The Colony - Hell Freezes Over

      The Colony - Hell Freezes Over






      The Colony - Hell Freezes Over
      (The Colony)
      mit Kevin Zegers, Laurence Fishburne, Bill Paxton, Charlotte Sullivan, Dru Viergever, Atticus Dean Mitchell, John Tench, Lisa Berry, Lucius Hoyos, Kimberly-Sue Murray, Michael Mando, Helen Taylor, Romano Orzari
      Regie: Jeff Renfroe
      Drehbuch: Jeff Renfroe / Patrick Tarr / Pascal Trottier
      Kamera: Pierre Gill
      Musik: Jeff Danna
      keine Jugendfreigabe
      Kanada / 2013

      Nach Anbruch einer neuen Eiszeit haben sich die wenigen Überlebenden in kleine Kolonien unter der Erde zurückgezogen. Auch Kolonie 7, angeführt von Briggs kämpft gegen frostige Kälte, Hunger, Isolation und durch fehlendes Tageslicht hervorgerufene Krankheiten an. Als die Vorräte schwinden und der Kontakt zur einzig bekannten anderen Kolonie abbricht, entschließt Briggs sich zu einer gefährlichen Expedition um herauszufinden, was in dieser anderen Kolonie passiert ist. Sein alter Waffenkamerad Mason äußert jedoch Bedenken und will ihn davon abhalten, dass Leben der Gruppe aufs Spiel zu setzen. Wie sich herausstellt aus gutem Grund: ihr Ziel erreichend, entdecken sie eine weitaus unmenschlichere, grausamere Bedrohung als sie sich je hätten vorstellen können…


      Mit "The Colony" präsentiert sich dem geneigten SCI/FI-Horror Fan äußerst gelungene Genrekost, die von der ersten bis zur letzten Minute ein sehr atmosphärisches Szenario zeigt, das vor allem in der zweiten Filmhälfte auch einen sehenswerten Härtegrad beinhaltet. Bis es jedoch soweit ist wird man hauptsächlich mit einer äußerst beklemmenden Grundstimmung konfrontiert, denn der Schauplatz der unterirdischen Kolonie 7 und die Tatsache, das nur wenige Menschen in der neuen Eiszeit überlebt haben, verursacht beim Zuschauer schon ein wenig Unbehagen, das sich mit zunehmender Laufzeit immer weiter verstärken soll. Regisseur Jeff Renfroe kann in seiner Geschichte auf einen sehr ansehnlichen Cast zurückgreifen, so sind beispielsweise mit Laurence Fishburne und Bill Paxton 2 äußerst bekannte Darsteller am Werk, doch die eigentliche Hauptfigur Sam wird durch den jungen Kevin Zegers gespielt, der eine gute Performance an den Tag legt und zudem auch noch etliche Symphatiewerte für sich verbuchen kann. Ganz generell werden die für die Geschichte wichtigen Figuren recht schnell eingeführt, wobei man allerdings keine besonders tiefgehenden Beleuchtungen erwarten sollte. Auch die Hintergründe für die neue Eiszeit werden nicht weiter ausgeführt, so das sich die Story hauptsächlich mit der gegenwärtigen Situation befasst. Manch einem mag die Einführung in die Story ein wenig zu lang und etwas behäbig vorkommen, denn in den ersten gut 40 Minuten passiert nicht wirklich viel, doch meiner persönlichen Meinung nach ist dieser dramaturgische Spannungsaufbau sogar als äußerst gelungen anzusehen, vermittelt er einem doch nahezu das perfekte Feeling, um sich in das Szenario hineinzuversetzen.

