Insel des Schreckens

      Insel des Schreckens






      Insel des Schreckens
      (Island of Terror)
      mit Peter Cushing, Edward Judd, Carole Gray, Eddie Byrne, Sam Kydd, Niall MacGinnis, James Caffrey, Liam Gaffney, Roger Heathcote, Keith Bell, Margaret Lacey, Shay Gorman, Peter Forbes-Robertson
      Regie: Terence Fisher
      Drehbuch: Edward Mann / Al Ramsen
      Kamera: Reginald H. Wyer
      Musik: Malcolm Lockyer
      FSK 16
      Großbritannien / 1966

      Eine mysteriöse Todesserie versetzt die Bewohner einer kleinen britischen Insel in Angst und Schrecken. Die Leichen sind nicht nur schrecklich entstellt, sondern auch völlig ohne Knochen. Ein Team von drei Wissenschaftlern versucht die Ursache zu erforschen und stößt dabei auf ein Labor, in dem Forschungsarbeiten für ein Mittel gegen Krebs durchgeführt wurden. Bei der Besichtigung des Labors überkommt ihnen eine grausame Vorahnung: Hier wurden monströse Kreaturen gezüchtet. Schnell versuche sie die Inselbewohner in Sicherheit zu bringen. Doch die Kreaturen vermehren sich rasant...


      Terence Fisher war wohl unumstritten der bekannteste Regisseur der britischen Hammer-Studios und hat so manchen echten Klassiker des Horrorfilms auf den Weg gebracht. Auch der vorliegende "Insel des Schreckens" entstand unter seiner Regie und obwohl das Werk wohl nicht über den Bekanntheitsgrad eines "Frankensteins Fluch" oder "Dracula" verfügt, kann man den Film getrost als herrlichen Klassiker bezeichnen. Fisher erzählt einmal mehr eine wunderbar kreative Geschichte, die stellenweise schon einen leichten SCI/FI Einschlag erkennen lässt, der sich nahezu perfekt mit den typischen Horror-Elementen kombiniert und so eine exzellente Mixtur ergibt. Aus heutiger Sicht mag das Geschehen zwar alles andere als sonderlich gruselig erscheinen, doch erliegt der Zuschauer auch in diesem Fall dem handelsüblichen Charme, den im Prinzip alle Werke der britischen Film-Studios beinhalten.

      Als Zugpferd ist in einer der Hauptrollen Hammer-Ikone Peter Cushing zu sehen, der wie eigentlich immer sehr souverän und spielfreudig agiert. Ihm zur Seite steht aber auch eine Darsteller-Regie, die dem Betrachter keinerlei Grund zur Beanstandung liefert, denn sämtliche Akteure können mit äußerst gutem Schauspiel aufwarten. Das dieses stellenweise ein wenig theatralisch erscheint ist dabei keine sonderliche Überraschung, denn dieses Merkmal kennt man ja gewöhnlich aus den Filmen der damaligen Zeit, so das es sich ganz einfach um einen Aspekt handelt, der fast schon automatisch dazugehört und keinesfalls als negative Kritik ausgelegt werden sollte. Ist man ansonsten von Hammer fast ausschließlich reine Horror-Filme gewohnt, so mischt sich dieses Mal halt auch eine leichte Note des Science Fiction Filmes bei, die dem Ganzen aber extrem gut zu Gesicht steht. In den Vordergrund rückt diese hauptsächlich durch die putzigen Monster, die hier durch Experimente eines Wissenschaftlers entstanden sind und für die ominöse Mord-Serie verantwortlich zeichnen.

      Die Darstellung der Kreaturen ist nach heutigen Maßstäben schon äußerst niedlich und verursacht vielmehr ein Schmunzeln als eine Gänsehaut beim Zuschauer, doch tragen die possierlichen Viecher durchaus zum gelungenen Spannungsaufbau der Geschehnisse bei. Auf Härte oder blutige Szenen braucht man in diesem Fall selbstverständlich nicht zu warten, dafür erzeugt die Geschichte durch den Einsatz der einfachsten Mittel eine wunderbare Atmosphäre, die in einigen Passagen auch durchaus eine gewisse Bedrohlichkeit erkennen lässt. Hierzu trägt auch die herrliche Geräusch-Kulisse und der passende Score bei, denn die langsam immer stärker anschwellende Hintergrundmusik führt einen zwangsläufig zu den Höhepunkten der Ereignisse, in denen sich dann auch die aufgestaute Spannung entlädt. Dies alles geschieht in einem Tempo, das zwar keinesfalls als rasant bezeichnet werden kann, aber es kommt andererseits auch zu keiner Zeit zu irgendwelchen langatmigen Passagen, die das Seh-Vergnügen beeinträchtigen könnten.

      "Insel des Schreckens" ist meiner persönlichen Meinung nach ein absolut sehenswerter Klassiker, der sämtliche Stilmittel der Hammer-Studios beinhaltet und von Terence Fisher grandios in Szene gesetzt wurde. Man erkennt die Handschrift des bekannten Regisseurs sofort und weiß dabei ganz genau, das man sich von der ersten Minute an auf ein tolles Film-Erlebnis einstellen kann, das einen durchgehend bestens und kurzweilig unterhält. Und auch wenn in vorliegendem Fall wohl nicht der hohe Bekanntheitsgrad einiger anderer Hammer-Filme vorhanden ist, so sollte man sich diese gelungene Kombination aus Horror-und SCI/FI auf keinen Fall entgehen lassen. Um hier ganz auf seine Kosten zu kommen, sollte man allerdings eine Vorliebe für die "alten Schinken" haben, denn aus der heutigen Sichtweise wirkt das Szenario selbstverständlich etwas antiquiert, was ich persönlich jedoch eher als Kompliment ansehe.


      Fazit:


      Nostalgiker und Fans der britischen Film-Studios kommen hier voll auf ihre Kosten und werden mit einer wunderbar atmosphärischen Geschichte konfrontiert. Terence Fisher hat hier einmal mehr sein untrügliches Gespür für den Geschmack der damaligen Zeit unter Beweis gestellt und somit einen Klassiker geschaffen, der auch in der heutigen Zeit nichts von seinem Charme verloren hat.


      8,5/10