Andy Warhol's Frankenstein

      Andy Warhol's Frankenstein

      Land: Frankreich, Italien, USA
      Jahr: 1973
      Regie: Paul Morrissey
      Darsteller: Nicoletta Elmi, Joe Dallesandro, Monique van Vooren,
      Udo Kier, Arno Juerging, Dalila Di Lazzaro, Srdjan Zelenovic

      Baron Frankenstein arbeitet mit großer Besessenheit an seinem Lebenswerk. Sein Ziel ist es, aus diversen Leichenteilen zwei perfekte Menschen zu erschaffen, die gemeinsam Kinder zeugen können. Dies soll aber nur der Beginn eines neuen Menschengeschlechts sein, dessen Führer Frankenstein selbst werden will. Währenddessen erzieht Frankensteins Schwester nicht nur deren Kinder, sondern widmet sich auch ausgiebig dem männlichen Personal des Schloßes. Als Frankensteins Pläne an der Potenz seines männlichen Wesens zu scheitern drohen, nimmt sich seine Schwester der Sache an... Quelle: ofdb



      meine Meinung:
      nach dem ich schon Andy Warhol's Dracula vorgestellt habe nun auch noch der 2. Andy Warhols Film wenn gleich mir schleierhaft ist was die Filme mit diesem eigentlich zu tun haben
      die Story ist in etwa so wie bei den Alten Frankenstein Klassiker, die Altbackenen Filme sind allerdings nichts für mich
      ein sarkastischer Film mit einem Bildlich tollem Finale, der Sound ist ruhig und lieblich gehalten
      nackte Haut und ein Hauch Sexploitation bekommt man geboten (ich weis aber nicht ob dies für dieses Genre ausreicht), die Mordszenen sind zwischendrin teilweise nicht ganz gelungen (bzw. zu sehr im Off gehalten), dafür gibt es am Ende dann mehr von und dies sollte auch wieder entschädigen
      die Darsteller sind überzeugend, auch die Dialoge haben mir gefallen wie z.B. dieser "..ich bin nicht wie du, ich bin mehr wie die, der Tod ist furchtbar, aber das Leben ist schlimmer für mich", lediglich etwas mehr Spannung habe ich mir gewünscht
      Fazit: ordentlich

      Re: Andy Warhol's Frankenstein

      Find den Film einfach nur geil. Eine der besten Frankenstein Verfilmungen. Vor allem die Mischung aus Sex und Gewalt, krasser Gewalt (Udo Kier mit seinem Arm in der Wunde und stöhnt rum :!: ) und die Darsteller haben mir gut gefallen!
      Vor allem der junge Udo Kier hat mich überzeugt, fast schon ein Overacting, dennoch absolut geil! Das er in den jungen Jahren nicht Angst um seinen Ruf hatte?!

      Besser als die Dracula Version, da mehr Effekte...

      Gruss MPAA

      Re: Andy Warhol's Frankenstein

      INHALT:
      Baron Frankenstein - verheiratet (mit der eigenen Schwester), zwei Kinder – hat seltsame Pläne: Aus verschiedenen Leichen will er sich einen Adam und eine Eva zusammennähen, die für ihn eine neue Herrenrasse produzieren sollen, die dann seinen Befehlen gehorcht.
      Doch aufgrund eines Irrtums setzen sie ihrem männlichen Zombie – Stammhalter den falschen Kopf auf: Nämlich den eines asketisch lebenden angehenden Mönch. Und dessen stoische Enthaltsamkeit wird am Ende zu einem Blutbad führen… -

      REVIEW:
      Bald ist es zweihundert Jahre her, als Mary Shelley während eines Drogensommers bei Lord Byron am Genfer See ihren unsterblichen Klassiker Frankenstein ersann. Und als die Bilder laufen lernten, kam auch Shelleys Werk wiederholt zu Leinwandehren. Von allen Verfilmungen dürfte die von Paul Morrissey aus dem Jahr 1973 für diejenigen, die den Splatterfilm und die Sexploitation im Herzen tragen, von besonderem Interesse sein.

      In den USA und in unseren Breitengraden ist FLESH FOR FRANKENSTEIN unter dem etwas irreführenden Titel ANDY WARHOL´S FRANKENSTEIN erschienen. Irreführend, weil die Erwähnung des Pop – Artisten pures name dropping darstellt. Ein anderer Prominenter, der oft und gerne mit dem Streifen in Verbindung gebracht wird, ist der italienische Regisseur Antonio Margheriti. Aber auch dieser war nicht direkt an den Dreharbeiten beteiligt. Was schade ist, wenn man Margheritis Referenzen wie die Gothic Horror – Perle CASTLE OF BLOOD betrachtet. Unter seiner Leitung wäre FLESH FOR FRANKENSTEIN wahrscheinlich etwas atmosphärischer ausgefallen. Aber okay, – Entwarnung! -, Morrissey ist auch kein Blinder.
      Seine Inszenierung ist zwar nicht bahn brechend, aber ordentlich. Und ist gespickt mit kleinen und etwas größeren Geschmacklosigkeiten wie etwa jene nekrophil angehauchte Szene, als der Baron „Leben in die Gallenblase“ spritzt - O – Ton: „fuck life in the gall bladder“.

      Ansonsten dürfen sich weibliche Fans des Öfteren am nackten Hintern von Joe Dallesandro erfreuen, wenn er mit diversen Damen durch die Laken turnt. Die Kunstblutfraktion kommt besonders gegen Filmende in den Genuss von Gore und Guts aus der Hand von Carlo Rambaldi. Außerdem gibt es hier ein Wiedersehen mit einem Kinderstar des italienischen Horrorkinos der Siebziger: Die Rede ist von dem rothaarigen Mädchen, dessen markantes Gesicht auch in Argentos DEEP RED und in Bavas TWITCH OF THE DEATH NERVE auftaucht und die 1985 – mittlerweile zur ansehnlichen Frau herangewachsen – die Platzanweiserin im DEMONI – Kino mimt. In der Rolle des Frankenstein gibt sich übrigens der junge Udo Kier die Ehre – mit übertriebener Performance und grausigem deutschen Akzent in seinem Englisch.

      Auch wenn FLESH FOR FRANKENSTEIN mit den Jahren an Durchschlagskraft verloren hat, ist er immer noch eine sehenswerte Angelegenheit. Zumindest für ein Publikum, dass den modernen Prometheus auch mal blutig, absurd und sleazy mag.

      7 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights