The Ugly

      Land: Neuseeland
      Jahr: 1997
      Regie: Scott Reynolds
      Darsteller: Paolo Rotondo, Rebecca Hobbs, Jennifer Ward-Lealand,
      Roy Ward, Vanessa Byrnes, Sam Wallace, Paul Glover, Christopher Graham

      Auf die Bitte des Serienkillers Simon Cartwright (Paolo Rotondo) will die Psychologin Karen Schumaker (Rebecca Hobbs) ein Gutachten über ihn und seinen Geisteszustand erstellen. Dazu begibt sie sich in die Nervenanstalt, in der der Mörder, der sich selbst "The Ugly" nennt, von seinen beiden Aufsehern schikaniert und vom Leiter der Anstalt untersucht wird.
      Die Unterhaltung beginnt und Simon lässt sein gesamtes Leben ein weiteres Mal Revue passieren: angefangen bei seiner schrecklichen Kindheit ohne Freunde und unter der Aufsicht seiner tyrannischen Mutter Evelyn (Jennifer Ward-Lealand), die ihn schließlich dazu trieb, mit dem Morden zu beginnen, als er ihre Unterdrückung nicht weiter ertragen konnte. Anschließend beging er immer mehr Morde, nachdem er die Stimme der "Besucher" hörte, die ihn zu diesen Taten anstifteten. Doch gibt es die "Besucher" wirklich oder entspringen sie nur der kranken Fantasie eines perversen Killers...? Quelle: ofdb



      mein Review:
      Simon Cartwright (Paolo Rotondo) ist ein Serienmörder wie er im Buche steht, dieser befindet sich in Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt. Die Psychologin Dr. Karen Schumaker (Rebecca Hobbs) wird beauftragt ein Gutachten über dieses Monster anzufertigen, hierbei machen der Anstaltsleiter sowie 2 Wächter ihr das Leben schwer.
      Karen erfährt nun einiges über die nicht gerade einfache Vergangenheit von Simon anhand seiner erzählten Geschichte. Es kommen nun Geisterartige Figuren zum Vorschein die man nur "Die Hässlichen" nennt welche Simon scheinbar Befehle zum Morden geben. Wird Karen seinen Wahn verstehen können oder sogar mitten hinein gezogen werden? Es wird viel auf die menschlichen Züge des Mörders Simon Cartwright eingegangen.
      Der Härtegrad ist anhand der körperlichen Gewalt, Unterdrückung und Bloßstellung selten so abartig gehalten wie bei diesem Werk. Ein Manko wird sicherlich noch das schwarz gehaltene Blut sein, über welches ich bei guten Gesamtkonzept drüber Hinwecksehen kann. Das Blut soll wahrscheinlich auch das Innerlich Böse darstellen. Der Film bietet ansonsten viel Abwechslung und zahlreiche Schauplätze. Der Sound ist leise, aber Perfekt abgestimmt worden. Die Story an sich ist ziemlich Krank ausgefallen, auch anhand von verstörenden Bildern. Lobenswert zu erwähnen sind zudem die Darsteller welche alle samt Authentisch Spielen, viel glaubwürdiger als bei manch Groß gehaltener Produktion. Eine anspruchsvolle Kameraführung, sowie aufkommende Atmosphäre Runden das gelungene kleine Werk noch ab.
      The Ugly von Regisseur Neuling Scott Reynolds ist ein anspruchsvoller Film, abseits vom Mainstream. Eine echte Perle unter den Serienkiller Filmen.
      8,5/10

      Es ist aber kein Film für den Gorehound, sondern für Leute die etwas mit z.B. Mike Mendez Killers anfangen können

      PS. weis jemand etwas über Scott Reynolds Nachfolge Werk "Heaven" gibt es diesen auf DVD?

