SWEENEY TODD – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
(Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street)
USA 2007
Regie: Tim Burton
LZ: 112 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
London im 19. Jahrhundert: Der Barbier Benjamin Barker hat eine schöne Frau und eine süße kleine Tochter. Sein Glück scheint perfekt, doch zieht es einen mächtigen Neider an. Der niederträchtige Richter Turpin lässt den Barbier unschuldig im Gefängnis verschwinden und nimmt sich dessen Familie mit Gewalt. Als Barker nach fünfzehn Jahren aus Acht und Bann kommt, muss er erfahren, dass seine Frau, nachdem sie von Turpin vergewaltigt wurde, den Freitod gesucht hat und seine Tochter nun das Mündel des bösen Richters ist.
Barker lebt fortan nur noch für die Vergeltung. Er wetzt seine Rasiermesser und wird zu Sweeney Todd, den teuflischen Barbier aus der Fleet Street.
Unterstützung bekommt Todd von der Bäckerswitwe Lovett, die die zahlreichen Leichen, die er in seinem Rachefeldzug produziert, in ihren Fleischpasteten verschwinden lässt. –
REVIEW:
Mit SWEENEY TODD gibt es endlich wieder Schaurig – Schönes vom Ausnahmeregisseur Tim Burton. Und das zur rechten Zeit. Denn dieses Grusical (80% der Dialoge werden gesungen) ist eine willkommene Abwechslung in einer Zeit, wo der Remakewahn in den großen Studios weiter ungebremst grassiert. Auch wenn die Kompositionen von Steven Sondheim viel zu kompliziert arrangiert sind, um den ein oder anderen Ohrwurm hervorzubringen, ist der musikalische Teil dennoch passend in die Dramaturgie dieser finsteren Geschichte eingebettet. Und wenn man Johnny Depp so singen hört, fragt man sich, was dieser Mensch eigentlich nicht kann. Bleiben wir bei Depp. Klar, dass Burton die Rolle der Titelfigur an seinen alten Spezi und Seelenverwandten vergeben hat; zumindest auf dem Planeten Erde hätte er auch keinen besseren SWEENEY TODD finden können. Einmal mehr stellt Depp unter Beweis, dass er ein extrem wandlungsfähiger Mime der Extraklasse ist. Sein Zusammenspiel mit seiner ebenfalls brillant agierenden Partnerin Helena Bonham-Carter (als die verliebte wie über Leichen gehende Lovett) ist wunderbar. Aber auch die anderen Finstermänner sind klasse besetzt. Da haben wir Alan Rickman (Snapes aus den HARRY POTTER – Filmen) als Turpin und Sacha Baron Cohen als italienischen Barbierkonkurrent.
Zwar bleibt Burtons SLEEPY HOLLOW unerreicht, aber auch SWEENEY TODD punktet mit einer gotischen Atmosphäre und im Vergleich zum eben erwähnten Geniestreich mit noch mehr Blut und Bösartigkeit. Rollten in SLEEPY HOLLOW noch Köpfe, so schlitzen in diesem Film Todds Rasiermesser Arterien im Akkord auf. SWEENEY TODD hat auch komischen Momente (Cohen) und eine gehörige Portion schwarzen Humor zu bieten, aber der Grundton ist dennoch recht düster, was sich nicht zuletzt im doch überraschend fiesen Ende bemerkbar macht. Sicherlich haben wir hier Burtons makaberste Arbeit vorliegen, der allerdings im letzten Drittel etwas die Puste ausgeht.
Eine Empfehlung ist natürlich trotzdem uneingeschränkt auszusprechen. Die CGI – Kulissen sind weit weniger störend wie die in anderen Produktionen. Die Atmosphäre ist sorgfältig auf klassisch sinister getrimmt. Das Finale ist leichenreich und die Darsteller toll. Und dann wären da natürlich noch Lovetts leckeren Fleischpasteten und Sweeneys gründliche Rasuren.
