Wake of Death

      Wake of Death






      Wake of Death - Rache ist alles was ihm blieb
      (Wake of Death)
      mit Kean-Claude Van Damme, Simon Yam, Philip Tan, Valerie Tian, Tony Schiena, Claude Hernandez, Lisa King, Anthony Fridjohn, Danny Keogh, Pierre Marais, Warrick Grier, Tom Wu, Jacqui Chan
      Regie: Philippe Martinez
      Drehbuch: Mick Davis / Philippe Martinez
      Kamera: Emmanuel Kadosh / Michael Swan
      Musik: Guy Farley
      SPIO/JK
      Deutschland / Frankreich / Großbritannien / Südafrika / 2004

      Der ehemalige Clubbesitzer Ben Archer beschließt, mehr Zeit mit seiner Frau Cynthia, die als Sozialarbeiterin bei der Einwanderungsbehörde tätig ist, und seinem Sohn zu verbringen. Eines Abends wird eine Gruppe illegaler Einwanderer aufgegriffen. Unter ihnen, ein kleines Mädchen namens Kim, das Cynthia bei sich aufnimmt, um es zu ihren Adoptiveltern Tommy und Mamma Li zu bringen. Was sie nicht ahnen kann - Kim ist die Tochter von Sun Quan, Boss des asiatischen Drogenkartells, der Mann, der Kims Mutter ermorden ließ. Als Sun Quan den Aufenthaltsort seiner Tochter erfährt, lässt er Cynthia und Kims Adoptiveltern brutal ermorden. Ben trifft kurz nach dem Massaker in Li's Restaurant ein. Nun bleibt ihm nur noch die blutige Rache...


      Nach einigen eher schwächeren Filmen wie "Derailed" oder "The Order" kehrte Jean-Claude Van Damme 2004 nun mit diesem Rachethriller zurück und liefert dabei eine in allen Belangen gelungene Performance ab. Obwohl die Action-Legende in diesem Fall einmal selbst einen Bösewicht darstellt kann er von Beginn an viele Sympathiepunkte beim Zuschauer einheimsen, was sicherlich auch in dem Schicksal begründet ist, das ihm hier widerfährt. Die Geschichte an sich bietet selbstverständlich nichts Neues, denn solche oder ähnlich gelagerte Szenarien hat man schon oft genug zu Gesicht bekommen, doch Philippe Martinez ist es gelungen, die Geschehnisse äußerst routiniert und stilvoll in Szene zu setzen, so das sich das Ganze doch recht wohlwollend von etlichen anderen Genre-Kollegen abhebt. Zudem beinhaltet der Film meiner Meinung nach eine echte Überraschung, denn kennt man Van Damme doch eher als schauspielerisch sehr limitierten Mimen, so erscheint der gute Mann darstellerisch gereift und überzeugt nicht mehr ausschließlich durch gelungene Action-Passagen.

      Insbesondere in den Passagen in denen er als gebrochener Mann den Tod seiner Frau betrauert kommen ganz neue Talente zum Vorschein, denn Ausdrucksstärke und eine absolut überzeugende Mimik sind doch Aspekte, die man bisher eigentlich nicht von dem alten Haudegen gewöhnt war. Für mich war dies eine absolut positive Überraschung, wodurch der Geschichte auch gleichzeitig mehr Klasse verliehen wurde. Gleichzeitig sollte man jedoch auch anmerken, das man ganz generell mit den darstellerischen Leistungen zufrieden sein kann, denn bis in die Nebenrollen ist "Wake of Death" wirklich sehr gut besetzt. Auch ansonsten zählt dieses Werk für mich durchaus zu den besseren Werken des Belgiers, das Szenario ist mit genügend gut gemachten Action-Sequenzen bestückt, wirkt aber nie überladen und artet schon gar nicht in eine sinnbefreite Klopper-Orgie aus.

      Einzig und allein das Ende des Filmes verlief ein klein wenig enttäuschend, denn obwohl eigentlich alles auf einen finalen Showdown zwischen Van Damme und seinem Gegenspieler Simon Yam hinausläuft, bleibt ein echter Endkampf leider aus. Man beschränkt sich vielmehr auf ein sehr nüchternes Finale, das einerseits zwar durchaus realistisch erscheint, aber die zuvor aufsteigenden Hoffnungen beim Betrachter auf einen grandiosen Showdown nicht erfüllen kann. Das soll jedoch den insgesamt sehr guten Gesamteindruck nicht sonderlich schmälern, den man von diesem äußerst gelungenen Film gewonnen hat, denn die vielen positiven Aspekte überwiegen ganz eindeutig. Dazu zählt auch die grandiose musikalische Untermalung des ganzen, wobei der Score an diversen Stellen schon fast epische Züge erkennen lässt, die absolut perfekt in das Gesamtbild hineinpassen.

      Und so kann man insgesamt sehr zufrieden sein, denn nach mehreren Enttäuschungen bietet "Wake of Death" endlich einmal wieder einen wirklich sehenswerten Film mit der belgischen Action-Ikone, der auf seine alten Tage sogar ungeahnte darstellerische Qualitäten offenbart, die man ihm ehrlich gesagt gar nicht zugetraut hätte. Ein rundum gelungenes Film-Erlebnis, das zwar keine Geschichte voller Innovation erzählt, dafür aber eine stilvolle Umsetzung erfährt, die sich Fans keinesfalls entgehen lassen sollten.


      Fazit:


      Ein schauspielerisch gereifter Hauptdarsteller, eine spannende Story, ein grandioser Score und absolut gelungene Action-Passagen ergeben hier ein Gesamtpaket, das man letztendlich nur als überdurchschnittlich gut einstufen kann. Van Damme kann es also doch noch, was er hier eindrucksvoll unter Beweis stellt. Nach mehreren Rohrkrepierern stellt "Wake of Death" für mich ein gelungenes Comeback eines Schauspielers dar, der mittlerweile nicht nur ausschließlich durch seine Kampfkünste zu überzeugen weiß.


      Die DVD:

      Vertrieb: Splendid
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,78:1 (16:9)
      Laufzeit: 87 Minuten


      8/10