Fassung, 78 Min.)

      Tief in den Eingeweiden Londons haust eine Familie von Kannibalen in einem verschütteten U-Bahnschacht und lässt immer mal wieder einen Fahrgast verschwinden. Widerwillig macht sich Inspektor Calhoun auf die Suche. Was er entdeckt, lässt nicht nur ihm den Atem stocken. Wer bei britischem Horrorkino nur an Nebenschwaden, verlotterte Schlösser und traurige Vampire denkt, den trifft dieser Film wie ein Keulenschlag: Eingebettet in eine gediegene, ziemlich düster gestimmte Inszenierung mit einem vorzüglichen Donald Pleasance werden hier völlig unerwartet üble Splattereffekte ausprobiert und böse Späße getrieben. Und das ganze im pulsierenden London der frühen 70er Jahre.


      Mittwoch, 14. Januar 2009, 20.00 Uhr und 21.30 Uhr
      Double Feature: AsianHotShots Festival
      20.00 Uhr: HELL’S GROUND / ZHIBAKHANA
      (Pakistan 2007, R: Omar Ali Khan, Digibeta, Originalversion mit englischen Untertiteln, 78 Min.)

      Pakistans erster Splatterfilm: Auf der Autofahrt zu einem Rockkonzert in Islamabad macht eine Gruppe junger Leute Bekanntschaft mit Hinterwäldlern, Zombies und einer Serienkillerin, die einen riesigen Morgenstern schwingt. Omar Ali Khan würzt diese Geschichte mit bissiger Gesellschaftskritik, Zitaten aus Horrorklassikern und schwarzem Humor. Ein nicht alltägliches, goriges Spektakel!

      21.30 Uhr: THE LIVING CORPSE / ZINDA LAASH
      (Pakistan 1967, R: Khwaja Sarfraz, D: Rehan, DVD, Originalversion mit englischen Untertiteln, 104 Min.)

      Dracula in Pakistan, schrille Tanzeinlagen inklusive: Ein Wissenschaftler kommt bei einem Selbstversuch um und wird als Vampir wiedergeboren. Es folgt das alte Lied, aber frisch und hinreißend inszeniert. Rehan, der 40 Jahre später auch in „Zhibakhana“ mitwirkte, spielt die Hauptrolle in der Manier von Christopher Lee – überhaupt erinnert die Atmosphäre des Films stark an die Hammer-Produktionen. Ein lange verschollenes Kuriosum der Filmgeschichte!
      <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.asianhotshotsfestival.com">http://www.asianhotshotsfestival.com</a><!-- m -->


      Mittwoch, 21. Januar 2009, 21.30 Uhr
      STIEFEL, DIE DEN TOD BEDEUTEN / BLIND TERROR
      (GB 1971, R: Richard Fleischer, D: Mia Farrow, 35mm, deutsche Fassung, 89 Min.)

      Eine junge Frau allein in einem englischen Landhaus, allein mit einem Berg von Leichen. Die Frau ist blind und der verrückte Mörder ganz nah. Wir hören seine Schritte und sehen seine Stiefel, nicht aber sein Gesicht. Mia Farrow spielt die gejagt Frau, hilflos und hysterisch. Bis sich das Blatt wendet. Richard Fleischer gestaltet diesen Stoff mit Gespür für Spannung, Tempowechsel und effektvolle Blickwinkel. Ein harter Thriller.


      Mittwoch, 28. Januar 2009, 21.30 Uhr
      COMTESSE DES GRAUENS / COUNTESS DRACULA
      (GB 1970, R: Peter Sasdy, D: Ingrid Pitt, 35mm, deutsche Fassung, 93 Min.)

