Gangsters, Guns & Zombies

      Gangsters, Guns & Zombies






      Gangsters, Guns & Zombies
      (Gangsters, Guns & Zombies)
      mit Vincent Jerome, Huggy Leaver, Fabrizio Santino, Cassandra Orhan, Frank Rizzo, Charlie Rawes, Jennie Lathan, Simon Mathews, Gurpreet Bedi, Dean Boor, Lee Hardy, Sharon Lawrence, Chris Manning-Perry
      Regie: Matt Mitchell
      Drehbuch: Matt Mitchell / Taliesyn Mitchell
      Kamera: Jamie Burr
      Musik: Simon Woodgate
      keine Jugendfreigabe
      Großbritannien / 2012

      Die Welt ist längst von Zombies überrannt. Was manche Menschen nicht davon abhält, Vorteile aus der angespannten Situation zu ziehen. Q zum Beispiel verdingt sich als Fluchtwagenfahrer. Wer schenkt schon Gangstern seine Aufmerksamkeit, wenn die Welt untergeht? Q und seine Gang müssen feststellen, dass sie sich verplant und nach ihrem Raubzug bald schon Polizei und Untote auf den Fersen haben. Als auch noch einer ihrer Männer zum Zombie wird, gerät die unübersichtliche Situation gänzlich außer Kontrolle.


      Die blutigste Zombie-Komödie seit "Shaun of the Dead"


      Mit diesem indirekten Vergleich auf dem deutschen DVD-Cover hat man sich nicht unbedingt einen Gefallen getan, wird doch so mancher Zuschauer mit vollkommen übersteigerten Erwartungen an diesen Film herangehen, die er letztendlich nicht erfüllen kann. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, wenn manch einer aus der Enttäuschung heraus eine negative Kritik abgibt, die dem Regiedebüt dann jedoch auch nicht ganz gerecht wird und die Geschichte weitaus schlechter dastehen lässt, als sie im Endeffekt ist. Gerade von einer britischen Zombie Komödie erwartet man immer wieder den typischen schwarzen Humor für den die Briten bekannt sind und ehrlich gesagt kann ich persönlich es nicht ganz nachvollziehen, das manche Kritik gerade diesen dem vorliegendem Film vollkommen abspricht. Sicher, von einem "Shaun of the Dead" ist "Gangsters, Guns & Zombies" doch eine ganze Ecke entfernt und kommt nicht mit dem herausragenden Wortwitz und Sarkasmus daher, der genannten Film in Fan-Kreisen zu einem Kultstatus verholfen hat, doch auch Matt Mitchell hat seiner Geschichte durchaus witzige Momente beigefügt, die sich allerdings manch einem erst auf den zweiten Blick offenbaren. Insbesondere zu Beginn des Geschehens erscheint das Szenario dabei phasenweise von trockenem Humor begleitet, der sich allein schon aus der gegebenen Situation heraus ergibt.

      Dieser Aspekt verschwindet dann allerdings mit zunehmender Laufzeit etwas, doch gibt es durchaus genügend Einstellungen, in denen dem Zuschauer durch absurde Situationskomik diverse Lacher entlockt werden können. Exemplarisch dafür möchte ich nur die Passage erwähnen, in der die Bankräuber auf eine Horde Untote treffen, die in Ritterkostüme gekleidet sind, was einen doch herrlich absurden Eindruck hinterlässt. Was dem Geschehen ein wenig fehlt ist der bissige Wortwitz, der andere britische Produktionen immer wieder so auszeichnet, denn die hier stattfindenden Dialoge biten im Prinzip nur recht selten Anlass dafür, das man von gelungenem Wortwitz sprechen könnte. Bis auf wenige Ausnahmen kocht der Film in dieser Beziehung eher auf Sparflamme, doch insgesamt gesehen kann man den Ereignissen ihren komödiantischen Anteil auf keinen Fall absprechen. Zudem sind die dargestellten Charaktere teils sehr sympathisch gezeichnet und besonders unter den Bankräubern gibt es immerhin zwei Figuren, die etliche Pluspunkte beim Betrachter sammeln können.

      Der Härtegrad der Geschichte bewegt sich in einem eher überschaubaren Rahmen, so das im Prinzip eine 16er Freigabe vollkommen ausgereicht hätte, denn durch die höhere Einstufung wird so mancher Betrachter auch bei diesem Punkt mit zu hohen Erwartungen an die ganze Chose herangehen und am Ende eine eher leichte Enttäuschung verspüren, da sich nicht das eventuell erhoffte Blut-Spektakel präsentiert. Die Geschichte an sich spielt sich zu großen Teilen in einem Van ab, mit dem die Räuber versuchen, den Horden von Zombies zu entkommen. Das mag sich im ersten Moment ein wenig langweilig anhören, doch insbesondere in diesen Passagen beinhaltet der Film meiner Meinung nach seine Stärken. Kommt es dort doch zu den meisten witzigen Wortwechseln und diversen grotesken Momenten, so das auch durch den stark eingeschränkten räumlichen Schauplatz nie wirkliche Langeweile aufkommt. Dazu trägt auch der Aspekt bei, das man zwischendurch immer wieder mit diversen Untoten konfrontiert wird die im Clinch mit Menschen zu sehen sind, denn in diesen Momenten ist doch streckenweise eine aberwitzige Situationskomik zu erkennen. Hierbei kommt es selbstverständlich auch immer auf die Erwartungshaltung des jeweiligen Betrachters ab, denn zugegebenermaßen beinhaltet "Gangsters, Guns & Zombies" nicht unbedingt die absoluten Schenkelklopfer, der Humor offenbart sich vielmehr auf eine teils knochentrockene Art und Weise und das wird auf keinen Fall jeden Geschmack treffen.

      Entgegen einiger Meinungen hat mir dieser Film sehr gut gefallen, denn der Regieerstling von Matt Mitchell ist weitaus unterhaltsamer, als manch eine Kritik es eventuell vermuten lässt. Das man hier nicht an die Qualität der ganz großen Zombie Komödien heran kommt finde ich gar nicht einmal so schlimm und habe es ehrlich gesagt auch nicht unbedingt erwartet. Das Werk hat seine starken Momente und beinhaltet sehr wohl etliche witzige Szenen, trägt seinen Humor lediglich nicht so offensichtlich zur Schau, wie man es aus diversen anderen Genre-Vertretern her kennt.


      Fazit:


      Je nach der eigenen Erwartungshaltung kann man bei "Gangsters, Guns & Zombies" sehr wohl auf seine Kosten kommen, denn wenn man sich nicht durch die markigen Werbesprüche in die Irre führen lässt, wird man mit einer netten Komödie belohnt, die allemal eine Sichtung wert ist.


      6,5/10