Geisterjäger John Sinclair – Die Dämonenhochzeit
(Geisterjäger John Sinclair – Die Dämonenhochzeit)
mit Florian Fitz, Jophi Ries, Tabea Tiesler, Constanze Pröbster, Thierry van Werveke, Utz Krause, Nicole Belstler-Boettcher, Katja Giammona, Ania Rudy, Holger Petzold, Anja Beatrice Kaul, H.P. Kind, Henrik Helge, George Inci, Peter Fitz
Regie: Klaus Knoesel
Drehbuch: Christoph Gottwald
Kamera: Ekkehart Pollack
Musik: Tom Dokoupil / Detlef Schmitz
FSK 12
Deutschland / 1997
Die Dämonenhochzeit: Der Londoner Geisterjäger John Sinclair untersucht den mysteriösen Tod dreier deutscher Frauen in der näheren Umgebung von Köln, die alle eine Gemeinsamkeit zu haben scheinen. Eine erste Spur führt ihn in das Kölner Völkerkundemuseum, wo der Bibliothekar Viktor Gonsior Voodoo-Experimente durchführt. Gonsior ist die Schlüsselfigur zu einem satanischen Komplott, bei dem ein mächtiger Dämon namens „Der schwarze Tod“ die „Fürstin der Finsternis“ wiedererwecken will, um mit ihr die Weltherrschaft anzutreten. Unterstützt wird John von Bill Conolly und Will Mallmann. Die Dämonenhochzeit soll im Kölner Dom stattfinden …
Geisterjäger John Sinclair ist wohl eine der mit Abstand bekanntesten Figuren von etlichen Heftroman-Serien, die insbesondere in den 70er-und 80er Jahren ihre absoluten Höhepunkte hatten. Nachdem der britische Inspector so ziemlich als Einziger das große Seriensterben überlebt hat und seine Abenteuer immer noch eine große Fangemeinde begeistern, wurden ihm 1997 mit vorliegendem Film auch filmische Ehren zu teil. „Die Dämonenhochzeit“ kann man durchaus als Testballon für die 3 Jahre später folgende TV-Serie ansehen, wollten die Macher doch testen, wie eine Realverfilmung mit dem Romanhelden auf den Zuschauer wirken würde. Das vorliegende Endergebnis mutet nun allerdings nicht dazu an, in überschwengliche Lobeshymnen auszubrechen, entpuppt sich die geschichte doch als eher laues Fernseh-Filmchen, das von der Qualität her im Bereich einer Dayly-Soap anzusiedeln ist.
Wer nun einen ernsthaften Horrorfilm erwarten sollte, der muss diese Hoffnung doch ziemlich schnell zu Grabe tragen, bekommt man vielmehr eine Mischung aus Fantasy-und Trash geboten, in der dezente Anleihen aus dem Horror-Genre zu erkennen sind. Dabei sollte man anmerken, das der Trashgehalt des Filmes wohl eher ungewollt entstanden ist, doch die Inszenierung bietet so viele unfreiwillig komisch erscheinende Passagen, das man sich das Lachen teilweise einfach nicht verkneifen kann. Dazu tragen in erster Linie die doch sehr unbekannten Darsteller bei, deren Schauspiel streckenweise extrem hölzern und ungelenk wirkt, hinzu kommen die äusserst künstlichen und aufgesetzten Dialoge, die schon sehr stark an die Anfangszeiten von GZSZ erinnern und somit auch für ein gewisses Maß an Belustigung sorgen. Ein weiteres und ziemlich offensichtliches Manko sind ganz sicher auch die äusserst schlechten und billigen Effekte, bei denen man das Gefühl nicht verwerfen kann, das sie am heimischen PC gemacht wurden. Allerdings passen sie nahezu perfekt in das doch sehr trashige Gesamtbild, das man von dieser Produktion gewinnt.
Das größte Problem jedoch ist die mangelnde Spannung, denn obwohl die Macher sichtlich bemüht waren, hier einen konstanten Spannungsbogen und eine gruselige Grundstimmung entstehen zu lassen, muss man diesen Versuch eher als gescheitert ansehen, was aber in erster Linie auch darin begründet liegt, das man diese filmische Umsetzung einfach nicht richtig ernst nehmen kann. Auch der Versuch, durch eine bedrohlich anschwellende musikalische Untermalung ein gewisses Horror-Feeling aufkommen zu lassen gelingt nicht wirklich, da im gleichen Atemzug die Protagonisten des Geschehens wieder mit stellenweise fast schon absurden Dialogen oder Handlungsweisen jegliche eventuell aufkommende Ernsthaftigkeit im Keim ersticken.
Und dennoch bin ich mir sicher, das gerade Fans der Roman-Serie auch bei dieser unterdurchschnittlichen verfilmung auf ihre Kosten kommen werden, da einerseits schon ein gewisser Unterhaltungswert vorliegt und andererseits eine günstige Veröffentlichung vorliegt, die den Film zudem auch noch als Hörbuch beinhaltet. Man sollte lediglich keine zu großen Erwartungen in den Film setzen, denn diese können ganz sicher nicht erfüllt werden. Insgesamt gesehen wird die DVD wohl hauptsächlich die wahren Sinclair-fans ansprechen und von diesen gibt es ja bekanntlicherweise nicht gerade Wenige.
Fazit:
„Die Dämonenhochzeit“ ist sicherlich kein filmisches Erlebnis, das höheren Ansprüchen genügen kann, bietet aber insbesondere durch seine unfreiwillige Komik immerhin einen gewissen Unterhaltungswert. Für echte Horror-Fans dürfte der Film wohl eher eine Enttäuschung darstellen, wohingegen Fans des Geisterjägers an einer Anschaffung sicher nicht vorbeikommen.
Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo
Bild: 1,33:1
Laufzeit: Film 90 Minuten, Hörbuch 112 Minuten
Extras: Hörbuch
3/10