Dschungelcamp - Welcome to the Jungle

      Dschungelcamp - Welcome to the Jungle



      Dschungelcamp - Welcome to the Jungle
      (Welcome to the Jungle)
      mit Jean-Claude Van Damme, Adam Brody, Rob Huebel, Kristen Schaal, Megan Boone, Bianca Bree, Juan C. Defendini, Eric Edelstein, Zev Glassenberg, Dennis Haysbert, Tommy Kavelin, Stephanie Lopez, Michael J. Morris
      Regie: Rob Meltzer
      Drehbuch: Jeff Kauffmann
      Kamera: Eric Haase
      Musik: Karl Preusser
      FSK 12
      Großbritannien / USA / 2013

      "Teambuilding" - da kriegt Agenturchef Crawford leuchtende Augen. Und deshalb schickt er seine einfallslosen Leute, die sich allenfalls in Zickenkriegen ermüden, auf eine einsame Insel. Dort sollen sie unter Führung des knallharten Militaryman Storm zu einem echten Team zusammenwachsen. Doch aus der trendigen Incentivereise wird der Ernstfall, als der Pilot stirbt und auch Storm verschwindet. Ganz auf sich allein gestellt, fallen bei den Großstädtern bald sämtliche zivilisatorischen Hemmungen und Hüllen. Nur der schüchterne Chris sucht mit drei Kollegen ernsthaft einen Ausweg, während Büroekel Phil sich zum Inselkönig ausrufen lässt und seine Untertanen mit halluzinogenen Pflanzen und Gruppensex bei Laune hält ...

      Eine Komödie mit einem Jean-Claude Van Damme in einer der Hauptrollen scheint auf den ersten Blick doch recht gewöhnungsbedüftig, ist der geneigte Fan es doch vielmehr gewohnt das sich der Belgier durch seine Kampfkünste in den Vordergrund spielt. Doch ganz ehrlich gesagt bin ich sehr positiv überrascht über die Tatsache, das die Action-Ikone richtig gut in das hier komödiantische Treiben hineinpasst, was sicherlich auch daran liegt das er sich selbst ein wenig auf die Schippe nimmt. Regisseur Rob Meltzer hat sich für seinen ersten Spielfilm eine nette Thematik ausgesucht und seine Geschichte mit einigen durchaus bekannten Gesichtern besetzt, die allerdings nicht unbedingt zur absoluten A-Klasse gehören. Das ist aber auch überhaupt nicht nötig denn die versammelte Riege sorgt hier durchgehend für äußerst kurzweilige Unterhaltung und kann dem Zuschauer auch so manchen Lacher entlocken. Natürlich wird der enthaltene Humor ganz bestimmt nicht jeden Geschmack treffen, hat man hierbei doch auf eine Mischung aus teilweise vollkommen überzogenen Passagen und andererseits bissigen Wortwitz gesetzt und diese Kombination noch zusätzlich mit manchmal grotesker Situationskomik angereichert.

      So ist man dann als Zuschauer auch des Öfteren hin.und her gerissen, denn erscheint das Geschehen in manchen Phasen schon fast ein wenig albern, so kann es doch an anderer Stelle mit wunderbarer Komik glänzen, an der man sich regelrecht ergötzen kann. "Welcome to the Jungle" enthält dabei wirklich sämtliche Charaktere, um das hier dargestellte Szenario einigermaßen glaubhaft zu gestalten, denn die Zusammensetzung der Mitarbeiter-Riege aus der Werbeagentur bedient sämtliche Facetten die man sich nur vorstellen kann. Der unscheinbare Nerd ist ebenso vorhanden wie der typische Speichellecker, zudem gibt es die üblichen optisch gut anzuschauenden Damen ebenso wie den intriganten Möchtegern-Typen, der ganz eindeutig an seinem übersteigerten Ego leidet. Als Dreingabe wird dann noch Van Damme eingefügt der auf den ersten Blick ein echter Survival-Experte zu sein scheint, sich im Endeffekt jedoch als absolute Mogelpackung herausstellt. Diese Kombination der verschiedensten Charaktere sorgt dann auch für jede Menge Zündstoff und man kann sich denken, das die Dinge auf der wunderschönen Insel mit der Zeit immer mehr aus dem Ruder laufen.

      Bewusst überspitzt lässt Rob Meltzer seine Darsteller-Riege nun gegeneinander antreten, wobei sich die beiden Hauptfiguren Chris und Phil in den Mittelpunkt drängen. Während der schüchterne Nerd (Chris) dabei immer mehr ungeahnte Qualitäten erkennen lässt und letztendlich zu einer Art Held aufgebaut wird, sorgt das überzogene Ego von Phil zusehends dafür, das sich im Bezug auf seine Person immer stärkere Ablehnung beim Betrachter breit macht. Das Ganze ist dann phasenweise wirklich urkomisch umgesetzt worden und es offenbaren sich diverse hanebüchene Momente, bei denen man herzlich lachen kann. Man sollte dabei allerdings eine gewisse Vorliebe für die komödiantische Mixtur aus Slapstick-und bissigem Wortwitz haben, denn ansonsten dürfte das dargestellte Szenario nicht wirklich zünden. Mir persönlich hat der Film aber sehr positiv überrascht, wobei insbesondere Jean-Claude Van Damme weitaus besser agiert hat, als ich es ihm letztendlich zugetraut hätte. Durch seinen wie eigentlich immer stoischen Gesichtsausdruck sorgt der gute Mann nämlich dafür, das von seiner Figur nicht zu erwartende-und komische Momente ausgehen. Manch einer mag das eventuell vollkommen anders werten, doch gerade seine oft leblos erscheinende Mimik ist für das hier stattfindende Szenario nahezu goldrichtig gewählt.

      Im Endeffekt kommt es bei "Dschungelcamp - Welcome to the Jungle" wie immer auf den rein persönlichen Geschmack an, aber auf jeden Fall sollte man diesem Film eine echte Chance geben. Sicherlich liegt an dieser Stelle kein filmisches Meisterwerk vor, aber die Geschichte beinhaltet doch genügend Schauwerte, um eine dicke Empfehlung an alle auszusprechen, die eine teils äußerst schräge Komödie zu schätzen wissen.

      Fazit:

      Nicht jeder wird meine Meinung teilen, aber dieser Film ist keinesfalls so schlecht, wie manche Meinungen es eventuell vermuten lassen. Witzig-und streckenweise extrem skurril offenbart sich hier eine Geschichte in der Slapstick, Sarkasmus und Ironie wirklich gut verpackt wurden und so für einen insgesamt überdurchschnittlich guten Gesamteindruck sorgen dürften.

      7/10