Blood Runs Cold

      Blood Runs Cold






      Blood Runs Cold
      (Blood Runs Cold)
      mit Ralf Beck, Elin Hugoson, Hanna Oldenburg, Andreas Rylander, Patrick Saxe
      Regie: Sonny Laguna
      Drehbuch: Tommy Wiklund / Sonny Laguna
      Kamera: Keine Information
      Musik: Samir El Alaoui
      FSK 16
      Schweden / 2011

      Nach einem recht stressigen Jahr möchte sich die erfolgreiche Sängerin Winona eine Auszeit gönnen und mietet sich deshalb ein Haus, welches etwas versteckt in den Wäldern ihres früheren Heimatortes liegt. Schnell findet die Künstlerin wieder Anschluss an ihre alte Clique und lädt die Gruppe zu sich ein. Nach einer ausgelassenen Feier müssen die Freunde feststellen, dass sie nicht allein in der eingeschneiten Behausung sind: Seltsame Geräusche sind zu hören, die Autos wurden irreparabel beschädigt und ein Mitglied nach dem anderen verschwindet - allerdings nicht spurlos: Blutspritzer dekorieren schon bald die Gänge des Hauses. Doch anstatt sich zu verstecken oder zu fliehen, nimmt Winona den Kampf gegen den Killer auf. Nicht wissend, dass dieser wenig Menschliches an sich hat.


      Der Einzug in das falsche Haus kann tödliche Folgen haben


      Diese Erfahrung muss in dieser schwedischen Produktion auch Sängerin Winona machen, die mit 3 Freunden einen gemütlichen Abend verbringen will. Das dieser nicht so nett enden wird, kann man sich aufgrund der Inhaltsangabe schon denken, handelt es sich hier doch um einen skandinavischen Durchschnitts-Slasher, der im Bezug auf die Thematik und den Geschichtsablauf doch sehr stark an "Cold Prey" erinnert. Leider kann vorliegende Geschichte aber keinesfalls an die Klasse des norwegischen Vorbildes anknüpfen, obwohl Regisseur Sonny Laguna im Prinzip sämtliche Zutaten zur Hand hatte, um einen wirklich gelungenen Film zu kreieren. Die Umsetzung des Ganzen lässt dann jedoch an allen Ecken und Enden teils zu offensichtliche Mankos erkennen, die man sich logisch kaum erklären kann. So plätschert die Geschichte in den ersten gut 30 Minuten eher belanglos vor sich hin, was bei einer Gesamtlaufzeit von knapp über 70 Minuten schon eine ganze Menge ist. Der Spannungsaufbau fällt dabei eher mäßig aus und die wenigen Charaktere werden gerade einmal äußerst oberflächlich beleuchtet. Wirklich verwunderlich erscheint dieser Aspekt aber nicht, denn kaum hat man sich an die wenigen Akteure gewöhnt, werden sie durch den vermummten Killer auch schon wieder aus der Geschichte entfernt.

      Selbst der Mörder erinnert schon rein optisch an den Wahnsinnigen aus "Cold Prey", jedoch wird man hier vollkommen über die Identität und die Motive im Dunkeln gelassen, einzig und allein die offensichtliche Unverwundbarkeit des Mörders deutet ansatzweise darauf hin, das man es nicht mit einem menschlichen Wesen zu tun hat. Das gänzliche Fehlen irgendwelcher Erklärungsversuche lässt das Geschehen jedoch äußerst unausgegoren und unvollständig erscheinen und das recht abrupte Ende des Szenarios lässt den Zuschauer auch nicht gerade mit einem befriedigten Gefühl zurück. Die gesamten Ereignisse hinterlassen vielmehr einen größtenteils abgehackten Eindruck, es scheint stellenweise fast so, als wenn mehrminütige Passagen des Filmes fehlen würden, was das Seherlebnis doch sichtlich beeinträchtigt.