      Die tyrannische, alte Gräfin Elisabeth Bathory verwandelt sich in eine Sexbombe, wenn sie das Blut junger Frauen trinkt. Ihre so erworbene Schönheit und ihr jugendlicher Reiz sind aber nur von kurzer Dauer. Daher muss ihr Liebhaber stets für Nachschub sorgen. Im Keller des Schlosses stapeln sich die ausgesaugten Leichen. Angelehnt an die Biografie der ungarischen „Blutgräfin“ Báthory (1560-1614), die als schlimme Serienmörderin in die Geschichte einging, präsentiert „Comtesse des Grauens“ eine pralle Mischung aus Sadismus, Sex und kostümiertem Schauermärchen. Alles dreht sich um die unwiderstehliche Ingrid Pitt, die als alte Gräfin wirklich zum Fürchten aussieht und ihre Doppelrolle hervorragend meistert. Ein blutigroter Hammer-Film wie aus dem Bilderbuch.


      Mittwoch, 4. Februar 2009, 21.30 Uhr
      DIE NACHT DES KALTEN GRAUENS / FRIGHT
      (GB 1971, R: Peter Collinson, D: Susan George, 35mm, deutsche Fassung, 87 Min.)

      In einer einsamen Villa hütet Amanda das Kind der Nachbarn. Die Nacht ist schwarz, das Haus macht seltsame Geräusche, und ein geisteskranker Mörder liegt auf der Lauer. Jahre bevor die Figur der Babysitterin durch „Halloween“ (1978) zu einem Archetyp des modernen Horrorfilms wird, legt dieser Schocker das Muster fest. Er startet langsam, beinahe schon zäh, nimmt Fahrt auf und steigert dann die Schreifrequenz bis zum Exzess. Die Scream Queen ist Susan George aus Peckinpahs „Straw Dogs“ (1971), deren Vorzüge ihren Freund zum schönen und sehr wahren Satz veranlassen: „Oi reckon you’ve got a lovely pair of Bristols.“ Was auch für die Hausherrin gilt, Honor Blackman, besser bekannt als Pussy Galore aus „Goldfinger“ (1964).


      Mittwoch, 11. Februar 2009, 21.30 Uhr: Zum 40. Todestag von Michael Reeves:
      IM BANNES DES DR. MONSERRAT / THE SORCERERS
      (GB 1967, R: Michael Reeves, D: Boris Karloff, Susan George, 35mm, deutsche Fassung, 87 Min.)

      Durch Hypnose gewinnen ein alter Professor (Boris Karloff) und seine Frau Gewalt über einen gelangweilten Jüngling, dem sie ein bewusstseinserweiterndes Erlebnis versprechen. Was als wissenschaftliches Experiment beginnt, eskaliert bald, weil das Ehepaar ihr Versuchskaninchen per Telepathie zu immer schlimmeren Verbrechen treibt. Alles prallt hier aufeinander und ergibt ein explosives Gemisch: Science Fiction und Horrorfilm, Machtmissbrauch und Neugierde, Beatmusik und Mord. Unterstützt von fabelhaften Schauspielern schuf der frühvollendete Regisseur Michael Reeves (1943-1969) ein garstiges Gegenbild zum Jugendkult und der Bohème der Swinging Sixties in London, getragen von psychodelischen Klängen und hintergründigem Nihilismus. Reeves, gehandelt als neuer Orson Welles, litt unter Schlaflosigkeit. Am 11. Februar 1969 starb er im Alter von nur 25 Jahren an einer Überdosis Schlaftabletten.


      Mittwoch, 18. Februar 2009, 21.30 Uhr
      NACKT UNTER KANNIBALEN
      (Italien 1978, R: Sergio d’Amato, D: Ursula Andress, 35mm, deutsche Fassung, 99 Min.)

      Auf der Suche nach ihrem verschollenen Mann schlägt sich Helen mit einer Expeditionsgruppe durch den Dschungel Neuguineas. Die weißen Abenteurer fallen in die Hände hungriger Eingeborener, die von Helens Erscheinung mächtig beeindruckt sind und sie zu ihrer Göttin küren wollen. Ursula Andress - das erste Bond-Girl: die Frau, die dem Meer entstieg – ist für die Rolle der Helen wie gemacht. Da dies kein Bericht über interkulturelle Begegnungen, sondern ein zünftiger Kannibalenfilm italienischer Bauart ist, darf Frau Andress nicht nur ausgiebig um Hilfe schreien, sondern auch das Versprechen ihres imperativen Namens erfüllen. Im kulinarischen Vergleich mit England hat Italien wohl die Nase vorn. In diesem Fall sei aber vor der Zerrüttung der Geschmacksnerven ausdrücklich gewarnt.


