Lisa und der Teufel

      Lisa und der Teufel

      LISA UND DER TEUFEL
      (Lisa e il diavolo)
      Italien, Deutschland, Spanien 1972
      Regie: Mario Bava
      LZ: 92 Minuten
      Freigabe: FSK 16

      INHALT:
      Die Touristin Lisa geht im alten Teil einer spanischen Stadt verloren und landet nach langem Herumirren und diversen merkwürdigen Begegnungen mit unheimlichen Männern zusammen mit drei anderen Personen in der Villa einer blinden Gräfin und deren Sohn.
      In diesem Haus scheinen nicht nur die Geister einer längst vergangenen Tragödie umzugehen, sondern auch der leibhaftige Teufel… -

      REVIEW:
      Schon die ersten zehn Minuten, in denen Elke Sommer durch die gottverlassenen Gassen eines alten Stadtteils irrt, zeigen eindrucksvoll die visuelle Kraft dieses Mario Bava – Streifen aus den frühen Siebzigern. Und auch in der Folgezeit, wenn sich die Handlung in die düstere mit atemberaubend vielen Ausstattungsdetails angereicherte Villa verlegt und das Ambiente zu klassisch gotisch wechselt, bleibt der Film eher ein Fest fürs Auge als für andere Sinne.
      Die Optik hat in LISA UND DER TEUFEL einen klar höheren Stellenwert wie die irritierende Storyline, die diesmal eher wie ein einziger bizarrer (Alp-) Traum anmutet. Soll heißen, dass ein roter Faden zwar vorhanden ist, aber auf eine stringente Erzählung verzichtet wurde.

      In dieser unheimlichen Villa tummeln sich eine sinistre Gräfin, Geister, wahnsinnige Killer, tote Bräute, merkwürdige Puppen und obendrein der Leibhaftige persönlich.
      Bei einer solchen Konstellation kann ein Film durchaus chaotisch werden und das wird das Geschehen hier bisweilen auch. Zwar bietet LISA UND DER TEUFEL keine leichtverdauliche Kost, aber dafür Düsterpoesie vom Feinsten. Und die beinhaltet nicht nur faszinierende Bilder, sondern auch „Geschmackvolles“ wie angedeutete Nekrophilie und ein paar brutale Morde.

      Während die Darsteller(innen) - allen voran Alida Valli und Alessio Orano - in ihren Rollen überzeugen können, ist ausgerechnet der männliche Titelpart am Schwächeln.
      Telly Savalas hat zwar als KOJAK wie eine frisch polierte Glatze geglänzt, aber als Teufel ist er eine krasse Fehlbesetzung. Er kommt in etwa so mephistophelisch wie der Lutscher in seinem Mund rüber und sein gesamtes Auftreten in diesem Film wirkt ziemlich demotiviert.
      Sehr schade. Ein besserer Teufel hätte dem Film gut getan, wobei dieser eine Schlechte der visuell bestechenden Schauermär der morbiden Art nicht das Genick brechen kann.

      LISA UND DER TEUFEL ist ein Film, der mit jedem Ansehen wächst und mehr Details offenbart.
      Allerdings sollte man hier auf die von Bava ursprünglich vorgesehene Fassung des Films zurückgreifen und jene mit den unsäglichen von Produzentenseite geforderten Exorzismusszenen links liegenlassen.

      8 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Lisa und der Teufel

      bin bei dem film nach den ersten 10 minuten eingeschlafen, in der mitte wieder aufgewacht und hab mich dann entschieden dass es sich nicht lohnt wach zu bleiben :D
      die story war mir ein bisschen zu lahm, der film wirkt stellenweise irgendwie psychedelisch... für mich war er nix.
      und: zum thema kojak stimme ich dir 100%ig zu.
      -Gone to Midian-