Das Geisterschiff der reitenden Leichen

      Das Geisterschiff der reitenden Leichen

      DAS GEISTERSCHIFF DER REITENDEN LEICHEN
      (El Buque Maloito)

      Spanien 1975
      Regie: Amando de Ossorio
      Laufzeit: 85 Minuten
      Freigabe: ungeprüft

      INHALT:

      Aus Werbezwecken setzt der Millionär und Werftbesitzer Tucker zwei Models auf einem neu entwickelten Boot mitten auf dem Meer aus. Bevor die jungen Frauen spurlos verschwinden, setzen sie noch einen Funkspruch ab, dass sie soeben mit einem uralten, scheinbar unbemannten Schiff kollidiert sind und nun gedenken an Bord desselbigen zu gehen. Tucker begibt sich mit vier anderen Leuten auf die Suche nach dem rätselhaften Geisterschiff.
      Schwarzer Nebel kommt auf und dann erscheint es tatsächlich. Als die fünf Menschen an Bord gehen, haben sie ihr Schicksal besiegelt. Denn dort werden sie schon von untoten Templern erwartet und denen dürstet nach Blut… -

      REVIEW:
      Nach dem etwas enttäuschenden zweiten Teil hat Amando de Ossorio seinen reitenden Leichen einen Tapetenwechsel verordnet und sie vom Festland hinaus auf das offene Meer verfrachtet (ohne Pferde versteht sich). Dafür hat er zwar die Voraussetzungen für eine bravouröse Schlusssequenz geschaffen, aber die ist außer der verfallenen Schiffskulisse und einem für die Serie recht kruden Tod eines Blondchen der einsame Höhepunkt eines eher mauen Films. Ansonsten fallen Dialoge und Handlung mehrfach durch Dümmlichkeit bzw. gravierender Unlogik auf, so dass dies diesmal eindeutig den Filmgenuss trübt. Sind die Kulissen auf dem Schiff noch durchaus gelungen, muss man über die Außenaufnahmen vom Geisterschiff allerdings ganz schnell einen zerlumpten Umhang einer reitenden Leichen legen. Ganz offenbar wurde das Schiffsmodell aus einer brüchigen Nussschale, einem Streichholz und einem zerfetzten Taschentuch gefertigt. Das ist nicht mehr Trash, das ist schon arm. Der Score von Anton Garcia Abril ist allerdings wieder über alle Zweifel erhaben und verbreitet diesmal mit einigen Variationen des Themas gehörig finstere Stimmung.
      Dennoch muss man summa summarum konstatieren, dass DAS GEISTERSCHIFF DER REITENDEN LEICHEN noch einmal schwächer als der auch schon nicht umwerfende Vorgängerteil DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN ausgefallen ist. Ob Amando de Ossorio mit dem vierten und letzten Part DAS BLUTGERICHT DER REITENDEN LEICHEN gelungen ist, die modrigen Templer auf alte Form zu trimmen, erfahrt Ihr demnächst.

      4,5 / 10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights