La Rose de Fer - Die eiserne Rose

      La Rose de Fer - Die eiserne Rose

      DIE EISERNE ROSE
      (La rose de Fer)

      Frankreich 1972
      Regie: Jean Rollin
      Laufzeit: 77 Minuten
      Freigabe: FSK 16


      INHALT:
      Ein Mann und eine Frau verabreden sich auf einem alten, verwitterten Friedhof. Einem Picknick auf den Gräbern folgt Sex in einer Gruft. Dann verirren sie sich in dieser Welt aus Kreuzen, Knochen und Steinen. Und als die Nacht hereinbricht, wird klar, dass die Toten die beiden nicht mehr freigeben werden… -

      REVIEW:
      DIE EISERNE ROSE referiert über das Leben, den Tod und die Todessehnsucht unter Zuhilfenahme von lyrisch – philosophischen Dialogen, Stille, tieftrauriger Melodien und (natürlich) Rollins´ düsterer – poetischer Bilderwelt. Ich habe einmal in einem anderen Review die Frage gestellt, was für ein Werk der Franzose wohl schaffen könnte, wenn er mehr solcher über alle Maßen erhabenen Momente wie am Ende von LÈVRES DE SANG in einem Film unterbringen würde… Nun habe ich DIE EISERNE ROSE gesehen und kenne die Antwort. Hier gibt es keine Vampire, kaum nackte Haut (aber dennoch viel Sinnlichkeit dank der Hauptdarstellerin Mireille D´Argent), keine unfreiwillige Komik (die ja mehr als einmal den Zauber eines Rollin zerstört hat), aber dafür eine Bilderwelt, die buchstäblich zum Sterben schön ist. Mit seinen düsteren – poetischen Szenen gibt Rollin dem Wort „Atmosphäre“ eine völlig neue Tiefe. Und das mit Sogwirkung. Sich einen Dreck um sämtliche Horrorfilmschablonen, Spannungsbögen und Sehgewohnheiten scherend entführt uns Rollin in den seltsamen Traum zweier Lebender, die sich in der Vergänglichkeit des Seins verirren.
      Diese Nekropolis ist Rollins´ Zenit und die Quintessenz seines Schaffens.
      Ein stilles, bewegendes und wunderschönes Meisterwerk der Melancholie.


      9 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights