Clownhouse






      Clownhouse
      (Clownhouse)
      mit Nathan Forrest Winters, Brian McHugh, Sam Rockwell, Michael Jerome West, Byron Weible, David C. Reinecker, Timothy Enos, Frank Diamanti, Karl-Heinz Teuber, Viletta Skillman, Gloria Belsky, Tom Mottram
      Regie: Victor Salva
      Drehbuch: Victor Salva
      Kamera: Robin Mortarotti
      Musik: Michael Becker / Thomas Richardson
      ungeprüft
      USA / 1988

      Es ist wenige Tage vor Halloween, der Nacht der Geister und Maskierten. Wie die meisten ihrer Freunde, wollen auch Geoff und Randy Collins den Wanderzirkus sehen, der in diesen Tagen in der Stadt gastiert. Casey, der Jüngste der drei Brüder, wird indes von Horror-Visionen geschüttelt. Panisch warnt er Geoff und Randy vor dem Zirkus und insbesondere vor den Clowns. Es dauert nicht lange, da werden Caseys scheinbar kindliche Prophezeihungen von der grausigen Wirklichkeit eingeholt...


      Das es genügend Kinder gibt die Angst vor den eigentlich lustigen Clowns aus dem Zirkus haben dürfte allgemein bekannt sein, denn für so manchen jungen Menschen stellen die witzigen Gesellen vielmehr eine Bedrohung dar. Nicht anders verhält es sich in vorliegender Geschichte, denn Casey, der jüngste von 3 vollkommen unterschiedlichen Brüdern hat sogar panische Angst vor den grell geschminkten Spaßmachern. Dieser Angst nimmt sich Regisseur Victor Salva (Jeepers Creepers 1 & 2) an und hat daraus ein recht interessantes Szenario gebastelt, an das man jedoch nicht mit zu hohen Erwartungen herangehen sollte. Und diese könnten durch die vollkommen überzogene Alterseinstufung auf jeden Fall entstehen, wird dem Zuschauer doch suggeriert, das es sich wahrscheinlich um eine ziemlich harte-und blutige Sache handeln könnte, was sich letztendlich aber als absoluter Trugschluss herausstellen soll. Ich meine das keineswegs als negative Kritik, denn insbesondere in atmosphärischer Hinsicht offenbart sich ein durchgehend dichtes-und gruseliges Szenario, das jedoch mit einer 16er Freigabe immer noch bestens bedient wäre, da es im Bezug auf den Härtegrad überhaupt nichts zu vermelden gibt.

      Und so muss man sich dann mit einer wunderbaren Grundstimmung und einem in allen Belangen gelungenem Spannungsaufbau zufrieden geben, denn in diesen beiden Dingen sind definitiv die tragenden Säulen dieses Werkes zu finden, das im Prinzip weder innovativ noch besonders überraschend daher kommt. Meiner persönlichen Meinung nach ist das aber vollkommen ausreichend für gut 75 Minuten Netto-Spielzeit, denn für mehr Laufzeit ist das Geschehen nicht ausgelegt. Inhaltliche Tiefe oder sensationell viel Substanz sollte man dabei nicht erwarten, die Ereignisse drehen sich einzig und allein um die Ängste des jungen Casey und dessen Verhältnis zu seinen beiden Brüdern, von denen Randy der Älteste ist und sich immer wieder über die Panik seines kleinen Bruders amüsiert. Es ist im Prinzip schon recht erstaunlich, das Salva aus diesem bisschen Inhalt eine doch spannende Geschichte geformt hat, in der jedoch der Terror erst am Ende des Filmes zum tragen kommt. Drei aus einer Heilanstalt ausgebrochene Psychophaten in Clowns-Kostümen werden dabei zum Schrecken für das Brüder-Trio, doch bis es erst einmal soweit kommt, ist schon gut eine Stunde des Szenarios vorbei. Dennoch gestaltet sich das Ganze bis dahin keinesfalls uninteressant, denn mehr als nur einmal sind die Wahnsinnigen den Kindern so nahe, das man fast ihren Atem im Nacken verspüren kann.

      Salva versteht es sogar ziemlich geschickt, dem Zuschauer immer wieder die Hoffnung zu verleihen, das der wahre Terror nun endlich beginnt, um dann doch wieder ein wenig den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Manch einen mag das eventuell stören, ich selbst sehe darin aber viel eher die hohe Kunst, den von Haus aus schon gelungenen Spannungsbogen immer weiter ansteigen zu lassen, bis es dann in den letzten Minuten zu einer endgültigen Entladung des Ganzen kommt. So bleiben die Ereignisse bis zum Ende jederzeit interessant, wobei der Showdown aber nicht ganz frei von diversen Logiklöchern daher kommt. Hauptsächlich bezieht sich das auf die Anzahl der Peiniger, von denen zwei auf einmal nicht mehr zu sehen sind, andererseits erscheint es streckenweise doch recht unglaubwürdig, das drei erwachsene Männer nicht mit den halbwüchsigen Kindern fertig werden. Wie dem aber auch sei, das ändert nichts am Unterhaltungswert dieser kleinen aber recht feinen Produktion, die ein auf jeden Fall sehenswertes Film-Erlebnis darstellt.

      "Clownhouse" ist wahrlich kein Genre-Kracher, bietet aber sehr solide Genrekost, die ihre Stärken ganz eindeutig in einer exzellenten Grundstimmung hat, ansonsten aber keine erwähnenswerten Höhepunkte bietet. Die manchmal fehlende Logik und das vollkommene Fehlen jeglicher Härte kann man dabei durchaus akzeptieren, da sich ansonsten ein herrlich gruseliges Geschehen offenbart. Wenn man sich damit zufrieden geben kann, sollte man auf jeden Fall einen Blick riskieren, denn "Clownhouse" ist auch ohne Blut und Härte ein ansehnlicher Horrorfilm.


      Fazit:


      Auch wenn hier sicherlich kein Highlight vorliegt, hat mir der Film eigentlich sehr gut gefallen. Es muss nicht immer die derbe Genrekost sein, denn manchmal reicht auch eine gelungene Atmosphäre vollkommen aus, um den Zuschauer bestens zu unterhalten.


      6,5/10