Mit stählerner Faust

      Mit stählerner Faust






      Mit stählerner Faust
      (Death Warrant)
      mit Jean-Claude Van Damme, Robert Guillaume, Cynthia Gibb, George Dickerson, Art LaFleur, Patrick Kilpatrick, Joshua John Miller, Hank Stein, Conrad Dunn, Jack Bannon, John Lantz, Hans Howes
      Regie: Deran Sarafian
      Drehbuch: David S. Goyer
      Kamera: Russell Carpenter
      Musik: Gary Chang
      FSK 16
      Kanada / USA / 1990

      Nachdem er seinen Erzfeind, den Psychokiller "Sandman", dingfest gemacht hat, wird Burke als Undercovercop in ein Gefängnis geschleust, um dort eine rätselhafte Mordserie an Gefangenen aufzuklären. Erschwert wird seine Arbeit durch sadistische Wärter und Knastgangs, die Burke als Neuling an den Kragen wollen. Mit Hilfe neu gewonnener Freunde findet Burke heraus, das mit den Leichen ein schwunghafter Organhandel betrieben wird, an dem seine Auftraggeber beteiligt sind. Bevor der Fall restlos geklärt werden kann, muss Burke erst noch gegen den Sandman antreten, der in den Knast eingeliefert wird und Burkes Identität preisgibt.


      Gerade nach den 3 Action-Krachern "Bloodsport", "Cyborg" und "Leon" waren die damaligen Erwartungen an vorliegend Film doch ziemlich hoch angesetzt, wodurch bei manch einem nach der Erstsichtung von "Mit stählerner Faust" doch ein wenig Ernüchterung eintrat. Bekommt man hier doch nicht ein reines Spektakel geboten, in dem ständig die Fäuste fliegen und die Geschichte fast ausschließlich aus Kampf-Choreografien besteht. Regisseur Deran Sarafian hat vielmehr darauf geachtet, dem Zuschauer eine recht ordentliche Geschichte zu präsentieren, in der die Gewalt-Passagen sehr gut über die gesamte Laufzeit verteilt sind. So artet dann auch das Szenario in keiner Phase in einen vollkommen sinnbefreiten Action-Klopper aus, sondern offenbart eine absolut sehenswerte Story, an der man sich erfreuen kann. Trotz weniger Schlägereien kann man Van Damme in Höchstform erleben, zudem erscheint er in der Rolle des Undercover-Cops auch sehr glaubwürdig. Ebenso verhält es sich auch mit den vorhandenen Action-Szenen, die bis auf den finalen Showdown erstaunlich realistisch erscheinen und nicht diesen übertriebenen Touch beinhalten, den man aus etlichen anderen Filmen des Belgiers her kennt.

      So wird Van Damme hier auch nicht als der unverwundbare Held skizziert, bekommt er doch des Öfteren selbst ordentlich eingeschenkt und offenbart damit eine verletzbare Seite, die man bisher nicht unbedingt kannte. Das macht seine Figur im Film äußerst sympatisch, so das man sich als Betrachter gar nicht die Frage stellen muss, wem die eigenen Sympathien in vorliegender Story gelten. Nicht nur einmal hängt sein Leben an einem seidenen Faden und ohne Hilfe aus den Reihen der Häftlinge wäre es ihm sicher nicht möglich gewesen, seine Undercover-Mission erfolgreich abzuschließen. Man merkt schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne, das es in diesem Gefängnis keinesfalls mit rechten Dingen zugeht, sterben doch mehrere Häftlinge auf sehr mysteriöse Art und Weise. Bis man jedoch den Hintergründen für die seltsamen Morde auf die Spur kommt vergeht eine geraume Weile, was zwangsläufig für ein hohes Maß an Spannung sorgt.

      Umso unglaublicher erscheinen einem dann die Motive für die Taten, entpuppen sich diese doch als absolut menschen-verachtend. Auch der Aspekt, das hier eine richtige Organisation am Werke ist die zudem auch noch Hilfe von außerhalb des Gefängnisses bekommt hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, denn ein solches Szenario könnte man sich auch ohne Weiteres im wahren Leben vorstellen. Und so ist "Mit stählerner Faust" meiner Meinung nach nicht nur ein handelsüblicher B-Actioner, sondern bietet auch rein inhaltlich eine Menge mehr, als man im ersten Moment eventuell erkennen kann. Lediglich zum Ende hin bewegt sich die Story dann ein wenig abseits der Realität, denn der finale Endkampf zwischen Van Damme und dem "Sandman" beinhaltet einige Szenen, die den insgesamt sehr guten Gesamteindruck ein wenig schmälert. Dies ist aber auch der einzige Punkt, an dem Deran Sarafian den von ihm eingeschlagenen Weg ein wenig verlässt und einem ansonsten sehr glaubwürdigen Knastfilm fast schon ein Ende angedeihen lässt, das sich im Bereich der Fantasie ansiedelt.

      Insgesamt gesehen handelt es sich also um einen wirklich sehenswerten Film mit Van Damme, der nicht so mit teils übertriebener Action vollgestopft ist wie manch andere seiner Werke. Was im ersten Moment für eingefleischte Fans eher negativ erscheinen mag, ist meiner persönlichen Meinung nach viel eher als Stärke anzusehen und lässt einen zu einem sehr guten Gesamteindruck gelangen.


      Fazit:


      Etwas weniger Action, dafür aber eine bessere Geschichte, diese Mischung konnte mich voll überzeugen. Zumal es ja auch nicht so ist das man den belgischen Haudegen gar nicht in Aktion sieht, nur sind die entsprechenden Passagen halt gut über die gesamte Laufzeit von knapp 90 Minuten verteilt. Anschauen lohnt sich auf jeden Fall, denn kurzweilige Action-Unterhaltung ist auf jeden Fall vorprogrammiert.


      7,5/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „horror1966“ ()