Santa Sangre

      Santa Sangre

      SANTA SANGRE
      (Santa Sangre)

      Italien 1989
      Regie: Alejandro Jodorowsky
      Laufzeit: 117 Minuten
      Freigabe: FSK 18

      INHALT:

      Als Kind wurde der in einer Schaustellerfamilie lebende Fenix Zeuge, wie seine Mutter den Vater in flagranti beim außerehelichen Schäferstündchen erwischt und diesem Säure über das treulose Gemächt schüttet. Der Vater hackt der Mutter daraufhin beide Arme ab, bevor er sich selbst tötet. Aufgrund dieses traumatischen Kindheitserlebnisses verbringt Fenix die nächsten Jahre in der Heilanstalt. Als junger Erwachsener entlässt er sich quasi selbst und trifft die armlose Mutter wieder.
      Diese ist immer noch voller Hass und Verbitterung und lässt den labilen Sohn ihre fehlenden Hände ersetzen, missbraucht ihn als Mordwerkzeug. Jede Frau, die Fenix in Versuchung führt, muss sterben… -

      REVIEW:
      Ich behaupte einmal ganz dreist, dass 90% der Horror - Community gar nicht und 5% kaum mit SANTA SANGRE warm werden können. Und dass nur weitere fünf Prozent sich fasziniert diesem wahnwitzigen Farben – und Bilderrausch ergeben werden. Doch gerade in Zeiten, wo das Genre in vielen Sparten stagniert und nur noch Remakes oder austauschbare Kopien hervorbringt, sollte man bereit sein, sich auch dem Andersartigen zu öffnen. Filmen wie SANTA SANGRE, die anders sind. Die zum Erlebnis, zum Abenteuer werden. Wenn man eben bereit ist, sich darauf einzulassen. Denn nur dann wird sich das Füllhorn an Überraschungen und Details, welches mit diesen genialen Licht -, Schatten- und Farbkompositionen einhergeht, auch öffnen. Dieser Film ist wie eine Zirkusvorstellung, in der man nicht weiß, was als nächstes geschehen wird. Und die Attraktionen sind mannigfach. Mal lyrisch, mal verstörend, mal aberwitzig, mal grotesk, mal erotisch, mal blutig, mal befremdend, dann wieder anmutig. SANTA SANGRE hält ein wahres Arsenal an unglaublichen Szenen parat. Dann mag man seinen Augen nicht trauen, wenn beispielsweise ein Drogendealer einer Gruppe Down – Patienten Kokain verabreicht und diese dann zusammen mit dem Dealer wie in einem pervertierten Bollywoodstreifen durch nächtliche, von feiernden Huren und Freiern bevölkerte Straßen tanzen. Es gibt noch mehr Bizarres: Der „Blutpool“ in der Kirche jener grotesken, armlosen Heiligen. Oder das Elefantenbegräbnis. Oder die Wrestling – Transe. Und dann natürlich jene Sequenzen, die zweifellos auch dem Gorehound gefallen werden: Der Messermord z.B., den selbst ein Dario Argento kaum perfekter hätte arrangieren können und der in meiner Top Ten der „Death by Knives“ einen der oberen Ränge belegt. Lange Rede, kurzer Sinn: SANTA SANGRE ist Drei – G –Kunst. Wobei die Gs für grotesk, genial und gewöhnungsbedürftig stehen. Ach ja, und ich bin von diesem Film fasziniert.

      10/10
      Lesbos - Land of hot and languorous nights

      santa sangre hat definitiv einen eigenen thread verdient :twisted:

      meine meinung: ein sehr außergewöhnlicher film, surrealistisch und zugleich erschreckend realistisch und melancholisch. wunderschöne kontrastreiche bilder... (psychologisch hochinteressant)
      wenn man bereit ist abzutauchen in die welt des fenix und sich durchaus begeistern kann für einen film jenseits des üblichen genre-kinos, führt santa sangre zu einer bereicherung des filmischen horizonts!
      -Gone to Midian-