Deep in the Woods

      Deep in the Woods




      Story:
      Für Sophie, Vincent und ihre drei Freunde ist die Einladung auf das abgelegene Schloss von Baron Axel de Fersen eine willkommene Abwechslung. Nicolas, der Enkel des Barons, hat Geburtstag und als Überraschung soll die junge Schauspielertruppe das Märchen "Rotkäppchen und der böse Wolf" aufführen. Doch schon bald nach ihrer Ankunft schlägt die ausgelassene Stimmung um. Der Baron wird nach dem ersten freundlichen Kennenlernen seltsam aggressiv. Und dann, spät abends, ist eines der Mädchen plötzlich spurlos verschwunden. Panik und blankes Entsetzen befällt die anderen, als sie in ihrem Zimmer eine riesige Blutlache entdecken. Eine Flucht kommt nicht in Frage, denn der Wald rings um das Schloss ist finster und undurchdringlich. Und so beginnt für alle eine lange, alptraumhafte Nacht...

      Re: Deep in the Woods

      Lass uns im Wald spazieren gehen. Solange wir den Wolf nicht sehen. Wehe, wenn der Wolf erst da. Frisst er uns mit Haut und Haar. (Filmzitat)
      So wie das Rotkäppchen Märchen läuft dieser Film zwar nicht ab, einen typischen Slasherfilm gilt es hier aber auch nicht unbedingt zu erwarten.
      Zu den Teenagern gesellen sich hier auch 2 miteinander verkehrende Lesben, dabei verzichtet man allerdings auf viel Geknutsche oder Sex, auch allgemein wirken diese Teenager nicht wie flippige amerikanische B-Movie Darsteller, sondern könnten glatt aus einer Soap der Marke "GZSZ" stammen, anhand ihrer Emotionslosigkeit und dem Tristessen und blassen auftreten dieser.
      Der Schlossherr wird gespielt von François Berléand (später bei den "Transporter" Filmen zu sehen), jener ein paar Ähnlichkeiten mit Robert Englund vorweist, aber an dessen Schauspieltalent nicht heranreicht. Der Oberreißer ist aber der Polizist, welcher derart benebelt dreinschaut und auch völlig desolat in Aktion drehten wird, dass man seine Rolle keinesfalls abnehmen kann, dessen Auftritte dienen zumindest der unfreiwilligen Belustigung, da er eher wie ein perverser Spanner wirkt. Zumeist ist solch eine Besetzung doch der Tot jedes Slasherfilmes, wenn man keine Sympathie zu den Protagonisten aufbauen kann oder man ihnen Aufgrund ihrer Überdrehtheit ein schnelles Ableben wünscht, somit ist diese Besetzung einen auch völlig egal.
      Eigentlich doch irgend wo schade, denn das Konzept hätte durchaus noch greifen können, denn die Kulisse in einem abgelegenen Schloss ist durchaus ansprechend gross und gruselig gehalten, wo die Kamera sehr experimentell eingesetzt wird und Schattenspiele sich gut anschließen. Bei dem auftauchenden Wald des Nächten, kommt eine bedrohliche Stimmung auf, da dieser sehr dicht bewachsen ist und wenig grünt, aber sehr tot wirkt, was recht beeindruckend und schaudernd erscheint. Die Wolfsmaske des Mörders wurde auch ganz ansprechend gewählt. Die orchestrale Sounduntermalung passt ganz gut.
      Etwas zu kritisieren habe ich noch, dass etwas mehr Tempo hätte gemacht werden können, wo nach der gut ausschauenden im Detail genauen Anfangswürgeszene gut 45 Minuten Blutleere vergehen, aber Langeweile sollte sich nicht gross breit machen, außer man konzentriert sich statt auf Kulisse oder den Schlossbewohnern stark auf die Teendarsteller, dann ist ein Einschlafen bei deren Aktionen möglich. Zudem werden begonnene Aktionen nicht zu Ende erzählt, wie ein anschwulender Graf, wo der Teen dem scheinbar nicht abgeneigt ist oder der Junge, jener sich meines Erachtens nicht zu Erklären, eine Gabel in die Hand sticht, ohne dabei aufzuheulen.
      Die Auflösung des Mannes hinter der Maske fand ich doch überraschend, vielleicht weil es auch zu offensichtlich war, rechnet man zumindest nicht mehr damit.
      Zu guter letzt darf man durchaus parallelen zu den beiden Soap-Slasherfilmen der Marke "School's Out" ziehen. Diese deutsche Produktion hatte solche Genre-Filme zwar nicht drauf, aber ganz durchgefallen sind diese bei mir halt auch nicht, es gibt viele schlechtere Werke, wer mal Soap Darsteller in wesendlich interessanteren Filmen sehen will, als was üblich im TV präsentiert wird, wo man sich hier zumindest ordentlich gruseln darf, der kann durchaus mal einen Blick riskieren, besser als die Höhepunkte aus Buffy und dem "Prom Night - Remake" allemal, für den eingefleischten Genrefan ist der Film allerdings zu wenig.
      Das hübsches DVD Cover Design sticht hervor, sowie das schicke DVD Menü, dies sollte man noch erwähnen. Den auf der DVD befindlichen Soap-Kurzfilm "Ebene 9" sollte man noch ignorieren.

      5/10