The Invisible Man

      The Invisible Man






      Der Unsichtbare
      (The Invisible Man)
      mit David McCallum, Melinda O. Fee, Craig Stevens, Paul Kent, William Prince
      Regie: Alan J. Levi / Sigmund Neufeld Jr. / Robert Michael Lewis
      Drehbuch: Harve Bennett / Steven Bochco u.A
      Kamera: Enzo A. Martinelli
      Musik: Pete Rugolo / Henry Mancini
      FSK 12
      USA / 1975

      Fesselnd von der ersten Minute werden die spannenden Abenteuer des Wissenschaftlers Dr. Daniel Westin gezeigt. Dieser hat eine sensationelle Formel entwickelt, die jeden Körper unsichtbar macht. Als die Regierung seine Entdeckung beansprucht, fürchtet er, dass sie zu kriminellen Zwecken missbraucht wird. Deshalb flüchtet er und probiert als Experiment die Formel am eigenen Leib aus. Doch es gelingt ihm nicht, sich wieder sichtbar zu machen. Nur mit einer Maskerade ausgestattet kann er wieder wahrgenommen werden. Seine Frau ist in das Geheimnis eingeweiht und mit ihrer Hilfe sucht er nach einem geeigneten Heilmittel. Unterdessen erhält er von dem Laborleiter Walter Carlson diverse Aufträge in geheimer Mission. Da kommt Dr. Daniel Westin seine Unsichtbarkeit sehr zu Nutze ...


      Fast vier Jahrzehnte hat dieser Serien-Klassiker nun schon auf dem Buckel und nun endlich ist es dem Label Ascot Elite zu verdanken, das man die komplette Serie nun auch auf DVD begutachten kann. Sicherlich mag das Format aus heutiger Sicht für viele Leute eher altbacken und bieder erscheinen, doch gerade zur damaligen Zeit konnte man insbesondere die vorhandenen Effekte als recht fortschrittlich bezeichnen. In der Hauptrolle ist der damals noch junge David McCallum (Navy C.I.S) zu sehen, der aufgrund eines gescheiterten Experiments nicht mehr sichtbar wird und nur mit einer speziellen Maske für seine Umwelt sichtbar wird. Die Abenteuer, die er hier in Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau und seinem Laborleiter erlebt, beinhalten nun nicht unbedingt action-geladene Szenarien, entpuppen sich jedoch in sämtlichen Episoden als äußerst interessant, so das hier eigentlich zu keiner Zeit auch nur der Anflug von Langeweile aufkommen sollte. Dafür sorgt allein schon die charmante Inszenierung der einzelnen Folgen, denen nicht nur jedes Mal eine spannende Thematik zu Grunde liegt, auch der vorhandene Humor lässt ein gewisses Flair entstehen, das dieser Serie einen unverwechselbaren Stempel aufdrückt.

      Schaut man sich die komplette 4 DVD-Box einmal an, dann kann man eigentlich nicht so richtig nachvollziehen, warum das Format damals in den USA nach nur 13 Episoden eingestellt wurde. Doch den Gesetzen des Marktes folgend gaben die zu geringen Einschaltquoten ganz einfach nicht genügend her, um diese im Prinzip sehr unterhaltsame Serie weiter zu führen. So wird man dann leider auch nie erleben, ob es Dr. Westin gelingen wird, den Prozess der Unsichtbarkeit rückgängig zu machen, denn durch das abrupte Einstellen des Formates ist hier selbstverständlich kein aufschlussreiches Ende vorhanden. Eigentlich ist das sehr schade, denn ganz generell hätte man hier doch noch allzu gern etliche weitere Folgen gesehen, in denen das erfolgreiche Team sich in den Dienst der Menschheit stellt und dabei große, aber durchaus auch kleinere Probleme aus dem Weg räumt, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.

      Dabei gestalten sich die einzelnen Episoden durchaus mit etlichen Facetten ausgestattet, wird doch nicht nur hochgestellten Persönlichkeiten geholfen, in einigen Folgen sind es auch sehr menschliche Probleme von normalen Bürgern, die sich der Aufmerksamkeit des Teams sicher sein können. Dieser Aspekt macht die gesamte Serie umso sympathischer und verleiht ihr gleichzeitig einen unglaublichen Charme. Hinzu kommt das wirklich gelungene Schauspiel der Darsteller, die allesamt durch äußerst gelungene Performances ins Auge fallen und dem Ganzen einen persönlichen Stempel aufdrücken. Und obwohl sich manche der Episoden mit wirklich brisanten Fällen umgeben, haben die Macher sorgfältig darauf geachtet, das dem jeweiligen Szenario immer die nötige Prise Witz und Humor beigefügt wurde, was im Endeffekt diese außergewöhnlich gute Mischung ergibt, die sich dem Zuschauer letztendlich offenbart.

      Insgesamt gesehen kann man auf jeden Fall behaupten, das "The Invisible Man" auch in der heutigen Zeit jederzeit kurzweilige Unterhaltung anbietet, die man sich immer wieder gut anschauen kann. Und damit meine ich längst nicht nur die Nostalgiker und älteren Semester, denn hier präsentiert sich ein Format für die ganze Familie, das jung und alt begeistern dürfte. Eine Anschaffung dieser schönen Box ist also auf jeden Fall lohnenswert, ist doch als Extra auch die Pilot-Folge in voller Länge enthalten, die damals für die Vorabend-Ausstrahlung in der ARD auf das Episoden-Format von gut 45 Minuten gekürzt wurde. Wer die erste Folge also in ihrer vollen Pracht von 90 Minuten erleben will, braucht nur auf der vierten DVD die Extras anwählen und bekommt die 90 Minuten Version geboten, in der die zusätzlichen Passagen jedoch deutsch untertitelt sind.


      Fazit:


      Danke an Ascot Elite, die diesen stark unterschätzten und viel zu früh abgesetzten Serien-Klassiker nun endlich auf DVD und BD herausgebracht haben. 13 Episoden extrem kurzweilige und äußerst charmante Unterhaltung können nun jederzeit gesichtet werden und man muss sich nicht gedulden, bis sich mal wieder ein TV-Sender erbarmt und die Serie ins Programm aufnimmt.


      8/10