Stendhal Syndrome

      Stendhal Syndrome

      The Stendhal Syndrome



      Originaltitel : La Sindrome di Stendhal

      Italien 1996

      Genre : Horror
      Freigabe : ab 18 Jahren

      Regie : Dario Argento
      Drehbuch : Dario Argento, Franco Ferrini
      Buch : Graziella Magherini
      Musik : Ennio Morricone

      Darsteller :

      Asia Argento
      Thomas Kretschmann
      Marco Leonardi
      Luigi Diberti
      Paolo Bonacelli
      Julien Lambroschini
      John Quentin
      Franco Diogene
      Lucia Stara

      Das "Stendhal Syndrom" ist eine Krankheit, die bei bei einer Überdosis Kunst auftreten kann und schwere Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Persönlichkeitsverlust und Schizophrenie auslösen kann. Benannt wurde sie nach dem französischen Philosophen Stendhal, der zumindest der erste war, der darüber schrieb. Leiden müssen unter diesem Syndrom nämlich viel mehr Leute als man glaubt, denn in den Uffizien in Florenz wurden extra Ruheräume für gestreßte Museumsbesucher eingerichtet, was Prof. Graziella Margherini in ihrem Buch LA SINDROME DI STENDHAL ausführlich beschreibt. (ofdb)



      Story :

      Anna (Asia Argento) wird durch die suggestive Kraft der Gemälde in einem berühmten Museum in Florenz so beindruckt, dass sie in einen Trancezustand gerät und ohnmächtig wird. Als sie wieder zu sich kommt, bietet ein junger Mann (Thomas Kretschmann) seine Hilfe an.
      Im Hotel erlebt sie erneut eine Halluzination und erkennt dabei ihre wahre Identität. Ihr Name ist Anna Manni, sie ist Polizistin und hat den Auftrag einen brutalen Serienmörder zu finden, der seine Opfer vergewaltigt bevor ihr sie tötet.
      Als der junge Mann aus dem Museum bei ihr im Hotel auftaucht, ist dies keine Halluzination. Er bekennt Alfredo Grossi, der von ihr gesuchte Serienmörder zu sein und nutzt brutal ihren Geisteszustand aus, lässt sie jedoch entkommen.
      Gnadenlos wird sie nun von Alfredo gejagt, der durch weitere Morde eine blutige Spur zieht. Für sie fängt der Alptraum jetzt erst richtig an.

      Quelle : Splendid-VHS-Cover


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      Bewertung :
      "Stendhal Syndrome" war einer meiner ersten Asia Argento-Filme und hat mich anfangs mehr durch seine phasenweise brutalen Szenen als durch seine eigentlichen Horror-Elemente geschockt.
      "Stendhal Syndrome" ist ganz sicher kein Film in Richtung "Suspiria". Wie schon bei "Trauma" arbeitet Dario Argento vielmehr mit dem Unterbewusstsein seiner Hauptprotagonistin und dem seiner Zuschauer. Und wie auch bei "Trauma" kann sich der Zuschauer zwischendurch nicht sicher sein, welche Rolle die Hauptperson denn nun wirklich spielt. Spannender und harter Psycho-Horror, mit dem beide Argentos erstklassige Arbeit abliefern.

      10/10

      Mit DAS STENDHAL SYNDROM präsentiert uns Dario Argento seinen ersten Rape´n´Revenge– Beitrag (ohne billige Exploitation versteht sich, sondern auf des Meisters Art), der aber in erster Linie ganz klar dem Fach des psychologischen Horrors zuzurechnen ist. Begleitet von einem genialen orchestralen Morricone – Score schickt er seine Tochter Asia in der Rolle der Anna durch die Hölle. Und er geht wahrlich nicht zimperlich mit dem eigen Fleisch und Blut um. Die gute Asia wird hier mehrfach von Thomas Kretschmann gequält und vergewaltigt und muss sich im Vorfeld und Anschluss dessen durch so manche garstige Manie spielen. Was sie auch in beeindruckender Weise tut, denn wir wissen längst, dass die jüngste Argento – Tochter zu den guten ihres Fachs zählt. DAS STENDHAL SYNDROM ist ein Film, der sich auf einer realistischeren Ebene als Argentos vorangegangene Gialli und Slasher bewegt. Daher weichen hier die virtuos gestalteten Mordszenen auch folgerichtig Momenten kurzer und harter Gewalt. DAS STENDHAL SYNDROM ist ein en detail betrachtetes Psychogramm der Hauptprotagonistin und als solches ist der Film weniger leicht verdaulich als Werke wie OPERA, TENEBRE oder PHENOMENA, die man sich immer wieder mal gerne zur Gemüte führt. Diesen (Wieder-)Schauwert findet man hier nicht. Dafür eine quälende und hervorragend gespielte Studie über das Leiden eines Vergewaltigungsopfers, in der allerdings der unausweichliche Schlusstwist absehbar ist.

      8 / 10
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      Re: Stendhal Syndrome

      Dieser Argento wird von vielen Leuten sehr unterschätzt, oder gar unterbewertet. Das mag vielleicht daran liegen, das es hier nicht so viel visuelle Härte zu sehen gibt, wie in anderen Werken von Argento. "The Stendhal Syndrome ist in dieser Beziehung eher etwas zurückhaltend und setzt mehr auf die psychische Schiene, das aber sehr gekonnt.

      Dieser Film überzeugt eher durch andere Vorzüge, da ist zum Beispiel die intelligent und gut durchdachte Story, die teilweise schon etwas verwirrend auf den Zuschauer wirken kann, wenn man sich nicht richtig auf den Film konzentriert. Man sollte sich schon vorher die Inhaltsangabe durchlesen, um zu wissen, was es mit dem "Stendhal Syndrome" auf sich hat.

      Zum anderen verfügt der Film über eine ausgesprochen dichte und beklemmende Atmosphäre, die jederzeit sehr bedrohlich ist und den Zuschauer zu fesseln vermag. Wenn man dazu in der Lage ist, in die Geschichte einzutauchen, dann kommt man bis zum Ende nicht mehr von ihr los.

      Die ditte Stärke des Films sind die Darsteller, bei denen man Asia Argento natürlich hervorheben muß. Sie spielt ihren Charakter so eindringlich und absolut glaubwürdig, das es eine wahre Pracht ist. Vor allem die so verletzliche und unsichere Seite ihres Charakters wird so überragend dargestellt, das es eine Freude ist, ihr beim spielen zuzusehen.

      Wer also auf intelligente Horrorkost steht und mit Argentos Werken etwas anfangen kann, der kommt an diesem wirklich tollen Film nicht vorbei und wird auf jeden Fall nicht bereuen, ihn gesehen zu haben.




      8,5/10