Alyce - Außer Kontrolle

      Alyce - Außer Kontrolle






      Alyce - Außer Kontrolle
      (Alyce)
      mit Jade Dornfeld, Tamara Feldman, James Duval, Eddie Rouse, Larry Cedar, Yorgo Constantine, Megan Gallagher, Rena Owen, Tracey Walter, Bret Roberts, Max Williams, Whitney Anderson
      Regie: Jay Lee
      Drehbuch: Jay Lee
      Kamera: Jay Lee
      Musik: Billy WhiteAcre
      Keine Jugendfreigabe
      USA / 2011


      Nach einer Partynacht im Drogenrausch stößt Alyce (Jade Dornfeld) unabsichtlich ihre beste Freundin Carrol (Tamara Feldman aus HATCHET) vom Hausdach. Zwar überlebt Carrol mit schwersten Verletzungen aber kann nicht mehr sprechen. Fortan wird Alyce von schrecklichen Schuldgefühlen und bizarren Visionen heimgesucht. Sie flüchtet sich in eine Welt aus Sex, Drogen und Gewalt und verliert jeglichen Boden unter ihren Füßen: Gefangen in einem düsteren Wahn, beginnt Alyce zu töten und von Mal zu Mal scheint es ihr mehr Spaß zu machen. Sie hinterlässt ein grausame blutige Spur.


      Was soll man zu einem Film sagen, in dem einmal mehr eine Menge an Potential verschenkt wurde, sa das man als Zuschauer letztendlich doch mit einem äußerst zwiespältigem und eher unbefriedigendem Gefühl zurückgelassen wird. So ergeht es einem bei "Alyce - Außer Kontrolle", der einem als knallharter Horror-Thriller angekündigt wird, im Endeffekt aber doch viel eher eine gewöhnungsbedürftige Mischung aus Drama-und Thriller darstellt. Bei einer Laufzeit von gut 90 Minuten werden dabei auch noch gut 75 Minuten regelrecht verschenkt, indem Regisseur Jay Lee (Zombie Strippers) seine Geschichte mit streckenweise ziemlich wirren Bildschnitten angereichert hat, die einem die eigentliche Thematik des Filmes nicht unbedingt sehr nahe gebracht wird. Schuldgefühle durch Drogen zu verarbeiten ist dabei nicht unbedingt ein innovativer Theman-Ansatz, haben doch etliche Filme der vergangenen Jahre eindrucksvoll unter Beweis gestellt, das am Ende selten etwas Gescheites dabei herauskommt, da die Macher anscheinend nicht wirklich dazu in der Lage sind, sich mit dem Thema wirklich eindringlich auseinanderzusetzen.

      Jay Lee macht da leider keine Ausnahme, versucht seinem Werk aber zumindest etwas Pep zu verleihen, indem er immer wieder schwarzhumorige Elemente eingebaut hat, die sich insbesondere in einigen Dialogen erkennen lassen. Besonders hervorstechend ist hierbei der recht gelungene Showdown des Geschehens, in dem vor allem Hauotdarstellerin Jade Dornfeld eine gute Performance an den Tag legt, was im Endeffekt eine kleine Entschädigung für die zuvor herrschende Langeweile ist, die doch in etlichen Passagen stark zum Ausdruck kommt. So ist es beispielsweise auch kaum nachzuvollziehen, das der Betrachter über eine Stunde lang eher wirre und teils unzusammenhängende Bilder zu sehen bekommt, die im wahrsten Sinne des Wortes wie ein schlechter Trip erscheinen. Nun könnte man zwar argumentieren, das dadurch der Drogen-Absturz der jungen Alyce besonders gut zum Ausdruck kommt, doch ehrlich gesagt wäre an dieser Stelle etwas weniger weitaus mehr gewesen. Phasenweise ist es nämlich schon fast etwas ermüdend den streckenweise bizarren Bildern zu folgen, die wie Video-Clips aneinandergereiht sind und einem manchmal schon in den Augen schmerzen.

      Auch die Story an sich verliert dadurch etwas an Struktur, was man durchaus hätte vermeiden können. Und dann wäre da auch noch die Sache mit der gnadenlosen Härte, die recht großspurig in Vorankündigungen versprochen wurde und die erst in den letzten gut 15 Minuten in Erscheinung tritt. Zugegebenermaßen wird man ohne jegliche Vorwarnung mit einem Härtegrad konfrontiert der sich wirklich sehen lassen kann und das Geschehen offenbart einige richtig derbe Szenen, doch warum muss es diese nicht mehr für möglich gehaltene Wendung in so geballter Form sein? Der Film an sich wird dadurch leider nicht sonderlich aufgewertet, obwohl einige Gorehounds das eventuell vollkommen anders beurteilen werden. Brachial und wuchtig schlägt einem dabei eine Brutalität entgegen die zwar einerseits nett anzusehen ist, die Geschichte letztendlich aber nicht wirklich retten kann. Zu unausgegoren und unrund erscheinen einem die gesamten Abläufe, zudem erscheinen die Ereignisse auch nicht gerade sehr glaubwürdig. Zu überspitzt wird Vieles dargestellt und auch das Verhalten einiger Charakter sorgt nicht gerade für ein Höchstmaß an Authenzität, wobei die meisten der Figuren auch nur sehr oberflächlich vorgestellt werden, wodurch man kaum eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann.