      Re: The Ugly

      Habe den Film auch in der Sammlung und den bisher 1x gesehen, was jetzt sicher gut 6 Jahre oder so her ist.
      Schlecht fand ich den nicht, doch sehr speziell was die Figuren anging (Gefängnis-Wächter und der Direktor) wenn ich das so noch richtig in Erinnerung hab.
      Und blutig war er auch, auch wenn das Blut immer total dunkel, schon fast schwarz erschien.

      Muss den mal wieder anschauen.

      Gruss MPAA





      The Ugly
      (The Ugly)
      mit Paolo Rotondo, Paul Glover, Christopher Graham, Darien Takle, Rebecca Hobbs, Roy Ward, Cath McWhirter, Carolyn Beaver, Caelem Pope, Jennifer Ward-Lealand, Finn Johnsen, Phillip Brown
      Regie: Scott Reynolds
      Drehbuch: Scott Reynolds
      Kamera: Simon Raby
      Musik: Victoria Kelly
      FSK 18
      Neuseeland / 1997

      Dr. Karen Schumaker ist eine ehrgeizige und erfolgreiche Psychologin, die sich mit Gerichtsgutachten von geistesgestörten Kriminellen einen Nahmen gemacht hat. Simon Cartwright ist ein Serienkiller, seit fünf Jahren hinter den Gittern einer psychiatrischen Anstalt. Simon hat Karen um Hilfe gebeten. Sie soll den Behörden seine Heilung attestieren. Gegen den Widerstand des undurchsichtigen Anstaltsleiters, Dr. Marlowe, beginnen die beiden die Gespräche, von ihm durch eine Spiegelwand beobachtet. Schnell gelingt es Karen zu Simon vorzudringen. Sie hofft im Interview mit dem Serienkiller die Wahrheit herauszufinden. Warum hat er getötet und würde er es wieder tun? Karens Fragen wecken die längst besiegt geglaubten Dämonen aus Simons Vergangenheit. Ihrem anfänglichen Vertrauen, dem Glauben an Simons wahre Geschichte weichen allmählich Zweifel und langsam dringen Simons Obsessionen auch in ihre Welt ein. Karens Suche nach der Wahrheit verwandelt sich in ein tödliches Spiel, das Traum und Realität, Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen lässt.


      Ich bin wirklich einigermaßen erstaunt, das dieses Langfilm-Debüt von Scott Reynolds aus dem Jahr 1997 doch teilweise eher negative Kritiken nach sich zieht, handelt es sich doch meiner Meinung nach um ein wirkliches Kleinod des Genres. "The Ugly" ist eine neuseeländische Produktion und bietet eine hervorstechende Mischung aus Horror-und Thriller, wobei man sich einmal mehr der Serienkiller-Thematik bedient, diese aber auf höchst effitziente-und intensive Weise ins Bild gesetzt hat. So beinhaltet die Geschichte von der ersten Minute an eine herrlich dichte Grundstimmung und die Location der Heilanstalt ist geradezu perfekt, um hier eine dreckig-siffige Atmosphäre zu schaffen, die beim Zuschauer größtenteils ein starkes Gefühl der Beklemmung auslöst, das wie ein bleierner Schleier auf den eigenen Schultern lastet. Im Fokus des Geschehens stehen die Gutachterin Dr. Karen Schumaker und der Serienkiller Simon Cartwright, der ein unabhängiges Gutachten über seinen Geisteszustand eingefordert hat. In der Folge entwickelt sich eine ganz eigene Beziehung zwischen den beiden vollkommen unterschiedlichen Charakteren, denn während Karen versucht die Beweggründe des Mörders zu erkennen, dringt dieser immer mehr in die Gedanken der jungen Frau ein, ohne das diese es zu Beginn vermuten würde.

      In ständigen Rückblenden bekommt man nun die einzelnen Morde Simon's präsentiert, wobei sich in etlichen Passagen Realität und surreale Elemente miteinander vermischen, was ganz eindeutig eine der großen Stärken dieses Filmes ist. Die Wirkung auf einen selbst ist dabei ungeheuer intensiv und an diversen Stellen wird man erst durch gezielt eingesetzte Schockmomente dazu gebracht, das man zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Unterstützt durch das sehr gelungene Schauspiel der beiden Hauptfiguren taucht man immer tiefer in Simon's Welt ein, bekommt jedoch bis zum Ende keine wirkliche Antwort auf die Frage, aus welchen Motiven er die ganzen Morde begangen hat. Das mag manch einen eventuell etwas stören, doch gerade dieser Aspekt lässt genügend Freiraum für eigene Interpretationen, die man sich aufgrund der Ereignisse zusammen reimt. Etliche Andeutungen und insbesondere die Auszüge aus der Kindheit des jungen Mannes lassen einen dabei in eine bestimmte Richtung tendieren, doch eine wirkliche Bestätigung für die eigenen Vermutungen erhält man im Prinzip zu keiner Zeit. So gestaltet sich dann auch das Ende der Geschichte eher offen und mag für viele Leute ziemlich unbefriedigend erscheinen, doch mir selbst hat der Showdown ausnehmend gut gefallen, da der Film so noch lange im Gedächtnis hängen bleibt und nachdenklich stimmt.

      Auch der vorhandene Härtegrad kann sich sehen lassen, offenbart das Szenario doch einige sehr blutige Szenen, wobei man ganz besonders auf die Farbe des Blutes achten sollte. Von der Farbe rot ist dort nämlich rein gar nichts zu sehen, der Lebenssaft des Menschen tritt hier viel eher extrem dunkel bis hin zu schwarz in Erscheinung. Nun mag es sein, das ich bei diesem Punkt ein wenig zuviel in die Ereignisse hinein interpretiere, doch für mich wird an diesem Punkt die Farbe von Simon's Seele dargestellt, die sich als abgrundtief böse-und schwarz entpuppt. Dabei traut man dem jungen Mann die ganzen Greueltaten überhaupt nicht zu, erscheint er doch rein optisch wie ein braver-und schüchterner Mann, der keiner Fliege etwas zu Leide tun kann. Lediglich seine Augen lassen des Öfteren den nackten Wahnsinn aufflackern und in diesen Momenten möchte man ihm auf keinen Fall über den Weg laufen, da er vollkommen unkontrollierbar aussieht. "The Ugly" vereint hier wirklich fast perfekt den Psycho-Thriller mit etlichen Horror-Elementen und ist in meinen Augen ein kleines Juwel des Genres, das aber leider nie die Aufmerksamkeit erhalten hat, die diesem Film im Prinzip zustehen sollte. So wird das Werk wohl immer ein Geheim-Tipp sein, den man sich aber auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte.

      Scott Reynolds hat hier wirklich alles richtig gemacht und mit "The Ugly" einen jederzeit fesselnden-und äußerst spannenden Psycho-Trip geschaffen, der den Zuschauer durchgehend in seinen absolut faszinierenden Bann zieht. Die Vermischung aus realen-und surrealen Momenten wurde dabei nahezu perfekt ins Bild gesetzt und entfacht eine fast schon sogartige Wirkung, so das man selbst ganz unwillkürlich in den Strudel der brutalen Ereignisse hineingezogen wird. Ein herrlicher Genre-Mix, der auch nach mehrmaliger Sichtung nichts von seinem Reiz-und seiner Faszination verliert und dabei immer wieder erstklassige Unterhaltung bietet, die allemal lohnenswert erscheint.


      Fazit:


      Auch wenn es sich hier eher um einen unscheinbaren-und unterschätzten Film handelt, ist der Inhalt der Geschichte absolut grandios. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute und ein wahnsinnig intensiver Psycho-Trip sorgen so für Unterhaltung aus dem oberen Drittel, die man sich auch gern mehrmals zu Gemüte führen kann.


      8/10