The Haunting of Helena

      The Haunting of Helena






      The Haunting of Helena
      (Fairytale)
      mit Harriet MacMasters-Green, Sabrina Jolie Perez, Jarreth J. Merz, Matt Patresi, Paolo Paoloni, Giuliano Montaldo, Susanna Cornacchia, Marco Fattibene, Lucrezia Tosi, Massimiliano Carnevale, Angela Presepi
      Regie: Christian Bisceglia / Ascanio Malgarini
      Drehbuch: Christian Bisceglia
      Kamera: Antonello Emidi
      Musik: Michele Josia
      FSK 16
      Italien / 2012

      Als Helena ihren ersten Zahn verliert, wird sie mehr und mehr von Albträumen heimgesucht. Doch bei den Albträumen bleibt es nicht. Während ihre allein erziehende Mutter Sophie noch versucht eine Antwort auf die Träume zu finden, entwickelt Helena ein unstillbares Verlangen nach den Zähnen ihrer Klassenkameraden. Von da an ist Sophie klar, dass etwas mit ihrem neuen zuhause nicht in Ordnung sein kann. Sie muss sich nicht nur um ihr Kind, sondern auch um ihren eigenen Verstand fürchten.


      Das die Thematik der sogenannten Zahnfee für einen Horrorfilm herhalten muss ist nun wirklich keine Neuigkeit und Filme wie beispielsweise "Der Fluch von Darkness Falls" haben durchaus gezeigt, das man mit einer solchen Geschichte sehr angenehme Gruselkost präsentieren kann. Die vorliegende italienische Produktion bedient sich nun auch dieses Themas, lässt dabei jedoch einige durchaus neue Impulse einfließen und offenbart letztendlich einen äußerst stimmigen Film, der von einer wunderbar mysteriösen Grundstimmung getragen wird. Allerdings sollte man dabei anmerken, das sich die atmosphärischsten Momente insbesondere in der ersten Filmhälfte zu erkennen geben, in denen sich das Geschehen in dem ominösen Wohnhaus abspielen, in dem sich vor etlichen Jahren ein echtes Drama abgespielt hat. Der danach folgende Schauplatzwechsel in eine psychatrische Klinik kann zwar immer noch als gelungen bezeichnet werden, doch entfaltet sich hier nicht mehr ganz die bedrohliche Atmosphäre, die das Szenario zuvor so dermaßen ausgezeichnet hat. Dennoch erscheint das Ganze in seiner Gesamtheit durchaus stimmig, woran selbst die an manchen Stellen auftretende Verwirrungen innerhalb der Story nicht viel dran ändern, wobei es stellenweise aber kurz einmal vorkommen kann, das man den roten Faden kurzzeitig aus den Augen verliert.

      Ziemlich schnellt vermeint man zu erahnen, wie sich die Gesamtzusammenhänge der Story präsentieren und so gestalten sich die Ereignisse phasenweise vorhersehbar, doch insbesondere im letzten Drittel des Filmes haben die Regisseure noch einen netten Twist eingebaut, der die Geschehnisse in einem anderen Licht erscheinen lässt und beim Zuschauer doch für einen ordentlichen Aha-Effekt sorgen kann. Nun präsentiert sich hier sicherlich kein Werk ohne Fehler, doch Christian Bisceglia und Ascanio Malgarini haben sorgsam darauf geachtet, dem Betrachter durch ihre eher bedächtige Erzählweise der Abläufe des Öfteren eine ordentliche Gänsehaut zu verpassen. Und auch wenn sich die Geschichte durch den schon erwähnten Wechsel des Schauplatzes ein wenig von ihrer Kraft nimmt, baut sich immer noch so viel Intensität auf, um zu keiner Zeit das Interesse an dieser herrlich schaurigen Story zu verlieren.

      Man kann es drehen und wenden wie man will, doch "The Haunting of Helena" ist meiner Meinung nach eine kleine, aber doch sehr feine Inszenierung, die Freunden intensiver Gruselkost durchaus Freude bereiten sollte. Dazu trägt auch das sehr gute Schauspiel der Akteure bei, von denen vor allem Hauptdarstellerin Harriet MacMasters-Green hervor sticht, die in der Rolle der Mutter eine blendende Performance an den Tag legt. Man nimmt ihr jederzeit die Sorge um ihre kleine Tochter ab und insbesondere ihre Mimik sorgt dafür, das an etlichen Stellen auch wirkliche Emotionen in den Mittelpunkt rücken, die beim Betrachter einen sehr glaubwürdigen Eindruck hinterlassen. Zum Ende hin nimmt das Geschehen noch eine ziemlich tragische Note an, die einen mit einem äußerst bitteren Beigeschmack aus der Geschichte entlässt, doch ehrlich gesagt hätte ein kitschiges Happy End auch überhaupt nicht in das gewonnene Gesamtbild gepasst, da sich die gesamte Laufzeit über der Eindruck vermittelt, das dieses Szenario einfach nicht gut ausgehen kann.

      Und so kann man letztendlich feststellen, das mit "The Haunting of Helena" ein absolut gelungener Genre-Beitrag vorliegt der zwar einige kleinere Fehler beinhaltet, aber insgesamt gesehen einen überdurchschnittlich guten Eindruck entstehen lässt. Mir persönlich hat die Geschichte jedenfalls äußerst gut gefallen, denn der eher ruhige-und bedächtige Aufbau und die tolle Grundstimmung konnten mich durchgehend für sich einnehmen. Manch einer wird das wieder einmal vollkommen anders sehen und selbstverständlich kann man in jedem Film einige Fehler finden, doch dieser italienische Genre-Beitrag lässt eine ganz eigene Faszination der Ereignisse entstehen, die mich definitiv in ihren Bann gezogen hat, so das ich meinerseits auf jeden Fall eine dicke Empfehlung an jeden aussprechen kann, der seine Freude an intensiven Gruselgeschichten hat.


      Fazit:


      Trotz kleinerer Schwankungen präsentiert sich letztendlich ein sehr gelungener Film, der das Rad zwar ganz bestimmt nicht neu erfindet, aber dennoch mit einem ordentlichen Twist am Ende aufwartet, den man nicht zwangsweise vorhersehen konnte. Spannung und Atmosphäre sind garantiert, so das "The Haunting of Helena" sämtliche Zutaten beinhaltet, die ein überzeugender Gruselfilm haben muss, um durchgehend gut unterhalten zu können.


      8/10