Exorcism

      EXORCISM
      (Exorcismo)
      Spanien 1974
      Regie: Juan Bosch
      LZ: 89 Minuten (NTSC)
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:
      Töchterchen aus reichem Elternhaus hat den falschen Boyfriend, nimmt Drogen, kokettiert mit dem Satanismus, spuckt, flucht und beleidigt ihre nahen Familienangehörigen. Nein, sie ist nicht gerade in der Pubertät, sondern von irgendeinem Teufel besessen. Und den muss ihr Reverend Adrian jetzt austreiben… -

      REVIEW:
      Der Sage nach hat Paul Naschy das Drehbuch zu EXORCISM ja schon geschrieben, bevor er das erste Mal von der Existenz eines gewissen Romans von William Peter Blatty oder gar von dessen Verfilmung von William Friedkin gehört haben will. Das mag jetzt stimmen oder nicht, aber trotzdem sieht EXORCISM wie eines der vielen Rip – Offs aus, die der Triumph von DER EXORZIST auf den Plan gerufen hat. Speziell in Europa wurde -nachdem Friedkins Meisterwerk auch kommerziell große Erfolge gefeiert hat exorziert, was die Rosenkränze hergaben. THE ANTICHRIST, DER EXORZIST UND DIE KINDHEXE, MAGDALENA – VOM TEUFEL BESESSEN, VOM SATAN GEZEUGT seien in diesem Zusammenhang genannt. Oder eben der hier zu besprechende EXORCISM.

      Ein Blick auf den Cast dieser spanischen Schnellschußproduktion lässt einem ja in guter Hoffnung. Die Lichtgestalt des spanischen Horrorfilms Paul Naschy trägt das Priestergewand und streitet für das Gute. Unterstützt wird er von seinen Marias – Perschy und Kosti. Und yeah, auch die Maskenbildner haben bei der besessenen Göre ganze Arbeit geleistet. Sieht richtig fies aus, die Kleine, mit ihren Blattern und Pusteln. Nur leider wird uns das dämonische Antlitz erst nach sage und schreibe 72 Minuten präsentiert. Im Anschluss daran wird der Titel gebende EXORCISM mal eben hurtig in den letzten fünf Minuten durchexerziert und dann ist der Spuk auch schon vorbei.

      Ihr habt es vielleicht schon gemerkt; dieser Film hat auch mit ein paar Dämonen zu kämpfen. Nämlich jenen der Langatmigkeit oder den, der nicht auf den Punkt kommen mag. Ganz schlimm wütet hier auch der Geist des ewigen Palavers. Und ein gemeiner Suspensesucker hat sich auch noch auf den Silberling geschlichen.
      Trotz Naschys Allgegenwart, vielen Nackedeis und der Tatsache, dass in der spanischen Originalfassung die Besessene und ihr Dämon ihre Zwiesprache in holprigen Deutsch halten (was zumindest das deutschsprachige Publikum amüsiert grinsen lassen dürfte), ist EXORCISM einer der müdesten und lahmarschigsten in der oben gemachten Aufzählung der Nachzieher zum EXORZIST.

      2 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights