Afterparty - Feiern bis der Tod kommt

      Afterparty - Feiern bis der Tod kommt






      Afterparty - Feiern bis der Tod kommt
      (Afterparty)
      mit Úrsula Corberó, Lucho Fernández, Alicia Sanz, Rocío León, David Seijo, Andrea Dueso, Ana Caldas, Fernando Lueches, Juan Blanco, Eva Ugarte
      Regie: Miguel Larraya
      Drehbuch: Miguel Larraya / Fernando Sancristóbal Zurita
      Kamera: Pablo Rosso
      Musik: Lucas Vidal
      keine Jugendfreigabe
      Spanien / 2013

      Der attraktive Carlos ist Star einer eigenen TV-Mysteryserie und als solcher ein gefragter Mann bei jungen Frauen in und außerhalb der Branche. Als er gerade mit seiner Freundin Schluss gemacht hat und vor beruflichen Veränderungen steht, wird er eines Abends auf eine rauschende Party eingeladen. Am nächsten Tag ist das Haus hermetisch abgeriegelt, und Carlos steckt allein darin mit jenen vier Frauen, mit denen er die Nacht verbrachte. Nicht ganz allein, wie sich heraus stellt, denn auch ein maskierter Mörder macht das Gebäude unsicher.


      Spanien hat sich längst als eines der besten Filmländer in Europa etabliert und insbesondere im Horror-Bereich so manch beeindruckenden Vertreter heraus gebracht. Das hier vorliegende Regie-Debüt von Miguel Larraya kann man nun nicht unbedingt in diese Kategorie einordnen, denn dafür hat "Afterparty" dann doch zu viele offensichtliche Mankos und kann nicht gänzlich überzeugen. Dabei ist die Geschichte zwar einigermaßen spannend gestaltet, leidet aber letztendlich trotz eingebautem Plot-Twist unter einer gewissen Vorhersehbarkeit der Ereignisse, was den teilweise gelungenen Spannungsaufbau doch erheblich schmälert. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der umschwärmte Serien-Star Capi, der sich kaum vor den Avancen der Frauenwelt retten kann, aber gerade durch diesen Umstand in eine äußerst brenzlige Situation gerät, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt.

      Was sich hier anscheinend wie ein typischer Slasher aufbaut, erhält im Laufe der Zeit eine ziemliche Richtungsänderung, die sämtliche Ereignisse in einem vollkommen anderen Licht erscheinen lassen. Und obwohl der bevorstehende Twist einerseits eine nette Abwechslung darstellt, so ist er keinesfalls nicht vorherzusehen, sondern erscheint aufgrund diverser Informationen sogar recht nachvollziehbar und logisch. Das Problem des Filmes ist vielmehr die Umsetzung der recht guten Ansätze, denn Miguel Larraya ist es leider nicht gelungen, seine Geschichte mit einer wirklich bedrohlichen Grundstimmung zu versehen, zu keiner Zeit ist ein echter Funke zu erkennen, der eventuell auf den Zuschauer überspringen könnte. Hinzu kommt auch noch erschwerend der Aspekt hinzu, das man durch die Bank mit absolut unsympathischen Charakteren zu tun bekommt, so das einem deren Schicksal auch nicht sonderlich am Herzen liegt.

      Eher teilnahmslos verfolgt man so das Szenario, das auch im Bezug auf die Härte nicht sonderlich viel zu bieten hat. Wer aufgrund der Alterseinstufung ein derbes-und blutiges Spektakel erwartet, sollte diese Hoffnung schon vor der Sichtung des Filmes begraben. Bis auf wenige Blutstropfen bekommt man nämlich in dieser Beziehung überhaupt nichts geboten, so das man "Afterparty" auch an dieser Stelle irgendwie aufwerten könnte. Und so ergibt sich im Prinzip eine Produktion, die man sich bestimmt einmal anschauen kann, denn so schlecht wie manche Kritik es vermuten lässt ist der film dann doch nicht geraten. Höhere Ansprüche sollte man aber definitiv nicht haben, denn weder inhaltlich noch Härte-mäßig bekommt man sonderlich viel Substanz geboten, was sich auch in der geringen Laufzeit von gerade einmal knapp 75 Minuten erkennen lässt. Selbst bei dieser Spielzeit ist das Szenario nicht ganz frei von kleineren ÖLängen, die eher schwerlich zu übersehen sind.

      Letztendlich kommt man maximal zu einem durchschnittlichen Eindruck, was man meiner Meinung nach durchaus hätte vermeiden können. "Afterparty" beinhaltet nämlich durchaus Potential, das aber leider noch nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft wurde. Übrig bleibt ein spanischer Genre-Beitrag, der höchstens zu einer einmaligen Sichtung einlädt und ansonsten keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlässt.


      Fazit:


      Man hat sicherlich schon bessere Regie-Erstlinge zu Gesicht bekommen, aber auch hier kommt man zumindest streckenweise auf seine Kosten. Beinhaltet der Film doch einige starke Momente, wobei die offensichtlichen Defizite aber dennoch in der Mehrzahl vorhanden sind. Dennoch wird auch diese Produktion ihre Zielgruppe finden und manch einer wird das Szenario eventuell sogar überdurchschnittlich bewerten.


      5/10