      Im Grunde genommen beinhaltet der Film etliche Anlehnungen an diverse andere Filme, so präsentiert sich eine gelungener Mix aus "The Thing", "30 Day of Night" und zum Ende hin sogar ein wenig "28 Days Later", was insgesamt gesehen für ein absolut erstklassiges Gesamtpaket sorgt, an dem man seine helle Freude hat. Während die Story zu Beginn in erster Linie von ihrer gelungenen Atmosphäre zehrt, schlagen die Ereignisse ab einem gewissen Zeitpunkt eine andere Richtung ein, denn mit dem Eintreffen des 3-Mann Hilfstrupps in Kolonie 5 vermehren sich die bedrohlichen Momente und man wartet gespannt darauf, wer für das dort veranstaltete Blutbad verantwortlich zeichnet. Die Lösung des Rätsels bietet dann absolut nichts Neues, sorgt aber auf jeden Fall dafür, das sich nun eine gelungene Temposteigerung erkennen lässt und die lang erwartete Action Einzug in das Geschehen hält. Es entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit ein gnadenloser Überlebenskampf und auch die Existenz von Kolonie 7 wird in der Folge bedroht, was für sehenswerte Kämpfe-und blutige Action-Passagen sorgt.

      Zwar gestalten sich die Ereignisse durchaus vorhersehbar, was aber in keinster Weise das Szenario beeinträchtigt, denn die Kombination von altbewährten Zutaten kann als extrem gelungen angesehen werden. So offenbart sich dann im Prinzip ein Film mit zwei unterschiedlichen Filmhälften, wobei alle beide ihren Reiz haben. Im ersten Teil hauptsächlich in atmosphärischer Hinsicht mehr als nur überzeugend, werden der ganzen Chose danach auch die nötigen Mittel verliehen, um die Geschichte mit der nötigen Intensität zu versehen, die sich ganz zwangsläufig auch auf den Betrachter überträgt. Und auch wenn hier bei etlichen anderen Filmen abgekupfert wurde, so hat man dies doch auf eine gute Art und Weise getan, denn das dadurch gewonnene Gesamtbild präsentiert ein Gesamtpaket, das im Prinzip keinerlei Wünsche offen lässt. Natürlich wird manch einer das auch anders sehen und sich eventuell über mangelnde Innovation beklagen, doch mir persönlich hat dieser Genre-Flick wirklich ausnehmend gut gefallen und einen durchaus bleibenden Eindruck hinterlassen. Zudem wird auch einmal mehr der Aspekt in den Vordergrund gerückt, das der größte Feind des Menschen doch er selbst ist, denn diese Komponente wird mehr als einmal eindrucksvoll in den Vordergrund gerückt, was selbstverständlich auch durch die gegebene Situation forciert wird, in der sich Menschlichkeit und der eigene Überlebenswille nicht immer miteinander vereinbaren lassen. Besonders gut lässt sich das an den von Laurence Fishburne und Bill Paxton dargestellten Figuren beobachten, die doch in charakterlicher Hinsicht vollkommen verschieden sind.

      Letztendlich ist "The Colony" ein absolut sehenswerter Mix aus Science/Fiction-und Horrorfilm, der sich gewisser Anleihen von anderen Filmen bedient und dennoch auch als eigenständiges Werk überzeugen kann. Eine dichte-und sehr beklemmende Grundstimmung, solides Schauspiel, viel Spannung und sehenswerte Action sorgen für ein rundum sorglos Paket, das definitiv kurzweilige Unterhaltung bietet. Freunde von "The Thing" oder "30 Days of Night" sollten auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen und mit einem Szenario bedient werden, das 82 Minuten absolute Kurzweil verbreitet und gleichzeitig auch die unterschiedliche Natur des Menschen in den Vordergrund stellt, was einen selbst teilweise durchaus nachdenklich stimmen kann.


      Fazit:


      Im Prinzip bietet das Werk von Jeff Renfroe nichts was man nicht in dieser oder zumindest ähnlicher Form schon einmal gesehen hätte und dennoch zieht "The Colony" den Zuschauer ganz automatisch in seinen Bann. Das postapokalyptische Szenario erscheint dabei erschreckend trostlos-und glaubwürdig, was für ein Gefühl extremster Beklemmung beim Betrachter sorgt. Freunde dieser Filmart sollten hier unbedingt zugreifen, denn eine Sichtung das Filmes erscheint allemal äußerst lohnenswert.


      8/10