Originaltitel: Nay
Herstellung: USA 2002
Regie: Lucky McKee
Darsteller: Angela Bettis, Anna Faris, Jeremy Sisto
Laufzeit: 89 Minuten
Freigabe: FSK 16
Inhalt :
May (Angela Bettis) hat seit ihrer Geburt einen Augenfehler und muss schon als kleines Kind mit einer Augenklappe leben. Sie merkt, wie ihr die anderen Kinder aus dem Weg gehen. May zieht sich zurück und hat keine Freunde. Als sie zum Geburtstag eine Puppe in einem Glaskasten bekommt, bekommt May auch ihre erste Freundin. Als junge Frau arbeitet May als Arzthelferin in einer Tierklinik. Dort freundet sie sich mit Polly (Anna Faris) an. Doch ihr Ziel heisst Adam (Jeremy Sisto): Ein junger Mann, den May zufällig beim Spaziergehen sieht und sich sofort verliebt. Doch nun muss sie den ersten Schritt wagen…
Horror1966´s Meinung :
Regisseur Lucky Mckee hat mit diesem Film ein Horror-Drama der etwas leiseren Töne geschaffen, was eventuell auch einer der Gründe ist, warum dieses Werk von vielen Leuten so stark unterschätzt wird. Hier gibt es bis auf einige wenige Szenen keine große Härte und Brutalität zu sehen, vielmehr ist der Horror hier von der subtilen und unterschwelligen Art. Kaum merklich schleicht sich der aufkommende Horror hier richtiggehend durch den gesamten Film und entlädt sich erst zum Ende hin in einigen etwas härteren Passagen, die den Film aber zu keiner Zeit übertrieben hart wirken lassen.
Das Hauptaugenmerk liegt hier viel eher auf der psychischen Schiene und hat teilweise sehr dramatische Züge. Die Intensität des Geschehens liegt ganz eindeutig im Charakter der schüchternen May, die hier ganz hervorragend von Angela Bettis dargestellt wird. Ihrer darstellerischen Leistung ist es zum größten Teil zu verdanken, das sich hier eine wirklich sehr bedrückende und beklemmende Stimmung entwickelt, die eine ungeheure Faszination auf den Betrachter ausübt. Einerseits hat man schon fast Mitleid mit dem schüchternen und in sich zurückgezogenem Mädchen, auf der anderen Seite ist man geradezu schockiert über die Wesensänderung, die sich bei ihr vollzieht. Aus dem Mauerblümchen wird eine aggressive Furie und das auf eine so brachiale und nicht für möglich gehaltene Art, das einem Angst und Bange werden kann.
Und genau dieser Übergang wird von Angela Bettis so eindringlich und ausdrucksstark gespielt, dass es einem kalte Schauer über den Rücken jagt. Doch es wirkt auch authentisch und überzeugend, man nimmt ihr die Änderung ihres Wesens ohne weiteres ab. Allein schon diese schauspielerische Leistung ist es meiner Meinung nach wert, sich diesen Film anzuschauen.
Aber auch die Spannung, die sich hier leise und langsam immer weiter aufbaut, ist ein Markenzeichen von „May“, denn gerade der Umstand, das sich hier alles kaum wahrnehmbar für den Betrachter, doch immer stetig weiterentwickelt, ist eine Besonderheit des Gesamtwerkes. Und als Gesamtwerk ist dieses Werk absolut klasse und bietet Horrorkost der besseren Art, wer jedoch lediglich auf Härte hofft, sollte sich zweimal überlegen, ob er sich „May – Die Schneiderin des Todes“ ansieht. Weiß man aber ein Horror-Drama der subtilen Art zu schätzen, dann sollte man auf jeden Fall zugreifen.
Wertung: 8 / 10
Die DVD
Anbieter: Mc One
Verpackung: Amaray
Sprachformate: Deutsch, Englisch (DD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras:
- Kapitel- / Szenenanwahl
- Bonusszene
- Trailer
- Audiokommentare
- Bio-/ Filmographien
Screenshots