      Mittwoch, 25. Februar 2009, 21.30 Uhr
      ZARDOZ
      (GB 1973, R: John Boorman, D: Sean Connery, Charlotte Rampling, 35mm, deutsche Fassung, 105 Min.)

      Nach der Apokalypse. Die Erde ist zweigeteilt. In der Vortex genießt die Elite das ewige Leben, ganz ohne körperliche Arbeit, aber auch ohne Sex. Außerhalb dieser sicheren Bastion schuften die Barbaren und kämpfen die Exterminatoren. Ein gigantischer fliegender Steinkopf, der Gott Zardoz, verbreitet Angst und Schrecken. Dem halbnackten Krieger Zed (Sean Connery) gelingt es, die Grenze zwischen den Welten zu überwinden und der Vortex die Sexualität zurückzubringen. Insbesondere die forsche Consuella kann nicht mehr von ihm lassen. Die abstruse Handlung verliert sich fast virtuos in den psychedelischen Settings, der Hippie-Musik und dem bezaubernden Auftritt von Charlotte Rampling. Das Highlight des Films ist aber Sean Connery im knappen Kostüm, der mit dieser Produktion mal wieder vergeblich versuchte, sein James Bond-Image loszuwerden.


      Mittwoch, 4. März 2009, 21.30 Uhr
      DR. JEKYLL UND SISTER HYDE / DR. JEKYLL AND SISTER HYDE
      (GB 1971, R: Roy Ward Baker, D: Martine Beswick, Ralph Bates, 35mm, deutsche Fassung, 97 Min.)

      Dr. Jekyll will das ewige Leben. Da Frauen bekanntlich mehr davon haben, experimentiert er mit weiblichen Hormonen. Zunächst an einer Fliege. Es funktioniert. Sein Versuchsobjekt ändert das Geschlecht, und Dr. Jekyll testet die Hormone an sich selbst. Auch das erfolgreich: Wieder und wieder verwandelt er sich in die schöne Mrs. Hyde. Als sich dann die Tochter des Vermieters in Dr. Jekyll verliebt, beginnt die Frau im Mann eine grausame Revolte. Hammer variiert in den 70er Jahren sehr geschickt alte Stoffe und Vorbilder. Regisseur Roy Ward Baker gelingt es, das Nachwuchstalent Ralph Bates und das Bond-Girl Martine Beswick zu zwei Seiten einer Medaille zu machen und den ewigen Zweikampf zwischen Gut und Böse in das moderne Drama zwischen Mann und Frau zu verkehren. Einer der besten Hammer-Filme überhaupt.


      Mittwoch, 11. März 2009, 21.30 Uhr
      TÖDLICHE FERIEN / AND SOON THE DARKNESS
      (GB 1970, R: Robert Fuest, D: Pamela Franklin, 16mm, englische Originalversion, 94 Min.)

      Zwei junge Engländerinnen sind mit dem Fahrrad in Frankreich unterwegs. Jane (Pamela Franklin) und Cathy (Michele Dotrice) hängen in Cafés ab, treffen auf den seltsam schönen Paul, genießen Land und Leute. Plötzlich geschehen schreckliche Dinge, und die beiden werden das Gefühl nicht los, dass sie beobachtet werden. Als dann Cathy verschwindet, verkehrt sich die Vergnügungsreise in entsetzlichen Albtraum. Wie im italienischen Giallo beeindrucken die einzelnen Szenen durch ihre anarchische Wucht. Der bedrohlichen Atmosphäre auf dem Land, hervorgerufen durch abrupte Einstellungswechsel zwischen der weiten Landschaft und den Großaufnahmen der Gesichter, können sich die Hauptdarstellerinnen ebensowenig entziehen wie der Zuschauer. Ein eiskalter Thriller mit der Logik eines Uhrwerks:


      Mittwoch, 18. März 2009, 21.30 Uhr
      EIN TOTER SPIELT KLAVIER / SCREAM OF FEAR
      (GB 1961, R: Seth Holt, D: Christopher Lee, Susan Strasberg, 35mm, englische Originalversion, 78 Min.)

