Wild Beasts

      Wild Beasts






      Wild Beasts
      (Wild Beasts - Belve feroci)
      mit Lorraine De Selle, John Aldrich, Ugo Bologna, Louisa Lloyd, John Stacy, Enzo Pezzu, Monica Nickel, Stefania Pinna, Simonetta Pinna, Alessandra Svampa, Frederico Volocia, Alessandro Freyberger
      Regie: Franco Prosperi
      Drehbuch: Franco Prosperi
      Kamera: Guglielmo Mancori
      Musik: Daniele Patucchi
      ungeprüft
      Italien / 1984

      Rupert Berner, Tierarzt im Zoo, wird von der Polizei zu Rate gezogen, als Tausende von Ratten Menschen angreifen. Kurz darauf drehen die Tiere im Zoo durch, viele können sich aus ihren Käfigen befreien. In der Stadt wimmelt es von Raubtieren, Elefanten und anderen wildgewordenen Bestien, die die Stadt verwüsten.


      Franco Prosperis Tierhorror aus dem Jahr 1984 versetzt den Zuschauer durchaus in ziemlich zwiespältige Gefühle. Einerseits kommt man nicht daran vorbei, hier einen wirklich gelungenen Beitrag des Genres zu erkennen, bei dem andererseits Tierschützer auf die Barrikaden gehen dürften. Regt man sich ansonsten doch recht oft über den dargestellten Tier-Snuff in Kannibalen-Filmen auf, so stellt sich auch in vorliegender Geschichte die berechtigte Frage, ob diverse Passagen denn unbedingt nötig waren, um einen noch höheren Härtegrad zu erreichen, der zumindest so manchen Gorehound befriedigen dürfte. Wenn man den Film einmal ohne jegliche moralische Bedenken betrachtet, dann offenbart sich ein Szenario, das durchgehend spannend-und sehr interessant in Szene gesetzt wurde. Es ist schon ein wenig furchteinflössend, wenn man etliche ausgewachsene Raubkatzen durch eine nächtliche Metropole laufen sieht, denen dabei mehrere menschen zum Opfer fallen. Diese Szenen sind dann auch teilweise äußerst reißerisch-und vor allem blutig umgesetzt worden, so das der Film die Bezeichnung Tierhorror auch wirklich verdient. Alles wirkt sehr realistisch und man bekommt nicht unbedingt das Gefühl vermittelt, das es sich hier um einen reinen Fake handeln würde, was dann auch für die Kehrseite der Medaille nicht gerade unwesentlich erscheint.

      Damit möchte ich die Szenen ansprechen, in denen Tiere über ihre Artgenossen herfallen, denn hier kommt dann letztendlich die Frage auf ob diese Passagen denn unbedingt nötig waren und die Geschichte nicht auch ohne sie ausgekommen wäre. Zwei Einstellungen fallen hier besonders ins Auge, zum einen wird eine Katze von unzähligen Ratten regelrecht zerfetzt und andererseits beziehe ich mich auf die Szenen in einem Schlachthof, als Rinder, Pferde und Schweine von Tigern und anderen Raubkatzen bestialisch getötet werden. Hier handelt es sich recht augenscheinlich um keine gestellten Bilder, denn so überzeugend wirkt kein Fake und gerade dadurch hinterlässt das Ganze doch einen äußerst schalen Beigeschmack, den man auch als Zuschauer die ganze Zeit über nicht mehr los wird. Nun beinhaltet "Wild Beasts" ja auch einen sozialkritischen Ansatz, wird doch insbesondere durch etliche verbale Äußerungen immer daraufhin gewiesen, das der mensch die Natur und ihre Schätze für sich ausbeutet und sich die natur eines Tages dafür rächen wird. So erhält das Geschehen dann auch eine leichte Note des Öko-Horrors, was von Prosperi anscheinend auch vollkommen beabsichtigt war.

