Brawler






      Originaltitel: Brawler
      Herstellung: USA 2011
      Regie:: Chris Sivertson
      Darsteller: Nathan Grubbs, Marc Senter, Pell James
      Laufzeit: 85 Minuten
      Freigabe: FSK 18





      Inhalt :

      Einst verdienten Bobby (M. Senter) und Charlie Fontaine (N. Grubbs) gemeinsam ihr Geld mit illegalen Untergrundkämpfen. Doch während einer Schlägerei, in die Charlie eingreift, um Bobby zu helfen, erleidet er schwerwiegende Verletzungen und muss den Kämpfen fortan abschwören. So versucht er sich ein normales Leben aufzubauen und sucht sich einen herkömmlichen Job und findet in Kat (P. James) auch die Liebe seines Lebens. Doch ausgerechnet sein Bruder wirft ebenso ein Auge auf sie und so kommt es, wie es kommen muss und die beiden erleben schon bald eine leidenschaftliche Nacht. Als Charlie sie auch noch in flagranti erwischt entbrennt in ihm ein gnadenloser Hass und deshalb will er für einen Kampf auf Leben und Tod ein letzes Mal gegen seinen Bruder in den Ring steigen …

      SplatGore´s Meinung :

      Die meisten Filme, bei denen es sich um Cagefights handelt, sind oftmals lieblos inszeniert und nur darauf aus, schnell Kohle zu machen. Bei Brawler geht man da schon in eine andere Richtung, da man mit dem Film an sich beim Publikum punkten will. Natürlich ist es schön damit Geld zu machen, aber viel lukrativer ist es doch, sich einen Namen zu machen und dann weiter Filme drehen zu können. Und das hat Regisseur Chris Sivertson hier geschafft, da er sich nicht auf den Kampf an sich fokussiert hat.

      Der Film fängt gleich an, dass dieser nach einer wahren Begebenheit beruht. Das tun aber auch schon zig andere Filme, doch mit dieser Thematik, kann man sich das schon ganz gut vorstellen. Immerhin kommt es ja schon mal vor, dass der Bruder mit seiner Schwägerin im Bett landet und beide erwischt werden. Nur gibt es in diesem Fall richtig was auf die Fresse, da beide super Kämpfer sind und keiner will da natürlich nachgeben.

      Brawler liefert von Anfang an tolle Bilder und schafft immer wieder den Sprung von den Marterial Arts Szenen, zu der ganz normalen Handlung, die hier aufgebaut wird. Wer hier einen reinen Cagefight Film hofft, der sollte lieber einen Film aus den 80ern zurück greifen. Hier wird dem Zuschauer doch etwas mehr geboten, als stupide Fights (die natürlich auch mal ganz nett sein können), aber die Mischung macht es aus und die ist in diesem Fall wirklich gut gelungen. Ein schönes Marterial Arts Drama, bei dem es am Ende um Leben oder Tod geht!

      7,5 / 10




      Die Blu-Ray
      Anbieter: Mad Dimension
      Verpackung: Amaray
      Sprachformate: Deutsch, Englisch HD DTS 5.1
      Untertitel: Deutsch
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      Screenshots











      Zwar verbindet die Gebrüder Charlie und Bobby Fontaine das gleiche Talent für den Straßenkampf, doch ansonsten sind sie denkbar unterschiedlich geraten. Während Tunichgut Bobby in einer Bruchbude haust und sich von einer kriminellen Dummtat zur nächsten hangelt, übt Charlie einen ehrenwerten Blue-Collar-Job aus und ernährt eine kleine Familie. Als Bobby einen weiteren Akt brüderlicher Hilfe beantwortet, in dem er mit Charlies Frau ins Bett steigt, platzt Charlie der Kragen: Er fordert seinen Bruder im Ring.


