Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben

      Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben






      Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben
      (A Good Day to Die Hard)
      mit Bruce Willis, Jai Courtney, Sebastian Koch, Mary Elizabeth Winstead, Yuliya Snigir, Radivoje Bukvic, Cole Hauser, Amaury Nolasco, Sergei Kolesnikov, Roman Luknár, Zolee Ganxsta, Péter Takátsy, Pasha D. Lychnikoff
      Regie: John Moore
      Drehbuch: Skip Woods / Roderick Thorp
      Kamera: Jonathan Sela
      Musik: Marco Beltrami
      FSK 16
      USA / 2013

      Weil sein entfremdeter Sohn Jack in Moskau hinter Gittern sitzt, reist US-Cop John McClane in die russische Metropole, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Doch bereits kurz nach der Ankunft kollidieren die Pläne des Vaters mit denen des Sohns, der tatsächlich für die CIA arbeitet und einen Geheimnisträger samt einer brisanten Akte außer Landes bringen soll. Nach anfänglichen Reibereien wächst das Vater-Sohn-Duo zusammen, zeigt den Gegnern, dass Widerstandsgeist und Zerstörungskompetenz in der Familie liegen.


      Die "Stirb langsam" Reihe zählt wohl bisher zum Besten und Beliebtesten, was das Action-Genre in den letzten Jahren geliefert hat. Konnte sich der Zuschauer doch immer auf sehenswerte Action, coole Sprüche und einen extrem sympatischen Haupt-Charakter freuen, den man gern bei seinen fast aussichtslosen Szenarien begleitet hat, die dann am Ende doch immer wieder gut ausgingen. Zudem waren die erzählten Geschichten jederzeit innovativ und haben auch rein inhaltlich für einen Actionfilm eine ganze Menge zu bieten gehabt. Selbst der von vielen Leuten nicht so geliebte vierte Teil konnte in dieser Beziehung noch durchaus überzeugen, wohingegen der nun vorliegende Film fast alle diese Elemente vermissen lässt. OK, Action satt bekommt man immer noch geboten, jedoch entwickelt sich das Szenario von Anfang an zu einem völlig überladenen Spektakel ohne Sinn und Verstand, das sich jenseits jeglicher Glaubwürdigkeit ansiedelt. Ziemlich schnell erkennt man dabei, das diverse offensichtliche Schwächen damit übertüncht werden sollen, womit wohl hauptsächlich die inhaltliche Leere des Geschehens am stärksten ins Auge fällt. Der Qualitätsverlust entpuppt sich dabei streckenweise als äußerst frappierend, handelt es sich hier doch ganz eindeutig um den mit Abstand schwächsten Teil der beliebten Reihe., die an dieser Stelle nun endlich ein Ende finden sollte, damit man den Eindruck von John McLane nicht vollkommen zerstört. Teilweise findet aber schon eine gewisse Demontierung der Hauptfigur statt, denn fast gar nichts mehr ist zu spüren von den einst herausragenden Eigenschaften des charmanten Bullen, der den Ärger fast magisch anzieht.

      So agiert Bruce Willis in seiner Paraderolle extrem lustlos und erscheint einem phasenweise schon wie ein Fremdkörper in diesem Film, der zudem auch die große Chance vergeben hat, aus der im Mittelpunkt stehenden Beziehung zwischen Vater und Sohn wirklich Kapital zu schlagen. Das angespannte Verhältnis wird nämlich nur oberflächlich beleuchtet und einige eher flache Dialoge sollen dabei ein wenig Witz-und Charme versprühen was letztendlich jedoch nur teilweise gelingt. Zu sehr sind die Ereignisse mit total überzeugender Action durchzogen, als das sich genügend Freiraum für die restlichen Zutaten ergeben würde, die man bisher so sehr in dieser Filmreihe zu schätzen wusste. Und so plätschert dann auch die eher belanglose Story so vor sich hin und kann dabei mit keinerlei Überraschungsmomenten aufwarten, die allerdings dringend nötig gewesen wären, um dem Ganzen den nötigen Schliff zu verleihen. Stattdessen hat sich aber Regisseur John Moore darauf konzentriert, dem Zuschauer ein unrealistisches Action-Feuerwerk zu präsentieren das dazu auch nur stellenweise Kurzweil verbreitet, denn irgendwie erscheint einem die gesamte Chose viel zu monoton als das man ihr viel Positives abgewinnen könnte.

      Wenn es einem lediglich um ein sinnfreies Action-Spektakel geht, dann wird man bei "Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben" wirklich ganz ausgezeichnet versorgt, wer aber einen typischen John McLane erwartet der wird eine ziemliche Enttäuschung erleben. Ist doch so gut wie nichts mehr vorhanden, was den sympatischen Cop bisher immer so ausgezeichnet hat, an diversen Stellen erscheint der gute Bruce Willis sogar ein wenig müde und gerät außerdem in dem hier offerierten Effekt-Gewitter fast völlig in den Hintergrund. Im Prinzip kann man sehr wohlwollend feststellen, das zumindest der Titel des Filmes nahezu perfekt gewählt ist, zumindest gelangt man zu der Überzeugung, das hier der perfekte Zeitpunkt gefunden wurde, um die "Die Hard" Reihe sterben zu lassen, bevor man den tollen Gesamteindruck durch weitere seelenlose Nachfolger künstlich am Leben erhält. Der einstige Charme ist gänzlich verflogen und Teil 5 reiht sich in den Tiefen des stinknormalen Durchschnitts-Bereich an, was sicherlich alles andere als ein positives Qualitäts-Merkmal darstellt.

      Die Zeiten des strahlenden Helden wurden hier endgültig zu den Akten gelegt und ein ausgelaugt auftretender Bruce Willis deutet mit seiner lustlosen Darstellung an, das John McLane seine besten Tage längst hinter sich hat. Echten Fans dürfte es in der Seele weh tun, den einstigen Sympathie-Träger in diesem maximal durchschnittlichen Actionfilm zu sehen. Im Endeffekt bleibt lediglich die Action, der Rest der ansonsten gewohnten Zutaten ist kaum mehr zu verspüren. Zudem sind die Ereignisse so dermaßen realitätsfremd das es schon gar keinen richtigen Spaß macht, die inhaltsleere Story über sich ergehen zu lassen.


      Fazit:


      Man sollte sich schon im Vorfeld von dem Gedanken verabschieden, das es sich hier um einen waschechten "Die Hard" Teil handelt, denn es ist nur noch sehr wenig von dem grandiosen Charme zu spüren, der die bisherigen Teile immer wieder so ausgezeichnet hat. Mit vorliegendem Film ist man nun im absoluten Durchschnittsbereich angekommen und hat einen einst strahlenden Helden zu Grabe getragen, in dem er hoffentlich auch liegen bleibt.


      5,5/10