      Insgesamt gesehen kann der Film leider nicht das halten, was man sich vielleicht von ihm verspricht, lediglich die Darstellung von Jade Dornfield kann man größtenteils als gelungen bezeichnen. Ansonsten bietet der Film einige gute Ansätze, die jedoch leider nicht konsequent ausgearbeitet werden oder aber zu überspitzt ins Bild gerückt wurden. Auch das wirklich harte-und extrem schwarzhumorige Finale kann die zuvor offensichtlich in Erscheinung tretenden Defizite nicht übertünchen, so das sich nicht mehr als ein maximal durchschnittlicher Gesamteindruck ergibt. Es wird aber dennoch ganz sicher viele Leute geben, die diesem Werk ein weitaus besseres Zeugnis ausstellen, denn wie immer liegt alles im Auge des jeweiligen Betrachters. Meine persönlichen Erwartungen konnte "Alyce - Außer Kontrolle" aber nicht erfüllen, denn dafür erscheint das Gesamtbild ganz einfach viel zu unausgeglichen.


      Fazit:


      Und wieder einmal ist es mehr als schade, das eine interessante Thematik nur halbherzig umgesetzt wurde. Dabei hätte man hier viel mehr herausholen können, wenn man die ersten gut 75 Minuten nicht so derbe verschenkt hätte. Statt Innovation bekommt man jegliche Klischees serviert und wild-wirre Visionen tragen auch nicht dazu bei, den Unterhaltungswert in die Höhe schießen zu lassen. Einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt der Film leider nicht, wird aber dennoch ganz bestimmt eine eigene Fan-Base finden, die ihn weitaus höher einstuft, obwohl sich mir die Gründe dafür nicht wirklich offenbart haben.


      Die DVD:

      Vertrieb: Sunfilm
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 1,85:1 (16:9)
      Laufzeit: 90 Minuten


      5/10
      Eigentlich erwartet man von dem Film eine andere Wendung. Das nach einer durchzechten Nacht ein „Unfall“ passiert und jemand ums Leben kommt, ist ja nichts neues. Doch man geht davon aus, dass das Opfer blutige Rache übt, nachdem sie schon überlebt hat. Aber das ist nicht der Fall. Komischerweise tickt Alyce aus, die aber nach ihrem Drogenrausch immer mehr abdreht. Von Visionen geplagt nimmt ihr Leben ein ganz anderen Verlauf wie sie es bislang kennt.

      Von der Story her hört sich das ganze recht interessant aus, doch die Umsetzung ist eher mau ausgefallen. Vielmehr bekommen wir hier oftmals ein Blitzgewitter von unterschiedlichen Bildern, die mit ihrem Drogenrausch zu tun hat. Der Film nimmt erst am Ende an Fahrt auf, doch vorher verschießt er so viel von seinem Pulver. Da ist man von Regisseur Jay Lee besseres erwartet, was man in Zombies Strippers gesehen hat. Die ersten 75 Minuten ziehen sich somit ein wenig.

      Man kann eigentlich kaum glauben, was der Film für ein Ende nimmt, vor allem erwartet man das ganze nicht. Aber umso erfreulicher wie Alyce dann noch für eine Wendung nimmt. Doch ist hier schon so gut wie alles vorbei. Erstaunlicherweise wird es dann auch noch sehr blutig, was einem auch sehr überrascht. Da wird man sich fragen, warum man damit nicht schon viel früher angefangen hat? Das Ende ist jedenfalls sehr makaber, auch richtig gut geworden. Wenn man sich den Film anschaut, dann sollte man das Ende nicht verpassen, auch wenn man vorher gewillt ist abzuschalten.

      5 / 10



      Screenshots















      Alyce ist ein sehr ruhig,aber stimmig aufgebauter Film,der wie ein Drogendrama beginnt und in einem Blutbad endet.Anfangs tut man sich recht schwer mit dem Streifen,findet man aber dann rein,so hat man gefallen an dem Werk.Er hätte ein wenig dynamischer und schneller vom Aufbau her sein können,aber das Ende holt dann doch so einiges raus.Der Soundscore verleit dem Film auch in seinen vielen ruhigen Momenten einen gewissen Schliff.Fans von ruhigeren Filmen dürfen auf jeden Fall einen Blick riskieren.
      Verlorenes Glück,betrogene Treue,es gibt soviel,das ich bereue!!!

      Ich bin anscheinend nicht frei von Gefühlen,aber sie liegen alle zusammen in einer einzigen Scheisse!!!(A Hole in my Heart)