Originaltitel: Reazione a catena
Herstellung: Italien 1971
Regie: Mario Bava
Darsteller: Claudine Augner, Luigi Pistilli, Claudio Camaso
Laufzeit: 84 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Inhalt :
In einer idyllisch gelegenen Bucht geschehen scheinbar willkürliche, zusammenhangslose Morde, die außergewöhnlich blutig und grausam erscheinen. Nach und nach stellt sich heraus, daß durchaus ein Zusammenhang besteht und es den Beteiligten um Geld, Eifersucht und Rache geht. Ein Blutrausch greift um sich, dem immer mehr Menschen zum Opfer fallen. Scheinbar will nun jeder alle anderen umbringen. Als am Schluß zwei übrigbleiben, geschieht etwas unerwartetes…
Horror1966´s Meinung :
In den sogenannten Fachkreisen und auch bei den meisten Fans gilt ja eigentlich John Carpenter’s „Halloween“ als der Ur-Vater Des Slasherfilms. In gewisser Art und Weise ist das auch sicherlich richtig, doch sollte man nicht vergessen, das es schon vorher einige wenige Filme gab, die für diese Filmgattung wegbereitend waren. Auch Mario Bava’s „Bay of Blood“ zählt ganz sicher zu diesen Filmen und kann ohne Übertreibung als einer der richtungsweisenden Filme dieses Sub-Genres angesehen werden. Storytechnisch verhält es sich wie bei fast Allen Slashern, die Geschichte stellt im Prinzip nicht mehr als eine recht gelungene Rahmenhandlung Dar, man sollte also keine tiefsinnige Story erwarten. Dafür bekommt es der Betrachter mit einem sehr gelungenen Spannungsbogen zu tun und insbesondere die sich hier entfaltende Atmosphäre kann sich sehen lassen.
Wie man es eigentlich bei fast Allen Werken von Mario Bava gewohnt ist, bevorzugt der Meister-Regisseur auch in vorliegendem Film das äusserst kräftige Spiel mit den Farben, wofür ja gerade die italienischen Spannungsfilme der 70er-und 80er Jahre bekannt sind. Die hier auftretende Farbenpracht ist meiner Meinung nach für einen Slasher schon ziemlich ungewöhnlich, lässt aber das stattfindende Geschehen dafür umso intensiver wirken und übt phasenweise eine fast schon erschlagende Wirkung auf den Zuschauer aus. Gerade den teils malerischen Kulissen kommen die kräftigen Farben sehr entgegen, denn wirkt doch insbesondere die traumhaft schöne Bucht, die dem Film auch den Namen gab, noch idyllischer und einladender, als sie es von Haus aus schon ist. Teilweise ertappt man sich selbst bei dem Gedanken, wie es sein müsste, an diesen herrlichen Schauplätzen seinen Urlaub zu verbringen.
Und genau dort liegt die eigentliche Stärke Des Films, denn wird man einerseits mit diesen einladenden Schauplätzen konfrontiert, die einen richtig ins schwärmen geraten lassen, so entpuppt sich diese wohlige und beruhigende Atmosphäre als äusserst trügerisch, wird sie doch mit einemmal durch die teils harten und blutigen Morde jäh zerstört, so das man mit einer ungeheuren Wucht aus seinen Tagträumen herausgerissen wird und nahezu brutal in der Wirklichkeit landet. Für damalige Verhältnisse war der vorhandene Härtegrad anscheinend zu hoch, denn wie sonst ist es zu erklären, das „Bay of Blood“ aufgrund seiner Gewaltverherrlichung gemäß § 131 STGB beschlagnahmt wurde. Aus heutiger Sicht mag man darüber eher schmunzeln, vor allem wenn man sieht, was die Horrorfilme der heutigen Zeit zu bieten haben.
Das absolut herausragende dieses Werkes ist aber ganz sicher das gewählte Ende der Geschichte, das meiner Meinung nach nicht boshafter und makaberer hätte ausfallen können. Die Idee Bava’s ist in meinen Augen schlichtweg genial und beschert einem so eines der wohl besten Filmenden der Filmgeschichte. Insgesamt gesehen kann man sich bestimmt darüber streiten, ob dieser Slasher zu den ganz großen Fiulmen seiner Art zu zählen ist, was auch eine Frage Des persönlichen Geschmacks ist. Aber das es sich um einen Slasher-Klassiker handelt, der ganz maßgeblich für die Entwicklung Des Sub-Genres war, das steht wohl ausser Frage. Für mich selbst bleibt „Halloween“ unantastbar, aber aufgrund seiner Bedeutung und die Weiterentwicklung Des Slashers ist Bava’s Werk nicht minder wichtig, denn schließlich haben sich ja gerade Filme wie „Halloween“ oder „Freitag der 13.“ an ihm orientiert.
Fazit:
„Bay of Blood“ ist bestimmt nicht der beste Slasher aller Zeiten, was sowieso immer im Auge Des Betrachters liegt, aber dieser Film war wegweisend für die ganzen Slasher, die uns Fans soviel Freude bereitet haben. Es ist gut vorstellbar, das es so manchen Film gar nicht gäbe, wäre DA nicht ein gewisser mario Bava gewesen, der mit diesem Werk den Weg für eines der beliebtesten Sub-Genres bereitet hat, den etliche Regisseure nach ihm nur zu gern eingeschlagen haben. Kein echter Fan kann an diesem Klassiker vorbeikommen, für den man jederzeit eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann.
Wertung: 8 / 10
Die DVD
Anbieter: M.I.B.
Verpackung: Amaray
Sprachformate: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: