
Originaltitel: La Bête
Herstellung: Frankreich 1975
Regie: Walerian Borowczyk
Darsteller: Sirpa Lane, Lisbeth Hummel, Elisabeth Kaza
Laufzeit: 94 Minuten
Freigabe: FSK 18
Inhalt :
Um den finanziellen Ruin der Adelsfamilie abzuwenden, der nun nach jahrelanger Misswirtschaft droht, sieht Marquis Pierre de l’Esperance nur noch einen Ausweg: sein Sohn Mathurin und Lucy Broadhurst, amerikanische Millionenerbin eines großen Familienunternehmens, müssen unbedingt heiraten so schnell es geht. Die Weichen sind schon lange gestellt, denn die beiden Väter waren gute Freunde und so wurde die Hochzeit der Kinder schon längst beschlossen. Der Onkel des Marquis zeigt sich von der geplanten Hochzeit allerdings wenig begeistert. Ein alter Familienfluch besagt, dass eine Heirat Mathurins Tod bedeutet.
Als Lucy und ihre Tante auf dem Schloss eintreffen, sind die Vorbereitungen aber bereits in vollem Gange. Bei ihrem Streifzug durch das Anwesen ist Lucy fasziniert von einem Gemälde Romildas, einer Urahnin der Familie, und findet in einem alten Buch die Zeichnung einer schrecklichen Bestie, mit der Notiz am Rand: „Ich bin ihm begegnet, und ich habe mit ihm gekämpft.“. In der darauf folgenden Nacht träumt sie von dieser Begegnung. Doch was als Albtraum beginnt verwandelt sich plötzlich in pure Lust – animalisch, exzessiv, grenzenlos… Schweißgebadet erwacht sie. War alles nur ein Traum?
SplatGore´s Meinung :
Nach 24 Jahren auf dem Index hat es das Kultlabel Bildstörung nun endlich ungeschnitten auf DVD heraus gebracht. Das der Film so lange auf dem Index war, hat mit der Freizügigkeit des Filmes zu tun und das es doch stellenweise sehr provokant zugeht. Gleich zu Anfang bekommt man zu sehen, wie sich Pferde am paaren sind und das mit draufgehaltener Kamera. Ob man das ganze so sehen will ist mal dahin gestellt. Mit Sicherheit werden sich spätestens hier schon die unterschiedlichen Meinungen sehr spalten, doch das es noch etwas provokanter hergehen mag, das kann man sich natürlich noch am Anfang vorstellen. Doch La Bête ist sehr speziell und man kann ihn sogar schon als „Kunstwerk“ titulieren, vor allem da er sehr verstörend, aber auch erotisch wirkt.
Doch gleich danach fängt erst ein mal die Story an und die ganzen Charaktere werden nach und nach vorgestellt. Doch irgendwie will der Funke hier nicht so recht überspringen und der Unterhaltungswert sinkt auch rapide ab. Aufgelockert wird der Film dann immer mal, wenn der Hausdiener mit der Tochter vom Marquis im Bett (oder anderen Stellen) verschwindet und sich seinen Trieben hingibt. Aber da man ja das „Biest“ noch sehen will, hält man den eisernen Willen durch, den Film doch ohne die Vorspultaste zu bedienen, noch zu Ende zu schauen. Aber im Mittelteil plätschert der Film nur so vor sich her und die „spezielle“ französische Atmosphäre ist sicherlich auch nicht jedermanns Sache.
Doch nach einer geschlagenen Stunde fängt es dann doch an noch interessant zu werden. Vor allem taucht dann die „Bestie“ endlich mal auf. Anfangs sieht man diese zwar immer nur in Bruchteilen, aber dann hält man doch etwas länger drauf und man hätte sich gewünscht, diese doch lieber nur ganz wenig zu sehen. Das ganze kommt einem vor, als ob jemand in ein Faschingskostüm gehüpft ist und nun mal den „bösen Wolf“ spielen darf. Aber die „Bestie“ mit einem riesigen Gemächt macht gleich mal Jagd auf eine Dame, die während ihrer Flucht immer weitere Kleidungsstücke verliert, bis nicht mehr viel übrig bleibt. Und dann geht es mit der Bestie schon mal zur Sache, die aber scheinbar endlose Ejakulationen hat. Vorher wird schon der Saft im Wald verspritzt und das ganze steigert sich dann bis hin zur Ekstase.
Auch wenn der Film sehr speziell ist und einigen bestimmt nicht gefallen wird, lohnt alleine der Blick mit den Szenen mit der Bestie und der Frau. Sowas muss man einfach gesehen haben, da man es sonst nicht so recht glauben will, bzw. sich vorstellen kann.
Ob der Film nun ein erotisches Meisterwerk ist, wage ich mal zu bezweifeln, aber zu dem damaligen Zeitpunkt war La Bête mit Sicherheit einzigartig und vor allem sehr provokant. So sieht man „Die schöne und das Biest“ mal auf eine ganz anderen Weise. Aber auch die sexuellen Fantasien werden hier groß geschrieben. Man kann wirklich gespannt sein, was einem hier erwartet und sollte den langatmigen Mittelteil einplanen, doch der Schluss kann dann doch wieder etwas gut machen.
Wertung: 6 / 10
Mit freundlicher Unterstützung von
Die DVD
Anbieter: Bildstörung
Verpackung: Amaray im Schuber
Sprachformate: Deutsch, Französisch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Untertitel: Deutsch
Extras:
- Kapitel- / Szenenanwahl
- Animiertes DVD-Menü
- Trailer
- Deleted Scenes
- Making of
- Behind the Scenes:
- Interview mit Noël Véry
Screenshots