      Penny ist in der Welt herumgekommen, und das, obwohl sie nach einem Reitunfall im Rollstuhl sitzt. Als sie in das Elternhaus an der französischen Riviera heimkehrt, ist der Vater tot und ihre Stiefmutter hat das Zepter fest in der Hand. Doch schon bald erscheint Penny der Geist ihres Vaters. Nur Einbildung, wie ihr Hausarzt (Christopher Lee) meint? Der Schocker um Erbschaft und Rache nimmt so viele Wendungen, wie das Haus Ecken hat. Um direkt an den Erfolg von „Psycho“ anzuknüpfen, verzichtete Hammer bewusst auf die Farbe. Die düsteren, stimmungsvollen Schwarzweiß-Bilder komponiert die Hollywood-Kameramann-Ikone Douglas Slocombe („Indiana Jones“), und die Schreie der wunderbaren Scream Queen Susan Strasberg hauchen den Bildern Seele ein. Ein filmisches Juwel, inszeniert vom viel zu früh verstorbenen Regietalent Seth Holt. Wir sind gespannt auf das Wiedersehen.


      Mittwoch, 25. März 2009, 21.30 Uhr
      FRANKENSTEINS HORRORKLINIK / HORROR HOSPITAL
      (GB 1973, R: Anthony Balch, D: Michael Gough, Vanessa Shaw, 35mm, deutsche Fassung, 86 Min.)

      Jason träumt vom Urlaub unter leichtbekleideten Frauen. Sein Schlaraffenland ist ein einsames, idyllisch gelegenes Schloss. Auf dem Weg dahin trifft er die hübsche Judy, die ihre Tante besuchen will. Was beide nicht wissen: Im Schloss treibt der irre Wissenschaftler Dr. Storm (Michael Gough) sein Unwesen, zusammen mit einer brutalen Motorradgang, einem durchgedrehten Liliputaner und der tyrannischen Tante von Judy. Dr.Storm lockt junge Menschen in sein Haus und bastelt an ihrem Unterbewusstsein herum, bis sie zu willenlosen Sklaven werden. Die bitterböse Satire auf das britische Horrorkino schlechthin: Eine Mischung aus skurrilen Effekten, literweise Theaterblut und ziemlich grobschlächtigem Humor. Regisseur Anthony Balch ist einer der geschäftstüchtigsten britischen Verleiher der 60er und 70er Jahre. Seine Filmkarriere begann er mit zwei surrealen Psychotrips auf den Spuren seines Freundes William S. Burroughs.

      Re: Im Kino: Britische Horrorfilme der 60er und 70er Jahre

      Schon. Coole Sache, das!
      Nur NACKT UNTER KANNIBALEN irritiert mich etwas. Da haben sich ja einige Schnitzer eingeschlichen:

      Die Inhaltsangabe ist die von DIE WEISSE GÖTTIN DER KANNIBALEN von Sergio Martino.
      Ursula Andress´Rollenname ist Susan und nicht Helen.
      Und d´Amato hat zwar NACKT UNTER KANNIBALEN gedreht. Nur heißt der Joe und nicht Sergio.
      Aber genug geklugscheißert...Die Idee zu einem solchen Projekt ist natürlich klasse! :D
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Im Kino: Britische Horrorfilme der 60er und 70er Jahre

      "Noodles" schrieb:

      Hm, in Berlin müsste man wohnen... :cry:


      Ja, egal wo man seinen Wohnsitz hat, es ist immer der Falsche Ort :|

      @Crystal Lake: Auf solche Fehler sollte man schon aufmerksam machen, ich bin mir sicher der Autor ist dir sehr dankbar darüber, mir selbst ist das nämlich auch nicht aufgefallen :oops:

      @schraegerfilm: Das nächste mal bitte so eine Aktion in Süd-West Deutschland, dann bin ich dabei
      &quot;Ich würde mein Leben geben um tot zu sein... - Dellamorte Dellamore&quot;