      Im Grunde genommen ist das ein durchaus löblicher Ansatz, zudem dieser ja auch eine Menge Wahrheit beinhaltet. Warum werden dann aber Tiere aufeinander gehetzt und töten sich gegenseitig, durch diesen Umstand wird doch der gelungene Ansatz gleich wieder zu nichte gemacht und die Ereignisse nehmen sich ihre eigentliche Stärke. Dies sind natürlich alles Argumente für Tierschützer um einen Film zu boykottieren und aus menschlicher Sicht kann man das sogar teilweise nachvollziehen. Dennoch sollte man dabei nicht vergessen, das dieses Werk auf seine Art und Weise ganz hervorragend funktioniert. Schiebt man die angesprochenen Passagen einmal zur Seite, dann bekommt man es nämlich mit einem erstklassigen Genre-Beitrag zu tun, der zwar durchaus einige moralische Bedenken aufwirft, aber vom reinen Unterhaltungswert in der obersten Liga anzusiedeln ist. Zum einen wurde die Story extrem spannend inzeniert und außerdem verfügt sie über eine grandios bedrohliche Grundstimmung, die einem phasenweise kalte Schauer über den Rücken jagt. Allein der Gedanke das ein solches Szenario theoretisch jederzeit passieren könnte, lässt einen regelrecht erschauern. Der Aspekt, das sich alles auch noch in einer deutschen Großstadt abspielt tut sein Übriges dazu, das man auf keinen fall in der haut der Menschen sein möchte, die hier den Tieren zum Opfer fallen. Was ein wenig unglaubwürdig erscheint ist der Einsatz der Rettungskräfte, denn obwohl sich unzählige Raubtiere frei in der Stadt bewegen sind die Straßen fast menschenleer und Einsatzkommandos bekommt man so gut wie gar nicht zu sehen. Wenn dann einmal ein kleiner Trupp auf wilde Bestien trifft, ist es insbesondere die Figur des Tierarztes Rupert Berner, die relativ wenig Glaubwürdigkeit ausstrahlt. Denn ist die Situation auch noch so gefährlich versucht der gute Mann doch ständig mit Tigern oder wild gewordenen Eisbären zu sprechen um sie zu besänftigen. das er den Tieren dabei auch körperlich extrem nahe kommt und sie sogar streichelt ist wohl nicht gerade eine äußerst authentische Darstellung des Verhaltens, wenn man sich wirklich in der hier gezeigten Lage befinden würde.

      Wie dem aber auch sei, Franco Prosperi hat mit "Wild Beasts" auf jeden Fall einen sehr gelungenen Vertreter des Tierhorrors geschaffen, der jedoch phasenweise einen kontroversen Eindruck hinterlässt. Ein leicht sozialkritischer Ansatz wird leider nicht weiter herausgearbeitet, so das man in diesem Punkt mit zwiespältigen gefühlen zurückgelassen wird. Durch zwei meiner Meinung nach überflüssigen Passagen wird aber eher ungewollt wiederum die ganze Grausamkeit und Gleichgültigkeit der menschlichen Natur erkennbar, indem man Tiere in realen Szenen aufeinander loslässt, nur um einen noch höheren Härtegrad zu erzielen. Wenn man denn so will, haben sich die macher des Werkes so auch auf eine gewisse Art und Weise selbst bloßgestellt. Doch ganz egal wie man zu diesem Film stehen sollte, vom reinen Unterhaltungswert her ist er eine echte Granate, die jedoch auch durchaus nachdenklich stimmt. Freunde des Sub-Genres werden definitiv auf ihre Kosten kommen und eine Sichtung ganz bestimmt nicht bereuen.


      Fazit:


      Trotz allen bedenken bekommt man es mit einem wirklich überzeugendem Genre--Beitrag zu tun, der aber auch auf die ein-oder andere Passage hätte verzichten können, ohne dabei an Klasse zu verlieren. Auf jeden Fall aber wird "Wild Beasts" die Meinungen in 2 Lager spalten, was hauptsächlich an den 2 genannten Sequenzen liegen wird die weiter oben erwähnt wurden. Harte und sehr kurzweilige Unterhaltung bekommt man definitiv geboten, wie man den Film dann letztendlich einstuft, bleibt einem jeden selbst überlassen.


      8/10
      Für mich persönlich gehört der Streifen zu dem Besten,was ich im Tierhorrorgenre gesehen habe.Nicht nur,das hier eine wunderbare Atmosphäre geschaffen worden ist,nein auch die Handlung hat es in sich.Die Tiere wurden perfekt dressiert und verkörpern somit das wahre Grauen.Vom Blutgehalt her gehört der Streifen zu den wohl heftigsten in diesem Genre.Hach,ich liebe diese alten Streifen,wo noch alles perfekt zusammengepasst hat und es noch echte und keine CGI animierten Tierchen waren,die die Welt in Schrecken hielten...
      Verlorenes Glück,betrogene Treue,es gibt soviel,das ich bereue!!!

      Ich bin anscheinend nicht frei von Gefühlen,aber sie liegen alle zusammen in einer einzigen Scheisse!!!(A Hole in my Heart)