Interviews

Badenberg, Sebastian




Interview mit Sebastian Badenberg vom 16.03.12




Wie bist du zum Film gekommen?

Vereinfacht gesagt: Das verdammte Internet ist schuld. In irgendeinem Filmportal wurde zu einem Casting für „Slasher“ aufgerufen. Ich bin hingegangen, habe mich vorgestellt und mit dem Regisseur (Frank W. Montag) ein paar Bierchen getrunken. Irgendwann im Laufe des Abends hat er mir die Hauptrolle als Kettensägen-Killer angeboten. In meiner bescheidenen Art habe ich direkt zugegriffen.



„Slasher“ war Deine erste Rolle. Wie war es für dich?

Die Dreharbeiten waren zum Teil sehr anstrengend haben aber auf der anderen Seite sehr viel Spaß gemacht. „Slasher“ war eine tolle Erfahrung.



In Deinen zweiten Film „Break“ spielst Du wieder den Bösen. Stellst sich die Frage: Spielst du lieber den Bösen oder den Guten?

Ich spiele wirklich sehr gerne den Bösewicht. Um ehrlich zu sein habe ich auch noch keine anderen Rollen angeboten bekommen.



Die Kritiken zu „Break“ waren weitestgehend nicht sehr gut. Glaubst du, das liegt hauptsächlich daran, dass so viel geschnitten wurde?

Die Uncut-Version von „Break“ hat gerade in der deutschen Fachpresse (Virus, Deadline und x-rated) aber auch in diversen Foren gute Kritiken bekommen. In der „geschnittenen“ Version fehlen leider ein paar entscheidende (und besonders blutige) Momente. Ich kann die Kritik daher absolut verstehen. Schuld an den vielen Schnitten waren unsere Freunde von der FSK. Matthias Olof Eich (der Regisseur von „Break“) hat auf www.hackermovies.de einen interessanten Artikel rund um seinen teuren und zeitaufwändigen „Kampf“ mit der FSK geschrieben. Absolut lesenswert! Übrigens: „Break erscheint am 16.April in England. Eine Japan-Fassung ist im letzten Jahr erschienen.



Die Location von „Break“ war super. Man konnte wirklich meinen, dass ihr in Kanada oder den USA gedreht habt, dabei war es in Deutschland bzw. Österreich, oder?


„Break“ wurde zum größten Teil in der Gegend rund um Oberammergau gedreht. Die Wälder und Berge in dieser Region Bayerns sind wirklich wunderschön. Eine hervorragende Location für einen Backwood-Slasher.



Kommen wir zu „Roulette“, deinem neuen Film. Vor einigen Wochen lief die Preview in Hamburg. Wie war es?

Regisseur (Julian Schöneich) und Produzent (Leon Graf) haben ungefähr zehn Minuten aus dem Film gezeigt. Schöne Bilder. Eingeladen waren Schauspieler, Crew, Presseleute und Fans. Hat Spaß gemacht. Ich bin gespannt auf den fertigen Film. Unter www.roulette-derfilm.de könnt ihr euch einen filmischen Bericht zu der Preview und natürlich den „Roulette“-Trailer ansehen.



Um was geht es in Roulette?

Es geht um ein Wettspiel auf Leben und Tod - russisches Roulette halt. Sina kämpft in diesem moralischen Morast um ihr überleben. Kranke Story, viel Action. Mehr wird nicht verraten.



Du spielst in dem Film eine Nebenrolle, bei der es immer sehr blutig wird, wenn du auftauchst. Kannst du uns hier etwas mehr darüber erzählen?


Ich spiele die Rolle des Arseny. Er ist die rechte Hand des Gangsterbosses Vlad. Arseny ist ein seelenloser Handlanger. Er hinterfragt weder sein Handeln noch die Befehle seines Chefs. Kurz: Der ideale Sidekick für einen brutalen Gangsterboss. Denn ganz ehrlich: Was ist ein Oberbösewicht ohne gemeingefährliche Schergen? Wenn Arseny im Film auftaucht, fließt literweise Blut, weinen Frauen und Gedärme verlassen ungewollt den Körper. Da ich Rollen mit hohem Gewalt- und Blutanteil bevorzuge, bin ich bei ihm genau an der richtigen Adresse. Keine Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, keine eigenen Entscheidungen treffen zu müssen. Das Leben als Handlanger eines russischen Gangsterbosses kann etwas wirklich Meditatives haben. Dieses Gefühl habe ich versucht, auf Arseny zu übertragen.






Was ist für dich die größte Herausforderung des Drehs gewesen?

Der Kaffee. Jedenfalls die Kannen, die von Leon Graf gekocht wurden. Ich bekomme jetzt noch Schweißausbrüche, wenn ich daran denke. Die Brühe fräst einem ein verdammtes Loch in die Magenschleimhaut. Der Vorteil: Man ist danach stundenlang wach. Der Nachteil: Ich höre seitdem diese Stimme in meinem Kopf.


Was war das außergewöhnlichste Ereignis während der Dreharbeiten?

Besonders intensiv fand ich den nächtlichen Dreh einer Folterszene. Eiskalte Lagerhalle, blutige Folterwerkzeuge, Schatten an den Wänden. Die Performance der beiden Hauptakteure (Matthias Unruh, Gunnar Titzmann) in dieser Szene hat mich wirklich geflasht. Präzises Spiel, stimmige Dialoge. Für mich eine der intensivsten Szenen in „Roulette“. Auch die Performance von Sina (Lena Steisslinger) hat mich überzeugt. Eine talentierte und sympathische Schauspielerin.


Wann wird der Film auf DVD erscheinen?

Roulette befindet sich noch im Schnitt. Für den Sommer ist die Teilnahme auf diversen Festivals geplant. Danach kommt die DVD in den Handel. Ein genauer Veröffentlichungstermin steht noch nicht fest.



Was sind derzeit Deine Lieblingsfilme?

„Hobo with a Shotgun“, „Drive Angry“, „Super“. Ich freue mich diesen Sommer auf „Piranha 3DD“, „God Bless America“ und natürlich auf „Roulette“. Auch bin ich gespannt auf „Cannibal Diner“ (der neue Film von Frank W. Montag).



Was sagst du über das Thema Zensur in Deutschland?

Ganz einfach: Ich mag keine Zensur. Sie zerstört kreative Leistungen.



Was sind Deine nächsten Projekte?

Im Sommer 2012 werde ich in einem deutschen Horrorfilm mitspielen. Details darf ich leider nicht verraten.



Was sagst du über SplatGore.de?

Tolle Seite. Ehrliche (manchmal schmerzhafte) Reviews, spannende Interviews. Besonders die Review zu „Slasher“ hat mir gefallen. Macht weiter so. Immer nach dem Motto: In Gore we trust!



Wie wichtig ist für Dich der Kontakt mit den Fans?

Sehr wichtig. Mit dem Kauf „meiner“ DVDs aber auch mit ihren Bewertungen und Kritiken halten sie das Indie-Ding in Deutschland am Laufen. Ohne diese Filmverrückten gäbe es keine deutsche Indie-Film-Szene. Deshalb freue mich immer über persönlichen Kontakt.



Dann bedanke ich mich vielmals für die netten Antworten und übergebe wie immer das letzte Wort an unseren Gast:


Hat Spaß gemacht! Besten Dank für den Support.

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