Originaltitel: H6 - Diario de un asesino
Herstellungsland/-jahr: Spanien 2005
Regie & Drehbuch: Martín Garrido Barón
Darsteller: Fernando Acaso, María José Bausá, Xénia Reguant, ...
Inhalt: 25 Jahre nach dem Mord an seiner Freundin wird Antonio Frau aus dem Gefängnis entlassen. In der Haft ist ein teuflischer Plan in ihm herangereift: Die Welt von ihrem Abschaum zu befreien und zum größten Serienkiller aller Zeiten zu werden. Als er unverhofft ein heruntergekommenes Hotel erbt, sieht der Psychopath seine Zeit gekommen. Im Zimmer Nr. 6 des Hotels 'reinigt' er seine Opfer, während er nach außen ein scheinbar normales Leben neben seiner neuen Ehefrau führt. Eines Tages begeht er einen Fehler und wird von der Polizei verhaftet. Damit kommt er seinem Plan, reich und vor allem berühmt zu werden, ein ganzes Stück näher...
"HÄRTER ALS "HOSTEL" - "H6" SCHOCKT TOTAL". Tv Movie
"Verstörend und radikal - ein Horrorthriller, der körperlich weh tut, weil er weiter geht als man als Zuschauer eigentlich geführt werden möchte." Fantasy Filmfestival
Meinung: Ich war natürlich sehr neugierig und voller Erwartungen als ich las "Härter als Hostel". Doch dieser Film, der über meinen Fernseher flimmerte, war alles andere als "Verstörend und radikal - ein Horrorthriller, der körperlich weh tut..."! Aber dazu komme ich später noch…
Erst einmal zur Story: Nach dem Mord an seiner Freundin wird Antonio Frau aus dem Gefängnis entlassen. Doch anstatt aus diesem Fehler zu lernen findet Antonio Gefallen am Morden und handelt seiner Meinung nach "Im Auftrag Gottes" um die Welt von all dem Abschaum zu befreie. Als er unverhofft ein Hotel erbt ergibt sich eine gute Gelegenheit ungestört seine Taten vollbringen zu können. Tagsüber führt er mit seiner neuen Ehefrau ein normales unauffälliges Leben doch sobald diese auf Nachtschicht im Krankenhaus ist, beginnt er seine Opfer zu vergewaltigen und zu quälen bis er sie dann nach etlichen Tagen mit einen Kettensäge (die er günstig in einem Baumarkt erworben hat) "erlöst". Langsam aber sicher kommt ihm der Kommissar, der ihn schon damals wegen Mord an seiner Freundin verhaftet hat, auf die Schliche. Doch dies ist auch nur ein Teil seines grausamen Plans…
Die Story hört sich nicht schlecht an aber leider ist es an der Umsetzung gescheitert. Der Film zieht sich mit vielen belanglosen Dialogen und einem extrem langsamen Erzahltempo, so dass ich mich zusammen reißen musste, um nicht einzuschlafen. Auch wenn der Killer viel über die Gründe seiner Taten erzähl und alles genaustens festhält, fehlt hier jegliche Nähe zu dem Hauptprotagonisten. Man ist weder geschockt noch verspürt man Eckel der in einem aufsteigt - nichts! Es ist einem schon fast gleichgültig ob der Killer ein oder zwei Prostituierte mehr abschlachtet oder nicht.
Neben den einfallslosen Morden und Psychospielchen die sich bei jedem Opfer wiederholen (Opfer wird ins Hotel gelockt, gefesselt, mehrfach vergewaltigt und anschließend mit der Kettensäge getötet) zählen die Vergewaltigungsszenen zu den weiteren Punktabzügen. Was einem bei "Irreversibel" richtig nahe ging, wirkte bei "H6" nur noch lächerlich. Es muss ja nicht gleich zu einem Hardcore-Gewaltporno alla "Baise Moi" ausarten aber etwas weniger Stoff hätte das Ganze schon etwas realistischer wirken lassen können (den Latz ein Stück offen und einen, aus der Hose hängenden Hemdzipfel lassen nicht gerade auf eine Vergewaltigung schließen).
Die anschließende "Erlösung" mit der Kettensäge wird leider nur im Off-Screen gezeigt wobei sich die Gewalt in Kopf des Zuschauers abspielen soll. Was bei guten Filmen funktioniert ist hier absolut fehlgeschlagen. Durch die fehlende Nähe zu den Opfern wirken die Schreie und das spritzende Blut ausdruckslos und sind in keiner Weise mit der Härte von "Hostel" zu vergleichen.
Fazit: Dieser Film ist werde "Härter als Hostel" noch kann er sein Publikum schocken.
Wertung: 3 von 10 Punkten
"Was zum Teufel ist hier passiert?" "Jemand hat den kleinen Fettsack abgeknallt." "Das sehe ich!"