8 / 10
(Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street)
USA 2007
Regie: Tim Burton
LZ: 112 Minuten
Freigabe: FSK 16
INHALT:
London im 19. Jahrhundert: Der Barbier Benjamin Barker hat eine schöne Frau und eine süße kleine Tochter. Sein Glück scheint perfekt, doch zieht es einen mächtigen Neider an. Der niederträchtige Richter Turpin lässt den Barbier unschuldig im Gefängnis verschwinden und nimmt sich dessen Familie mit Gewalt. Als Barker nach fünfzehn Jahren aus Acht und Bann kommt, muss er erfahren, dass seine Frau, nachdem sie von Turpin vergewaltigt wurde, den Freitod gesucht hat und seine Tochter nun das Mündel des bösen Richters ist.
Barker lebt fortan nur noch für die Vergeltung. Er wetzt seine Rasiermesser und wird zu Sweeney Todd, den teuflischen Barbier aus der Fleet Street.
Unterstützung bekommt Todd von der Bäckerswitwe Lovett, die die zahlreichen Leichen, die er in seinem Rachefeldzug produziert, in ihren Fleischpasteten verschwinden lässt. –
REVIEW:
Mit SWEENEY TODD gibt es endlich wieder Schaurig – Schönes vom Ausnahmeregisseur Tim Burton. Und das zur rechten Zeit. Denn dieses Grusical (80% der Dialoge werden gesungen) ist eine willkommene Abwechslung in einer Zeit, wo der Remakewahn in den großen Studios weiter ungebremst grassiert. Auch wenn die Kompositionen von Steven Sondheim viel zu kompliziert arrangiert sind, um den ein oder anderen Ohrwurm hervorzubringen, ist der musikalische Teil dennoch passend in die Dramaturgie dieser finsteren Geschichte eingebettet. Und wenn man Johnny Depp so singen hört, fragt man sich, was dieser Mensch eigentlich nicht kann. Bleiben wir bei Depp. Klar, dass Burton die Rolle der Titelfigur an seinen alten Spezi und Seelenverwandten vergeben hat; zumindest auf dem Planeten Erde hätte er auch keinen besseren SWEENEY TODD finden können. Einmal mehr stellt Depp unter Beweis, dass er ein extrem wandlungsfähiger Mime der Extraklasse ist. Sein Zusammenspiel mit seiner ebenfalls brillant agierenden Partnerin Helena Bonham-Carter (als die verliebte wie über Leichen gehende Lovett) ist wunderbar. Aber auch die anderen Finstermänner sind klasse besetzt. Da haben wir Alan Rickman (Snapes aus den HARRY POTTER – Filmen) als Turpin und Sacha Baron Cohen als italienischen Barbierkonkurrent.
Zwar bleibt Burtons SLEEPY HOLLOW unerreicht, aber auch SWEENEY TODD punktet mit einer gotischen Atmosphäre und im Vergleich zum eben erwähnten Geniestreich mit noch mehr Blut und Bösartigkeit. Rollten in SLEEPY HOLLOW noch Köpfe, so schlitzen in diesem Film Todds Rasiermesser Arterien im Akkord auf. SWEENEY TODD hat auch komischen Momente (Cohen) und eine gehörige Portion schwarzen Humor zu bieten, aber der Grundton ist dennoch recht düster, was sich nicht zuletzt im doch überraschend fiesen Ende bemerkbar macht. Sicherlich haben wir hier Burtons makaberste Arbeit vorliegen, der allerdings im letzten Drittel etwas die Puste ausgeht.
Eine Empfehlung ist natürlich trotzdem uneingeschränkt auszusprechen. Die CGI – Kulissen sind weit weniger störend wie die in anderen Produktionen. Die Atmosphäre ist sorgfältig auf klassisch sinister getrimmt. Das Finale ist leichenreich und die Darsteller toll. Und dann wären da natürlich noch Lovetts leckeren Fleischpasteten und Sweeneys gründliche Rasuren.
8 / 10
Lesbos - Land of hot and languorous nights