DER EXORZIST: DER ANFANG
(Exorcist: The Beginning)
USA 2005
Regie: Renny Harlin
LZ: 109 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
In DER EXORZIST – DER ANFANG erleben wir einen Schwank aus der Jugend von Lancaster Merrin, jenem Mann, der später im Greisenalter (und in DER EXORZIST) Bekanntschaft mit einer liebreizenden, jungen Dame namens Regan machen wird. Wobei Schwank aus der Jugend etwas übertrieben ist, denn auch in DER ANFANG ist Merrin schon im gesetzten Alter, wenn in Kenia eine erstaunlich gut erhalten gebliebene christliche Kirche unter dem Wüstensand entdeckt wird. Als Merrin – ein gefallener Priester und jetziger Archäologe – die Kirche betritt, ist nicht nur ein verkehrt herum gekreuzigter Christus ein Indiz dafür, dass in dem Bau nicht Gott das Sagen hat. Kurz darauf mehren sich die unheimlichen Vorzeichen, dass mit der Ausgrabung etwas uraltes Böses entfesselt worden ist… -
REVIEW:
Auf das Hickhack bei der Geburt des EXORZIST – Prequels – die Produzenten waren so unzufrieden mit Schraders Arbeit, dass sie den Film von Renny Harlin noch einmal neu drehen ließen – bin ich bereits im DOMINION – Review eingegangen. Und tatsächlich – als Prequel hat Harlins Version eine weitaus größere Daseinsberechtigung als die von Schrader.
Weil Harlin einen richtigen Horrorfilm gemacht hat und nicht wie sein Kollege ein verkapptes Kolonialdrama mit sehr gezwungen wirkenden Okkult – Elementen. Dann und wann überrascht Action – Spezialist Harlin (DIE HARD 2, CLIFFHANGER, DEEP BLUE SEA, MINDHUNTERS) sogar mit einer düsteren, satanischen Atmosphäre. Die breitet sich vor allem dann aus, wenn sich das Geschehen in das Innere der Luziferanischen Kirche verlegt. Aber auch sonst bekommen wir in DER ANFANG viele Dinge serviert, die wir bei DOMINION teils schmerzlich vermisst haben: der ein oder andere Schockeffekt, Gore, (mehr) umgedrehte Kreuze und vor allem eine besessene Person, die zumindest im Showdown endlich wieder flucht wie ein Seemann, buchstäblich die glatten Wände hochgehen kann und sich in meiner persönlichen Lieblingsszene im Film selbst die Zunge spaltet, um wie eine Schlange zu züngeln.
Ihr merkt schon, dass in diesem Werk mehr Spaß steckt, während im anderen die größeren Ambitionen gelegen haben mochten.
Doch die folgenden drei Punkte gelten für beide Prequels: 1.) die computeranimierten Hyänen sehen scheiße aus, 2.) Merrin – Darsteller Stellan Skarsgard wirkt in beiden Filmen ziemlich blass und 3.) zum Klassiker DER EXORZIST hätte es keines Prequels bedurft.
Dennoch: Wer sich für die Vorgeschichte des EXORZISTen interessiert, sollte auf jeden Fall zu Harlins Film greifen. So schlecht wie ihn alle Welt gemacht hat, ist er nämlich ganz und gar nicht. Und wäre da nicht der übermächtige Schatten von Friedkins Überwerk, hätte es für DER ANFANG vielleicht sogar noch ein Pünktchen mehr gegeben.
6 / 10
(Exorcist: The Beginning)
USA 2005
Regie: Renny Harlin
LZ: 109 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
In DER EXORZIST – DER ANFANG erleben wir einen Schwank aus der Jugend von Lancaster Merrin, jenem Mann, der später im Greisenalter (und in DER EXORZIST) Bekanntschaft mit einer liebreizenden, jungen Dame namens Regan machen wird. Wobei Schwank aus der Jugend etwas übertrieben ist, denn auch in DER ANFANG ist Merrin schon im gesetzten Alter, wenn in Kenia eine erstaunlich gut erhalten gebliebene christliche Kirche unter dem Wüstensand entdeckt wird. Als Merrin – ein gefallener Priester und jetziger Archäologe – die Kirche betritt, ist nicht nur ein verkehrt herum gekreuzigter Christus ein Indiz dafür, dass in dem Bau nicht Gott das Sagen hat. Kurz darauf mehren sich die unheimlichen Vorzeichen, dass mit der Ausgrabung etwas uraltes Böses entfesselt worden ist… -
REVIEW:
Auf das Hickhack bei der Geburt des EXORZIST – Prequels – die Produzenten waren so unzufrieden mit Schraders Arbeit, dass sie den Film von Renny Harlin noch einmal neu drehen ließen – bin ich bereits im DOMINION – Review eingegangen. Und tatsächlich – als Prequel hat Harlins Version eine weitaus größere Daseinsberechtigung als die von Schrader.
Weil Harlin einen richtigen Horrorfilm gemacht hat und nicht wie sein Kollege ein verkapptes Kolonialdrama mit sehr gezwungen wirkenden Okkult – Elementen. Dann und wann überrascht Action – Spezialist Harlin (DIE HARD 2, CLIFFHANGER, DEEP BLUE SEA, MINDHUNTERS) sogar mit einer düsteren, satanischen Atmosphäre. Die breitet sich vor allem dann aus, wenn sich das Geschehen in das Innere der Luziferanischen Kirche verlegt. Aber auch sonst bekommen wir in DER ANFANG viele Dinge serviert, die wir bei DOMINION teils schmerzlich vermisst haben: der ein oder andere Schockeffekt, Gore, (mehr) umgedrehte Kreuze und vor allem eine besessene Person, die zumindest im Showdown endlich wieder flucht wie ein Seemann, buchstäblich die glatten Wände hochgehen kann und sich in meiner persönlichen Lieblingsszene im Film selbst die Zunge spaltet, um wie eine Schlange zu züngeln.
Ihr merkt schon, dass in diesem Werk mehr Spaß steckt, während im anderen die größeren Ambitionen gelegen haben mochten.
Doch die folgenden drei Punkte gelten für beide Prequels: 1.) die computeranimierten Hyänen sehen scheiße aus, 2.) Merrin – Darsteller Stellan Skarsgard wirkt in beiden Filmen ziemlich blass und 3.) zum Klassiker DER EXORZIST hätte es keines Prequels bedurft.
Dennoch: Wer sich für die Vorgeschichte des EXORZISTen interessiert, sollte auf jeden Fall zu Harlins Film greifen. So schlecht wie ihn alle Welt gemacht hat, ist er nämlich ganz und gar nicht. Und wäre da nicht der übermächtige Schatten von Friedkins Überwerk, hätte es für DER ANFANG vielleicht sogar noch ein Pünktchen mehr gegeben.
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Lesbos - Land of hot and languorous nights