The Wicker Man (1973)

      The Wicker Man (1973)

      THE WICKER MAN
      (The Wicker Man)
      Großbritannien 1973
      Regie: Robin Hardy
      LZ: 99 Minuten (NTSC)
      Freigabe: ungeprüft
      -besprochen wird die Special Edition von Anchor Bay und hier die elf Minuten längere Extended version-

      INHALT:
      Der gottesfürchtige Polizeisergeant Howie kommt vom Festland auf eine abgelegene schottische Insel, um das Verschwinden eines jungen Mädchens aufzuklären. Zu seinem Entsetzen muss der aufrechte Christ in Uniform feststellen, dass vom kleinen Kind über den alten Fischer und dem Kneipenwirt bis hin zur Lehrerin und dem Inseladeligen die Menschen auf dieser Insel nicht nur etwas zu verbergen haben, sondern auch offen und unverhohlen einer alten, heidnischen Naturreligion anhängen. Als er sich einer Mauer aus Lügen, Widersprüchen und Rätseln gegenübersieht, keimt in Howie ein schrecklicher Verdacht auf.
      Planen die von Lord Summerisle angeführten Insulaner im Rahmen eines bizarren Fruchtbarkeitsrituals tatsächlich ein Menschenopfer für eine reiche Ernte, nachdem die letzt jährige so schlecht ausgefallen war? –

      REVIEW:
      Auch wenn er dieser Tage mit Nicolas Cage ein äußerst umstrittenes Remake erfahren hat, zählt THE WICKER MAN zu den großen Kultfilmen der Siebziger. Und das völlig zu Recht. Denn hier haben wir wieder ein sehr innovatives Werk, das zwar mit (dem absolut brillant agierenden) Edward Woodward, der wunderschönen Britt Ekland und den beiden Hammer-Vets Christopher Lee und Ingrid Pitt sehr namhaft besetzt ist, aber ansonsten auf alle gängigen Genrekonventionen einen kunstvoll – skurrilen Haufen deponiert.

      Tolle Folksongs, viel Nudity, Phallussymbole, Fruchtbarkeitsgötter und ein Kriminalfall, der sich als monströse Falle entpuppt. Das alles darf man von THE WICKER MAN erwarten, den man beinahe als heidnische Variante von 2000 MANIACS bezeichnen könnte. Dabei ist er natürlich sehr viel ruhiger erzählt, aber nichtsdestotrotz äußerst unterhaltsam. Action hätte auch nur gestört bei diesem herrlich zynischen und perfiden Katz- und Mausspiel, welches die Inselbewohner mit dem strenggläubigen und äußerst dienstbeflissenen Polizisten spielen und ihn und seinen Glauben einerseits der Lächerlichkeit preisgeben, ihn aber andererseits immer näher an die dunklen Geheimnisse ihres Kults heranführen. Da hat man bei allem Mitleid mit dem gesetzestreuen wie zunehmend hilflosen Howie dann und wann schon mal ein hämisches Grinsen auf den Lippen; auch wenn einem das Lachen bei dem äußerst fiesen wie genialen Ende dann doch eher im Halse stecken bleibt.

      THE WICKER MAN ist sicherlich ein Film, der ein aufgeschlossenes Publikum braucht, aber wenn er es gefunden hat, wird er dieses mit seinen intelligenten Dialogen, den tollen Songs, dem grandiosen Spiel der Darsteller, seinen atmosphärischen, fast schon surrealen Bilderwelten sowie nicht zuletzt mit dem WICKER MAN selbst, zu begeistern wissen.

      9,5 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: The Wicker Man (1973)

      obgleich "wicker man" nicht zu meinen lieblingsfilmen zählt, muss ich gestehen, dass der film eine ganz eigene (wenn nicht einzigartige) atmosphäre hat.
      sowohl die symbolik als auch die story an sich ist voll von (manchmal mehr, manchmal weniger) subtilen anspielungen.
      allein schon der charismatische christopher lee, der den ganzen film in einer art kleid durch die kulissen spaziert, ist wirklich sehenswert :D
      -Gone to Midian-