Das Blutgericht der reitenden Leichen

      Das Blutgericht der reitenden Leichen

      DAS BLUTGERICHT DER REITENDEN LEICHEN
      (La noche oe las gaviotas)

      Spanien 1975
      Regie: Amando de Ossorio
      Laufzeit: 86 Minuten
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:

      Der junge Arzt Sava kommt mit seiner Frau in ein abgeschiedenes von Bergen und Meer umgebenes Dorf, wo er den alten Mediziner ablösen soll. Die seltsamen Dorfbewohner verhalten sich gegenüber den Neuankömmlingen äußerst feindselig. Nach Einbruch der Dunkelheit hört das Arztehepaar unheimliche Gesänge und findet heraus, dass die Einheimischen sich nächtens am Strand versammeln, um mysteriöse Rituale abzuhalten. Erst später wird klar, dass die Dorfbewohner einer Horde untoter Templer, die in einer nahegelegenen Burgruine hausen, Jungfrauen opfern. Und als nächstes Opfer haben sie die schöne Lucy, die im Haus der Savas lebt, ausersehen... –

      REVIEW:
      Schon die hoch atmosphärische Eröffnung mit der Opferung und den Krabben macht klar, dass die reitenden Leichen ihre Schwächephase (DIE RÜCKKEHR und DAS GEISTERSCHIFF DER REITENDEN LEICHEN) überwunden und in diesem vierten wie letzten Teil von de Ossorios Kultreihe endlich zu alter Stärke gefunden haben. Das Set ist genial. Das verfallene Dorf und vor allem die düster – kolossale Landschaft, in der es eingebettet liegt, wirkt als wäre sie von den Göttern ausschließlich zum Zwecke eines Horrorfilms erschaffen worden. Und de Ossorio hat diesmal offensichtlich darauf geachtet, dass die Kamera diese Stimmung sorgfältig einfängt und untermalt diese düsteren Bilder mit dem altbekannten wie großartigen Abril – Score, so dass von erster Minute an eine unheilvolle Stimmung gewährleistet ist. Und diesmal stören keine dämlichen Dialoge die Atmosphäre, so dass der etwas Nostalgie nicht abgeneigte Horrorfreund klassiche Gruselkost der feinen Art geboten bekommt. Da auch die Charaktere in DAS BLUTGERICHT DER REITENDEN LEICHEN viel mehr Tiefe als in den früheren Teilen offenbaren, hat de Ossorio seinen blinden, berittenen Untoten einen würdigen Abschied ermöglicht. Winken wir den reitenden Leichen auf ihrem endgültigen Weg in die Gruft der Filmgeschichte ein letztes Mal hinterher und sagen leise Servus. Tschüss, Freunde, macht´ s gut!

      7,5 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      Re: Das Blutgericht der reitenden Leichen

      Amando de Ossorio`s vierter und letzter Streich rund um die "muertos sin ojos":

      Ein Arzt namens Henry Stein entflieht der Langzeit-Arbeitslosigkeit und nimmt eine Stelle in einem kleinen spanischen Dorf an, dessen Bewohner Fremden gegenüber äußerst bösartig auftreten.
      Sein Vorgänger scheint heilfroh, endlich abgelöst zu werden und verlässt seine heruntergekommene Hütte noch am Tag der Ankuft von Dr. Stein und Ehegattin und empfiehlt dem Paar, es ihm gleich zu tun.
      Da die beiden aber mit seinem komischen Andeutungen nichts anfangen können, hören sie nicht auf seinen Rat und versuchen, es sich so gemütlich wie möglich zu machen in ihrer neuen Behausung.

      Doch bei den Dörflern stoßen sie bis auf wenige Ausnahmen auf Feindseligkeit und Ablehnung.
      Nachdem Dr. Stein und Frau eines Abends eine komische Zeremonie am Strand beobachten und schließlich eine verzweifelte (Dr. Steins Diagnose: "Hysterie") junge Frau an deren Pforte klopft, die alsbald von ihren Angehörigen wieder abtransportiert wird, bricht bei Dr. S. das Helfersyndrom vollends durch und er setzt alles daran, die Frau wiederzufinden.

      Schließlich und endlich finden er und seine Frau heraus, was man als Zuschauer(in) längst weiß:
      Die Dorfbewohner opfern jedes Jahr 7 junge Frauen in hintereinanderfolgenden Nächten den untoten Templern, um diese zu besänftigen und im Dorf ihre Ruhe zu haben.
      Frei nach dem Motto: "Es ist besser, sein eigenes Fleisch und Blut zu opfern als den Heimatort mit Sack und Pack zu verlassen!"

      Allerdings scheint es um den Frischfleisch-Nachschub mittlerweile schlecht bestellt zu sein, da der Großteil der weiblichen Bevölkerung bereits aus dem zeugungsfähigen Alter heraus ist... (man fragt sich, wie lange die das schon so machen...)
      Als es Dr. Stein schließlich gelingt, eines der Blut-Opfer zu retten, fallen die verstaubten Templer im Dorf ein und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

      Wieder einmal ein Film aus Spanien, angesichts dessen Drehbuch ich mich frage, ob es die Intention dahinter war, eine Horror-Komödie, einen netten Trash-Film oder einen halbwegs ernst zu nehmenden Grusel-Film zu produzieren.
      Bei den netten Kulissen hätte man Letzteres gut umsetzen können, leider kommt der Film aber über die Kategorie "Trash" kein bisschen heraus.
      -Gone to Midian-

      Re: Das Blutgericht der reitenden Leichen

      Trash ließt sich doch immer gut an. :) Ich wies nicht, im TV damals lief mal einer den ich verdammt Langweilig fand, weil von Zombiefilmen alter Schule ist man halt etwas mehr Tempo und Splatter gewöhnt, aber für Nostalkiger vielleicht doch einen Blick Wert? Nur finde die Box erst mal (vielleicht auf den Flohmarkt oder An/Verkaufsladen).