      Nun ist man ja aus Horrorfilmen gewohnt, das es nicht immer unbedingt logisch zur Sache geht und vollkommen unlogische Verhaltensweisen der Ajteure gehören ja zum guten Ton. Was sich einem allerdings hier streckenweise offenbart, muss man schon fast als grotesk bezeichnen, denn kein normaler mensch würde sich so verhalten. Andererseits verleiht das dem Film aber auch einen gewissen Charme und lässt unfreiwilligen Humor in die Story einfließen, der in dieser Form sicherlich nicht beabsichtigt war. Doch auch andere Szenen sind kaum zu erklären, da schlägt beispielsweise der Killer eine halb geöffnete Tür mit der Axt ein, anstatt diese einfach ganz zu öffnen, um dann in den dahinter liegenden Raum zu treten. An dieser Stelle muss man sich wirklich das lachen verkneifen und fragt sich, ob den Machern dieser Gesichtspunkt beim Dreh gar nicht aufgefallen ist. Man sollte an dieser Stelle anmerken, das "Blood Runs Cold" keineswegs ein beabsichtigtes Trash-Werk ist, sondern einen ernstzunehmenden Genre-Vertreter darstellen soll. Bei den ganzen ins Auge springenden Unzulänglichkeiten fällt es allerdings sehr schwer, den Film als solchen anzusehen.

      Und auch wenn sich das jetzt alles eher negativ anhört, die Geschichte ist durchaus unterhaltsam gestaltet und die Zeit vergeht wie im Flug. Zudem beinhaltet das Geschehen einige für eine 16er Freigabe recht harte-und blutige Effekte, von denen man jedoch nicht zu viele erwarten sollte, denn die Anzahl der Darsteller deutet ja durchaus schon an, das hier kein allzu großer Bodycount zu erwarten ist. Alles zusammengenommen ist "Blood Runs Cold" rein filmisch gesehen eher im unteren Durchschnittsbereich anzusiedeln, durch seine etlichen Unzulänglichkeiten beinhaltet der Film aber einen unglaublich hohen Unterhaltungswert. Die unfreiwillig komische Note wertet das ganze sogar noch etwas auf, wohingegen das fehlen jeglicher Erklärungen ein richtig dicker Minuspunkt ist. Hier kommt es wirklich auf den eigenen Geschmack an, denn wer seine Freude an diversen Mankos hat wird vollauf seine Kosten kommen. Wer jedoch lieber auf Logik und erklärbare Zusammenhänge setzt, wird am Ende maßlos enttäuscht sein.


      Fazit:


      Sonny Laguna wird mit seinem Film die Meinungen wohl ziemlich spalten, denn obwohl es sich um einen ernsten Genre-Beitrag halten soll, kann diese Einschätzung aufgrund der etlichen Logiklöcher und der fehlenden Erklärungen kaum aufrecht erhalten werden. Manch einer wird das Werk als erfrischenden Blödsinn ansehen oder es gar in den Trash-Bereich abtun, die echte Wahrheit liegt wohl irgendwie in der Mitte. Man sollte sich also selbst ein Bild von der Szenerie machen, die durchaus gute Ansätze und einen ordentliche Grundstimmung erkennen lässt, aber in ihrer Umsetzung auch etliche Fehler in den Vordergrund stellt, die einfach nicht hätten passieren dürfen.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot elite
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Untertitel: Deutsch
      Bild: 2,35:1 (16:9
      Laufzeit: 74 Minuten


      3/10
      Ich fand den Film jetzt nicht gerade berauschend, die Schauspielerischen Leistungen waren schlecht und die Kills waren allesamt nicht gut in Szene gesetzt! Die Story war o.k., mehr schon aber nicht und der Mörder sah ganz annehmbar aus. Der Film dauert gerade mal 74 min. und sogar da wird einem die erste halbe Stunde fad. Einmal ansehen ist in Ordnung mehr dann aber nicht!
      Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen