DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN
(El Jorobado de la morgue)
Spanien 1973
Regie: Javier Aguierre
LZ: 79 Minuten
Freigabe: ungeprüft
INHALT:
Der Bucklige Gotho, der in der Leichenhalle arbeitet, ist das Gespött der Leute. Die todkranke Ilsa (nicht DIE Ilsa :wink: ) zählt zu den wenigen Menschen, die dem verkrüppelten Mann mit dem Verstand eines Kindes Sympathien entgegenbringen. Als Ilsa stirbt und Pfleger ihren Schmuck stehlen wollen, wird Gotho zum Mörder. Er stiehlt den Leichnam seiner Angebeteten und flieht in die weitreichenden Gewölbe einer Klosterruine.
Als Professor Orla, ein skrupelloser Wissenschaftler, der verbotenen Experimenten nachgeht, Gotho verspricht, dessen geliebte Ilsa wieder ins Leben zurückzuholen, schließen die beiden einen Pakt, der vielen Menschen das Leben kosten wird… -
REVIEW:
FRANKENSTEIN trifft DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME trifft Splattermovie. So könnte man diese hochatmosphärische Horrorperle aus Spanien, deren Geschichte aber in Deutschland spielt, in einem Satz beschreiben.
Aber natürlich verdient dieser Film mehr als nur ein paar wenige Worte, ist er doch eines der großartigsten Werke, die das spanische Horrorkino in den Siebzigern hervorgebracht hat und auch heute noch genügend Qualität und Schauwerte besitzt, um ein Publikum, dass dem klassischen Horrorfilm auch nur ein bißchen Affinität entgegenbringt, restlos zu begeistern. Nicht als Alaric de Marnac in der BLUTMESSE FÜR DEN TEUFEL und auch nicht als tragische Werwolfsfigur in den zahlreichen Waldemar Daninsky – Filmen hat die lebende Legende des spanischen Horrorkinos Paul Naschy seine größten Momente gehabt; Nein – sie fanden in der STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN statt, wo er als der liebeskranke und herzensgute, doch mörderische Gotho zu sehen ist. Naschy, der übrigens für das wunderbare Skript mitverantwortlich war, liefert eine tolle Show ab und wird dabei tatkräftig von B-Movie-Hero(in)en wie Vic Winner, Maria Perschy und Alberto Dalbes unterstützt.
Klar, wenn ein Film mit einem Wettsaufen und einer Leichenzerstücklung beginnt, hat ein Film bei einem sonderbaren Geist wie mir schon halb gewonnen. Doch auch all die anderen Liebhaber eines klassischen Schauerstücks sollte DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN mit seinen stimmigen, von Bernaolas wunderbarer Musik untermalten Bildern im Sturm erobern. Der Film transportiert feinste Gruselstimmung einerseits und schreckt andererseits nicht vor äußerst makabren und (für die damalige Zeit) exzessiv blutigen Szenarien zurück.
Unglaublich, dass man in nur 79 Minuten soviele Leichen zerstückeln, Frauen rauben, Säurebäder nehmen und Mutationen erschaffen kann. Und vor allem soviele Gefühle einbringen kann. Klar, die Liebe des Buckligen zur schönen Todgeweihten ist ein fast schon kitschiges Klischee und wird mit Blümchen und lieben Worten im Film auch noch regelrecht zelebriert. Aber wo gibt es sonst in einem frühen Splatterfilm neben viel Gehacktem und schaurigen Gewölben noch ein kleines Außenseiter – und Liebesdrama als Sahnehäubchen?
Fazit: Der (verstorbenen) Liebsten werden Blumen und dem wahnsinnigen Professor Leichenteile und junge Frauen zum Experimentieren gebracht – DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN ist eine wahre Sternstunde des spanischen Horrorkinos der Siebziger und ein Freudenfest für all diejenigen, die auch im 21. Jahrhundert reife Genrejahrgänge zu würdigen wissen.
10 / 10
(El Jorobado de la morgue)
Spanien 1973
Regie: Javier Aguierre
LZ: 79 Minuten
Freigabe: ungeprüft
INHALT:
Der Bucklige Gotho, der in der Leichenhalle arbeitet, ist das Gespött der Leute. Die todkranke Ilsa (nicht DIE Ilsa :wink: ) zählt zu den wenigen Menschen, die dem verkrüppelten Mann mit dem Verstand eines Kindes Sympathien entgegenbringen. Als Ilsa stirbt und Pfleger ihren Schmuck stehlen wollen, wird Gotho zum Mörder. Er stiehlt den Leichnam seiner Angebeteten und flieht in die weitreichenden Gewölbe einer Klosterruine.
Als Professor Orla, ein skrupelloser Wissenschaftler, der verbotenen Experimenten nachgeht, Gotho verspricht, dessen geliebte Ilsa wieder ins Leben zurückzuholen, schließen die beiden einen Pakt, der vielen Menschen das Leben kosten wird… -
REVIEW:
FRANKENSTEIN trifft DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME trifft Splattermovie. So könnte man diese hochatmosphärische Horrorperle aus Spanien, deren Geschichte aber in Deutschland spielt, in einem Satz beschreiben.
Aber natürlich verdient dieser Film mehr als nur ein paar wenige Worte, ist er doch eines der großartigsten Werke, die das spanische Horrorkino in den Siebzigern hervorgebracht hat und auch heute noch genügend Qualität und Schauwerte besitzt, um ein Publikum, dass dem klassischen Horrorfilm auch nur ein bißchen Affinität entgegenbringt, restlos zu begeistern. Nicht als Alaric de Marnac in der BLUTMESSE FÜR DEN TEUFEL und auch nicht als tragische Werwolfsfigur in den zahlreichen Waldemar Daninsky – Filmen hat die lebende Legende des spanischen Horrorkinos Paul Naschy seine größten Momente gehabt; Nein – sie fanden in der STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN statt, wo er als der liebeskranke und herzensgute, doch mörderische Gotho zu sehen ist. Naschy, der übrigens für das wunderbare Skript mitverantwortlich war, liefert eine tolle Show ab und wird dabei tatkräftig von B-Movie-Hero(in)en wie Vic Winner, Maria Perschy und Alberto Dalbes unterstützt.
Klar, wenn ein Film mit einem Wettsaufen und einer Leichenzerstücklung beginnt, hat ein Film bei einem sonderbaren Geist wie mir schon halb gewonnen. Doch auch all die anderen Liebhaber eines klassischen Schauerstücks sollte DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN mit seinen stimmigen, von Bernaolas wunderbarer Musik untermalten Bildern im Sturm erobern. Der Film transportiert feinste Gruselstimmung einerseits und schreckt andererseits nicht vor äußerst makabren und (für die damalige Zeit) exzessiv blutigen Szenarien zurück.
Unglaublich, dass man in nur 79 Minuten soviele Leichen zerstückeln, Frauen rauben, Säurebäder nehmen und Mutationen erschaffen kann. Und vor allem soviele Gefühle einbringen kann. Klar, die Liebe des Buckligen zur schönen Todgeweihten ist ein fast schon kitschiges Klischee und wird mit Blümchen und lieben Worten im Film auch noch regelrecht zelebriert. Aber wo gibt es sonst in einem frühen Splatterfilm neben viel Gehacktem und schaurigen Gewölben noch ein kleines Außenseiter – und Liebesdrama als Sahnehäubchen?
Fazit: Der (verstorbenen) Liebsten werden Blumen und dem wahnsinnigen Professor Leichenteile und junge Frauen zum Experimentieren gebracht – DIE STUNDE DER GRAUSAMEN LEICHEN ist eine wahre Sternstunde des spanischen Horrorkinos der Siebziger und ein Freudenfest für all diejenigen, die auch im 21. Jahrhundert reife Genrejahrgänge zu würdigen wissen.
10 / 10
Lesbos - Land of hot and languorous nights