Inhalt:
Als Mike erfährt, dass sein Vater an schwerer Demenz leidet, zieht er zusammen mit seiner Frau zurück in sein Elternhaus. Obwohl er sein gesamtes Leben lang ein ziemlich angespanntes Verhältnis zu seinem brutalen Vater hatte, lässt er sich darauf ein, seine Mutter bei der Pflege des immer hilfloser werdenden Mannes zu unterstützen. Dann der Schock: Mike hat offensichtlich die Krankheit seines Vaters geerbt und weist bereits eindeutig ähnliche Symptome wie etwa starken Gedächtnisverlust auf. Doch so hilflos und in einer ewigen Abwärtsspirale möchte er nicht mehr weiter leben. Er schließt sich daher einer mysteriösen Gemeinschaft an, deren Mitglieder sich gegenseitig Sterbehilfe leisten – freiwillig und genau in der Art und Weise, die vom Betroffenen gewünscht ist. Das Ganze gerät jedoch bald außer Kontrolle – nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch die Polizei und sein eigener Vater beginnen, ihn töten zu wollen. Oder sind das nur durch die Krankheit ausgelöste Halluzinationen?
Du musst töten um zu sterben. Dieser Satz bekommt erst so richtig eine Bedeutung, nachdem man sich den Film angeschaut hat. Das hängt natürlich mit dieser mysteriösen Gemeinschaft zusammen, denn erst wenn man jemanden bei seinem Kampf „erlöst“, so kann derjenige auch auf Erlösung hoffen. Ist das aber auch die letzte Entscheidung? Wenn man unter einer starken Demenz leidet und man nicht mehr so leben kann, wie man es gerne hätte, dann kann man die Menschen verstehen, die nicht mehr leben möchten, aber viele schaffen es nicht sich selbst das Leben zu nehmen. Was also tun?
Die Idee ist gar nicht mal so weit hergeholt. Leider gibt es immer mehr Menschen, die an dieser Krankheit erkranken und daran sterben. Doch den Zeitpunkt kann man sich leider nicht aussuchen, es sei denn, man greift selbst in die Geschehnisse ein. Am seinem Vater sieht Mike, was auf ihn zukommen wird. Da er die Krankheit geerbt hat und es bei ihm gesundheitlich viel schneller bergab geht, so gibt es für ihn bald nur noch eine Entscheidung….
The Chain ist sehr interessant konzipiert. Man schafft es immer wieder Passagen zu machen, bei dem man nicht weiß, ob es sich nun um Realität, oder doch nur eine Halluzination handelt. Das ganze begleitet einem den ganzen Film, was auf der einen Seite ganz nett ist, weil es eben nicht vorhersehbar ist, auf der anderen Seite aber weiß man nicht, woran man überhaupt ist und was man überhaupt denken mag. Es ist sicherlich kein Film für zwischendurch, man sollte schon aufpassen und ihn aufmerksam schauen. Die Thematik wird sicherlich auch nicht jedermann ansprechen, aber wenn man sich darauf einlässt, dann kann es einem schon gut unterhalten.
6 / 10