      Man sollte sich keinesfalls vom Cover der deutschen DVD in die Irre führen lassen, denn "Brawler" ist keineswegs ein reiner Kampfsport-Film, sondern verbindet vielmehr die Elemente eines Cagefighting Movies und einem ernsten Drama. Im Mittelpunkt stehen dabei mit Charlie und Bobby zwei Brüder, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten und gerade diesen Aspekt hat Regisseur Chris Sivertson auch wirklich gut herausgearbeitet. Der Spagat zwischen Kampfsport-und Drama ist hier größtenteils richtig gelungen und so präsentiert sich ein Indipendent Film der wirklich recht positiv zu überraschen weiß. Die gezeigten Kampfszenen sind hart und kompromisslos ins Bild gesetzt worden und hinterlassen einen äußerst glaubwürdigen Eindruck. Dies wird auch durch eine teils dreckige Grundstimmung unterstützt, denn das vorhandene Ambiente kann man sich in der Welt der illegalen Kämpfe sehr gut vorstellen, phasenweise vermeint man den Schweiß und das ausgestoßene Adrenalin förmlich riechen zu können.

      Im Fokus steht jedoch das Verhältnis der beiden Brüder zueinander, das durch die ständigen Eskapaden und den lotterhaften Lebensstil von Bobby (Marc Senter) immer angespannter wird. Immer wieder muss Charlie (Nathan Grubbs) aus dem Schlamassel ziehen, wobei er einmal sogar so am Knie verletzt wird, das er keine Kämpfe mehr durchführen kann. So muss er also mit einer normalen Arbeit den Lebensunterhalt für sich und seine Frau Kat verdienen, während diese den lieben langen Tag nur am Trinken ist und sich schließlich sogar mit ihrem Schwager sexuell vergnügt. In diesen Passagen des Filmes schimmert eine unglaublich starke Tristesse durch, die teilweise herrlich düster gehaltenen Bilder vermitteln ein gewisses Gefühl der Schwermut, das sich wie ein bleierner Mantel auf die eigenen Schultern legt. Selbstverständlich kommt es so, das Charlie die beiden beim Liebesspiel erwischt und die bis dahin aufgestaute Spannung eskaliert vollends. Aus den ehemals verschworenen Brüdern werden erbitterte Feinde und das Ganze läuft auf einen finalen Showdown hinaus, in dem Charlie seinem jüngeren Bruder im Ring gegenübersteht.

      Im Prinzip beinhaltet die vorliegende Geschichte nichts Besonderes und offenbart auch keinerlei sonderliche Überraschungen, es ist vielmehr die bedrückende Atmosphäre des Szenarios und die streckenweise vorhandene inhaltliche Tiefe, die "Brawler" zu einem gelungenem Seh-Erlebnis werden lässt, das einen an manchen Stellen auch berührt. Die Erzählweise der Ereignisse gestaltet sich dabei hauptsächlich ruhig-und bedächtig und erfährt lediglich in den Kampf-Passagen eine gewisse Tempo-Steigerung. Chris Sivertson hat eine wirklich gelungene Mischung gefunden und seiner Story auch durchaus ein gediegenes Maß an Intensität verliehen, die durch das gute Schauspiel der Darsteller immer wieder zum Vorschein kommt. Dabei wurde sorgsam darauf geachtet, das die Optik des Filmes nicht auf Hochglanz getrimmt wurde, denn nur so können die Ereignisse auch authentisch erscheinen.

      Insgesamt gesehen ist "Brawler" sicherlich kein filmisches Meisterwerk, aber es präsentiert sich eine absolut gelungene Indipendent Produktion, die rau-und glaubwürdig daher kommt. Gut dargestellte Charaktere, eine äußerst dichte Grundstimmung und einige gut gelungene Kämpfe ergeben so ein Gesamtbild, das man auf jeden Fall als überdurchschnittlich gut einstufen kann.


      Fazit:


      Bei "Brawler" handelt es sich einmal mehr um eine dieser eher unscheinbaren Produktionen, die einen letztendlich sehr positiv überraschen können. Ein gelungener Spagat zwischen Drama-und Kampfsport-Film bietet dem Zuschauer gut 80 Minuten gute Unterhaltung und beinhaltet sogar ein diverses Maß an inhaltlichem Tiefgang.


      7/10