Zum Töten freigegeben

      Zum Töten freigegeben






      Zum Töten freigegeben
      (Marked for Death)
      mit Steven Seagal, Basil Wallace, Keith David, Tom Wright, Joanna Pacula, Elizabeth Gracen, Bette Ford, Danielle Harris, Al Israel, Michael Ralph, Arlen Dean Snyder, Victor Romero Evans, Tony DiBenedetto
      Regie: Dwight H. Little
      Drehbuch: Michael Grais / Mark Victor
      Kamera: Ric Waite
      Musik: James Newton Howard
      FSK 18
      USA /1990

      Er hat genug – nach Jahren und Jahren als Undercover-Cop an der vordersten Front der Dogenfahndung ist John Hatcher das Töten zuwider; er will aufhören. Gegen alle guten Ratschläge seiner Kollegen schmeißt er seinen Job und will fortan als friedlicher Bürger endlich einmal die angenehmen Seiten des Lebens genießen. Doch das Blut bleibt an seinen Fingern kleben – man vergeht sich an seiner Familie, tötet seine Freunde. Und irgendwann muß man selbst den besten Vorsatz aufgeben. John schlägt zurück. Mit geballter Energie, ohne sich um Vorschriften und Gesetze zu kümmern. Denn jetzt zählt nur noch das unmenschlichste aller Gesetze: Derjenige, der am Ende noch überlebt, hat recht.


      Nachdem Action-Ikone Steven Seagal schon in seinem Erstling "Nico" als knallharter-und eher schweigsamer Kämpfer für das Recht zu überzeugen wusste, liegt mit vorliegendem Film wohl eines der besten Werke vor, das zugleich einer der besten Actioner der 90er Jahre anzusehen ist. Schon in diesen frühen Filmen ist ganz klar zu erkennen, das Seagal nicht unbedingt durch schauspielerisches Talent auffällt, jedoch für die Rollen des coolen Machos geradezu prädestiniert ist. Ein nahezu stoischer Gesichtsausdruck und eine geniale Kampftechnik sind die absoluten Markenzeichen, was sich auch in den folgenden Werken unschwer erkennen lässt. "Zum Töten freigegeben" erzählt die Geschichte des Aussteigers John Hatcher der ganz einfach genug hat vom Leben als verdeckter Ermittler, das ihn innerlich vollkommen ausgebrannt hat. Zurück im Schoss seiner Familie muss er jedoch feststellen, das sich der Ausstieg keinesfalls so problemlos darstellt, wie er es sich erhofft hat. Daraufhin entwickelt sich ein Szenario, in dem Drogen und eine sehr interessante Voodoo-Thematik im Vordergrund stehen, denn seine Gegner sind jamaikanische Drogen-Dealer, die den Drogen-Markt in Hatcher's Heimatstadt übernommen haben.

      Dwight H. Little (Tekken) hat seiner Geschichte nicht nur ein ordentliches Tempo und jede Menge Action-Passagen verliehen, er hat das Geschehen zudem auch noch mit einer äußerst dichten Grundstimmung versehen, die durch das Beifügen diverser Voodoo-Elemente auch phasenweise recht bedrohliche Momente erkennen lässt. Dies zeigt sich insbesondere in einigen Ritualen der Jamaikaner und vor allem in der Figur des "Screwface", der als gnadenloser Anführer der Drogen-Dealer eine wahre Schreckensherrschafft aufgebaut hat. Von Basil Wallace perfekt dargestellt, versprüht der Charakter stellenweise sogar etwas diabolisches und etliche übernatürlich erscheinende Momente verleihen den Ereignissen etwas sehr mysteriöses. Gerade der finale Showdown auf Jamaika bringt diesen Aspekt hervorragend zum Ausdruck, denn gerade bei der Erstsichtung des Filmes kommt es hier doch zu einem wirklich tollen Überraschungsmoment, den man nicht zwangsläufig vorhersehen kann. Begleitet wird das ganze von erstklassigen Action-Passagen und Seagal kann durch seine exzellente Abwehr-Kampftechnik jederzeit punkten. Ganz generell soll sich diese Technik im Laufe der folgenden Jahre noch als absolutes Markenzeichen etablieren, denn unter den ganzen Action-Ikonen stellt sie bis in die heutige Zeit immer noch etwas Außergewöhnliches dar.

      Weiterhin ist es immer wieder schön, den alten Haudegen in seinen frühen Werken zu beobachten, in denen er rein optisch viel besser anzusehen ist als in seinen neueren Filmen. Hier ist noch nichts von Übergewicht zu sehen und auch das Gesicht erscheint noch keineswegs so aufgeschwemmt, wie es mittlerweile leider der Fall ist. Lediglich die charismatische Ausstrahlung ist meiner Meinung nach geblieben, denn die coole-und lässige Macho-Art hat der sichtlich in die Jahre gekommene Schauspieler auch in der heutigen Zeit noch erstklassig drauf. "Zum Töten freigegeben" zählt definitiv zu den besten Filmen Seagal's und bietet ein Action-Szenario der besseren Art, das auch heute immer noch begeistern kann. Hier sind einfach alle Zutaten für einen sehr gelungenen B-Actioner nahezu perfekt miteinander vermischt worden, so das Genre-Fans jederzeit auf ihre Kosten kommen.

      Letztendlich hat man es hier schon mit einem kleinen Klassiker des Genres zu tun, an den man selbstverständlich im Bezug auf die Story keine zu großen Erwartungen stellen sollte. Die Geschichte ist recht einfach gehalten und beinhaltet keinerlei Tiefe, was bei einem Film dieser Art jedoch nicht wirklich verwundern dürfte. Der Focus ist ganz eindeutig auf ein temporeiches Szenario gelegt, das mit erstklassigen Action-Sequenzen gespickt ist. Als Zugabe bekommt man auch noch eine herrlich dichte Atmosphäre geboten und die vorhandenen Voodoo-Elemente runden das Ganze absolut perfekt ab. Kurzweilige und spannende Unterhaltung ist also definitiv vorprogrammiert und so mancher Actionfilm der heutigen zeit könnte sich hier noch eine dicke Scheibe abschneiden.


      Fazit:


      Das waren echt noch Zeiten, als man Steven Seagal noch in absoluter Höchstform begutachten durfte. Eine sehr charismatische Action-Ikone ganz am Anfang seiner Karriere, die zwar nie ein cineastisches Meisterwerk hervorgebracht hat, dafür aber die Genre-Fans immer wieder mit tollen Filmen versorgt hat. Hier handelt es sich um eines der besten Werke, weswegen man auch durchaus eine absolute Empfehlung aussprechen kann.


      8,5/10